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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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wenig beneidenswerten Lage. Und ich habe das Gefühl, daß die Groaci sich in diesem Falle vornehm im Hintergrund halten würden. Damit bleibt nur noch das CDT – der zweite Schirmherr der Veranstaltung.«
    »Genug, dreister Terry!« Shlush Stielaugen zuckten nervös. »In Ihrer Panik klammern Sie sich an unsinnige Behauptungen.«
    »Und wenn das CDT in Mißkredit gerät«, fuhr Retief fort, »brauchen die Groaci nur noch einzugreifen, um die Wogen zu glätten. Vielleicht helfen ihnen auch ihre Freunde, die Blugs, den Frieden aufrechtzuerhalten. Und wenn sich dann die Dinge normalisiert haben, könnte es leicht geschehen, daß die wenigen noch überlebenden Sulinorer aussterben und den unternehmungsfreudigen Groaci eine leere Welt hinterlassen.«
    »Was sind das für Fieberphantasien«, zischte Shluh. »Es ist jedem bekannt, daß ihr Terries den reinen Motiven anderer Völker mißtraut und Überwachungsgeräte in den Konferenzräumen installiert habt. Damit ist es ausgeschlossen, daß Bewaffnete Einlaß finden.«
    »Ein guter Einwand, Shluh. Die Geräte werden jeden Teilnehmer von den Socken bis zum Haarschopf durchsuchen. Auch eine Prise Gift im Salzfaß würden die Stoffwechseldetektoren erkennen – die Borgia-Methode kommt also nicht in Frage.«
    »Ihre Theorien langweilen mich.« Shluh stand auf. »Denken Sie, was Sie wollen. Ich sage es Ihnen im Vertrauen: Schon jetzt ist Ihre Botschaft von meinen Truppen umstellt. Sie dienen als Ehrengarde, aber sie lassen keinen Fremden hinein oder heraus. Morgen um diese Zeit wird es kein Terry mehr wagen, sein nacktes Gesicht in einer Hauptstadt des Sektors zu zeigen …« Shluh unterbrach sich.
    »Bis morgen?« Retief nickte. »Vielen Dank für den Hinweis.«
    »Ruhe, infamer Saboteur des Groaci-Aufstiegs! Aber bevor du stirbst, wirst du mir den Namen des Spions verraten, der dir unsere Geheimnisse verkauft hat. Ich werde persönlich dafür sorgen, daß er an der Wand der tausend Haken aufgespießt wird.«
    »Geheimnisse? Ah, das bestätigt wohl meine Theorien«, sagte Retief. »Noch eine Frage: Welche Bezahlung erhalten die Blugs?«
    »Still!« wisperte Shluh. »Deine letzten Stunden sind nicht dazu da, daß du Fragen stellst, sondern daß du mir antwortest.«
    »Irrtum«, sagte Retief und trat einen Schritt auf den Schreibtisch des Polizeibeamten zu. Shluh sprang zurück und gab dem Wachtposten ein Zeichen. Der Groaci hob das Gewehr.
    »Hat man den Burschen nicht erklärt, daß man einen Strahler in einem geschlossenen Raum nicht abschießen kann, wenn man nicht selbst verbrannt werden will?« fragte Retief beiläufig und ging noch einen Schritt weiter. Der Posten senkte zögernd die Waffe, und seine Stielaugen zuckten verwirrt.
    »Er lügt! Schieß doch!« kreischte Shluh und bückte sich, um eine Schublade aufzuziehen. Retief erreichte ihn mit einem Sprung, faßte ihn im Genick und warf ihn zu dem Wachtposten hinüber, der verspätet einen Schuß abgab. Die beiden Groaci stürzten, und Retief fing die Waffe auf, als sie auf den Boden polterte.
    »Schon wieder ein Mythos entlarvt«, sagte er. »Shluh, nehmen Sie Ihren Gürtel ab und fesseln Sie ihn damit.« Er hatte die Waffe immer noch auf die beiden Groaci gerichtet, als er am Schreibtisch Platz nahm, das Telefon auf Außengespräche schaltete und eine Nummer wählte. Einen Augenblick später erschien das düstere Gesicht von Botschaftsrat Clutchplate im Bildschirm. Er starrte entsetzt die Szene an.
    »Retief! Was – wie? Wie konnten Sie …?« Seine Stimme zitterte. »Ist das nicht Hauptmann Shluh? Was macht er denn?«
    »Er ist eben auf einen alten Bekannten gestoßen«, sagte Retief besänftigend und ignorierte das Klopfen an der Tür. »Mister Clutchplate, wie weit sind die Vorbereitungen zur Teilnahme der Blugs an der Konferenz gediehen?«
    »Nun – ihre Delegation muß jeden Moment eintreffen. Der Konvoi hat bei den Hafenbehörden eben um eine Landeerlaubnis gebeten. Aber hören Sie …«
    »Konvoi?« Retief sah auf, als jemand mit der Faust gegen die Tür hämmerte.
    »Nur fünfzig Kreuzer Erster Klasse. Wie Sie wissen, reisen die Blugs niemals ohne bewaffnete Eskorte. Aber …«
    »Sagen Sie dem Botschafter, daß er sie unbedingt fortschicken soll«, sagte Retief hart. »Wenn das nicht gelingt, muß man sie mit einer bewaffneten Einheit empfangen und …«
    »Mister Retief!« sagte der Botschaftsrat empört. »Ich weiß nicht, in welche verrückten Pläne Sie sich da eingelassen haben, aber ich mache nicht

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