Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
Vom Netzwerk:
Gedanken.
    Naggits Antwort erklang übergangslos in seinem Geist. Nein. Selbst ADA hat diese Sprache nie zuvor gehört. Wir nennen sie Seelensprache.
    Wir?
    ADA und ich!
    Ach so.
    Weil Etiera sie so nennt!
    Wie kann sie wissen, welchen Namen ... , Hockster fiel etwas ein, etwas das Naggit gerade eben übers Jagen gesagt hatte. Woher weißt du, dass sie Fische jagt?
    Ich habe sie gefragt.
    Hockster schüttelte den Kopf und sagte laut: „Wie, Naggit, rede endlich. Ist es das, was ich vermute?“
    Ja, Auserwählter!
    Also doch. Sie kann es, aber hat es vorgezogen, mich zu belügen!
    Nein! , widersprach Naggit. Sie wusste einfach nicht, wie es geht. Ich brauchte es ihr nur einmal zu zeigen.
    Das habe ich versucht, ganz zu Anfang. Aber ohne Erfolg.
    Auserwählter, bitte. Ich bin von uns beiden der Drache, Ihr nur ein Mensch!
    Na und?
    Naggit legte den Kopf schief. Wir entscheiden, wem wir die Gabe des Hörens schenken. Ihr seid kein Drache. Sie ist einer. Wenngleich ich sagen muss, eine sehr eigenwillige, nun, Konstruktion, dafür unbestreitbar mutig und attraktiv. Eine feurige Mischung, das muss ich schon sagen.
    Es hieß bislang immer, nur die Auserwählten könnten die Stimme der Drachen hören, sagte Hockster . Alep, Madigan und ich.
    Nehmt Euch das nicht zu Herzen. Wir Drachen wollten vermeiden, dass jeder glaubt, wir hätten eine Geheimsprache. Das hätte nur wieder einen Keil zwischen Mensch und Drache getrieben. So gesehen war es ganz gut, dass Tippet nicht allein hinter das Geheimnis der Geistsprache gekommen ist. Immerhin haben die Schuppen des Chetekkenkönigs ihr genug Anteil der Drachen gegeben, damit ...
    Was?
    Oh! Ich habe schon zu viel gesagt. Sie hat mich gebeten, Euch nichts zu erzählen, sie will das selber tun. Ich bitte um Verzeihung.
    Rede, Drache, oder ...
    Wenn Ihr den armen Naggit bitte in Ruhe lassen wollt, Reisender.
    Hockster fuhr herum und schaute Tippet völlig verblüfft an.
    „Du kannst es wirklich. Das ist ja großartig!“
    „Ich sehe, wie Euer Mund sich bewegt, und gehe davon aus, Ihr habt etwas gesagt. Leider habe ich Euch nicht verstehen können.“
    Hockster setzte sich aufs Bett und berührte sanft Tippets Hals.
    Ich bin sehr froh, dass es dir besser geht und glücklich, dass du verstehst, was ich sage.
    Ich habe es allein Naggit zu verdanken. Er ist tatsächlich so, wie Ihr ihn mir geschildert habt.
    Ganz unzweifelhaft ist er ein Prachtbursche! Und jetzt erzähl mir bitte, was es mit den Schuppen und diesem Zyrc auf sich hat.
    Ich finde, er sieht ganz gut aus. Ich werde jetzt noch ein bisschen schlafen. Bringt ihn in sein Bett, sonst sitzt er morgen noch hier. Und Meister Telure hat es nicht gern, wenn seine Patt... Patt ... Patienten gestört werden. Gute Nacht. Ich werde Euch ein andermal alle Fragen beantworten. Jetzt bin ich müde.
    Gute Nacht, kleine Etiera. Schlaf gut. Und danke. Danke für alles!
     
    Zwei Tage später wurde Tippet von Doc Telure entlassen. Es ging ihr gut und sie war gesund. Naggit schien es gar nicht zu stören, dass sie nichts hörte und auch Tippet hatte die Nachricht, dass sie nie wieder auch nur das kleinste Geräusch würde hören können, mit der ihr eigenen Gelassenheit aufgenommen. Außerdem genoss sie die Aufmerksamkeit Naggits.
    Madigan und Tira waren ständig irgendwo unterwegs und bereiteten den Start der Independence vor. Hockster hatte keine Ahnung, was nun werden sollte. Er saß in der Kantine, trank heißen Tee, spazierte durch die Independence und kehrte wieder zu einer Tasse Tee in die Kantine zurück. Er schlief viel, aß gut, aber sprach wenig, da die meisten Litkov-Söldner wenig Zeit hatten. Immer wieder führte ihn sein Weg hinunter zu Hangar 1, wo Madigans Laserbird stand. Er stieg hinein und unterhielt sich mit Double-T. Auch freundete er sich mit ADA an, obwohl Naggit ihm versicherte, dass sie ihn wie jedes andere Mitglied der Söldner behandelte, weil Madigan ihn als ‚Gast’ auf der Independence ‚mit allen Rechten’ ausgestattet hatte. Freundschaft, so sagte Naggit überzeugt, war zwischen Maschinen und Lebewesen unmöglich. Der Grund sei einfach und schnell erklärt: Da Freundschaft eine auf positiven Gefühlen basierende Verbindung zwischen zwei lebendigen Wesen beschrieb, alle Maschinen aber nicht lebendig waren, konnte es auch keine Freundschaft zwischen ihnen geben.
    Das fand Hockster bemerkenswert. Er hatte so manche Freundschaft und auch Liebesbeziehung kennengelernt, in der sich immer nur einer wie ein Lebewesen

Weitere Kostenlose Bücher