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Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Drachenthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Deas
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gebracht haben.«
    »Bei allem Respekt, Reiter, so war das nicht abgesprochen.«
    »Dann rede mit ihnen.«
    Sollos hob die Schultern. »Wenn das Euer Wunsch ist. Aber ich werde sicherlich nicht mit Euch kommen. Ich sage es noch einmal, Reiter: Diese Menschen sind fest davon überzeugt, dass Ihr das Dorf niederbrennt, egal ob sie sich an die Abmachung halten oder nicht. Sobald sie Euer Gold in Händen halten, wäre es gut möglich, dass sie uns alle einfach im Schlaf umbringen. So oder so werden Eure Drachen ihre Häuser zerstören.«
    Semian schien über seine Worte nachzudenken. »Und welche Vereinbarung schlägst du vor?«
    »Die Männer und Frauen im Dorf haben Euren weißen Drachen nicht gesehen, Reiter, aber sie haben von Leuten gehört, die es haben, und sie werden uns zu ihnen bringen. Wir müssen zu einer anderen Siedlung, einer kleineren, die etwa zehn Meilen von hier entfernt ist. Wir gehen direkt dorthin. Sie werden uns begleiten und den Weg zeigen. Morgen früh, wenn wir irgendwo zwischen hier und unserem Ziel sind, gebt Ihr ihnen das Gold. Einer oder zwei von ihnen werden bei uns bleiben, um uns zu dem Mann zu führen, der die Weiße gesehen hat.« Es hatte Sollos fast einen ganzen Tag gekostet, um mit Lockenbart eine Abmachung zu treffen, mit der beide Seiten zufrieden waren.
    Reiter Semian verengte die Augen zu Schlitzen. »Und dieser andere Mann, wird er ebenfalls einhundert Golddrachen verlangen?«
    Er wird, und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben anstelle , dachte Sollos. »Ich bin sicher, Ihr findet einen Weg, ihn zu überreden, Reiter.« Ja. Zweifellos mit der Schwertspitze.
    Mit einem kurzen Kopfnicken drehte sich der Drachenritter um. »Sag ihnen, dass wir einverstanden sind. Aber ich werde ihnen das Geld geben, nicht du, und es werden einhundert Golddrachen sein, nicht zweihundert. Und noch etwas, Söldner.«
    »Reiter?«
    »Wir reisen unter freiem Himmel, wo die Drachen uns sehen können. Sorgt dafür, dass sie das verstehen. Ihnen soll bewusst sein, dass jeder unserer Schritte von oben beobachtet wird.«
    »Sie sind keine Idioten, Reiter.«
    Sobald Sollos und Kemir auf das Dickicht zugingen, in dem sich Lockenbart verbarg, wichen die Ritter so weit wie möglich vom Waldrand zurück. Sollos blickte auf. Die Drachen waren immer noch dort, weit entfernte Punkte am Himmelszelt. Was jammerschade war, da schon die fünf Minuten in Reiter Semians Gesellschaft ausgereicht hatten, um ihn auf den Gedanken zu bringen, ob er nicht mit Lockenbart einen Deal aushandeln konnte, bei dem sechs tote Ritter und ein Beutel voll Gold heraussprangen.
    Wahrscheinlich nicht. Lockenbart würde ihn und Kemir ebenso bedenkenlos töten wie einen Drachenritter. Entweder gehörte man zu den Outsidern oder eben nicht, so war es nun mal.
    »Das ist doch ganz gut gelaufen«, murmelte Kemir. »Ich dachte schon, du würdest ihn einen Idioten nennen. Wirst du Lockenbart sagen, dass es nur fünfzig sind?«
    »Er würde es nicht akzeptieren. Nein, er bekommt seine hundert.«
    »Dann bleibt also nichts für uns übrig. Hurra! Du hättest wirklich eintausend verlangen sollen.«
    Sollos zuckte mit den Achseln. »Da warten immer noch die Drachenschuppen auf uns.«
    »Vergiss es! Die kriegen wir nie in die Finger.«
    »Und eine Belohnung, weil wir die Weiße gefunden haben.«
    »Falls wir sie finden«, grummelte Kemir. »Und falls sie dann etwas rausrücken.« Er schnaubte. »Warum haben sie den Alchemisten mitgebracht?«
    Sollos hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ist mir auch egal. Wir müssen nur dafür sorgen, dass sich Lockenbart und Reiter Rotznase an die Abmachung halten und nicht plötzlich anfangen, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Das allein sollte uns schon ganz schön auf Trab halten.«
    »Lass sie sich doch gegenseitig abmurksen. Ich könnte ihnen auch dabei helfen, wenn du willst. Und sobald sie fertig sind, können wir das Gold einsacken. Klingt für mich nach einem guten Plan.«
    Sollos schürzte die Lippen. »Führe mich nicht in Versuchung!«
    »Aber wir haben vor langer Zeit einen Eid geschworen. Wir könnten immer noch …«
    »Nein!« Sollos blieb abrupt stehen und atmete tief ein. »Nein, Kemir. Die Reiter dienen Königin Shezira, nicht dem König der Felsen.«
    Kemir zuckte mit den Schultern. »Ein Ritter ist ein Ritter. Sie halten sich alle für kleine Götter. Wir könnten …«
    »Ich sagte Nein!« Sollos stampfte mit dem Fuß auf.
    »Hör mal, ich sage nicht, dass wir den Versuch

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