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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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worden, die Menschen zu retten. Wer aber rettete die Chetekken vor ihrem unvermeidlichen Untergang?
    Er nahm vom Blut und vom Wasser und führte beides zusammen. Die Oberfläche in der Schale klärte sich und er sah, was auf dem Fluss geschah, sah Hockster dahintreiben, sah Madigan im Laserbird kommen und gehen, wie es ihr gefiel, sah die Box davontreiben und entdeckte Etiera bei den Booten am Hafen, unentschlossen, was sie als Nächstes tun sollte. Er richtete sich auf, Adepten schafften die Schalen mit Blut und Wasser fort. Er hielt sie zurück, nahm sie und trank davon. Die Chetekken waren verloren. Sie würden jetzt immer schneller sterben. Über die Hälfte lag kraftlos da, unfähig zu leben, kaum in der Lage zu atmen.
    Es wurde Zeit, die Schiffe und Boote auf den Weg zu bringen.
    Zyrc drückte den Rücken durch. Die Magie half, aber wie lange konnte er seine Kraft auf diese Art erneuern? Er lebte von geborgter Zeit. Nur noch diese eine Tat! Alles lief gut.

3. Bootsdiebe!
     
    Eine Stunde später spie der Fluss einen ziemlich müden und heftig zitternden Schwimmer aus. Hockster paddelte mit letzter Kraft ans Ufer, zog sich aus dem Wasser und die Böschung hinauf in den noch immer warmen Sand. Nahebei brandeten die Wellen an die Küste. Das war fast schon wie zu Hause. Er stand auf und schaute über die mondbeschienene See nach Norden. Ein weiter Weg lag noch vor ihm. Fürs Erste brauchte er ein Versteck, aus dem heraus er den Schiffsverkehr beobachten konnte. Nach einer angemessenen Zeit würde er dann schon erkennen, welches Schiff geeignet war, würde sich heimlich an Bord schleichen und unerkannt die Heimreise antreten, und das alles natürlich ohne entdeckt zu werden. Zum Glück war er viel zu müde, um die Absurdität dieses Plans zu erkennen, sonst hätte er sich einfach zum Sterben hingelegt.
    Irgendetwas war plötzlich anders. Nachdem er mehrere Stunden mit dem Fluss gereist war, meinte er, dessen Geräusche ziemlich gut zu kennen. Was er jetzt aus dem Tunnel hörte, klang anders, dumpfer und tiefer, als würden ... Chetekken! Hockster sprang auf und warf sich hinter eine Buschreihe. Keinen Moment zu früh. Chetekkenboote und Langschiffe schossen aus dem Tunnel wie eingelegte Früchte aus einem Krug. Kehlige Rufe hallten über den Strand und bis zu ihm. Hockster presste sich in den Sand, wagte kaum zu atmen. Chetekkenkrieger sprangen von den Schiffen und versammelten sich keine hundert Meter entfernt.
    Eine Stimme flüsterte ihm ins Ohr: „Sie suchen weder nach Euch noch nach mir!“
    Hockster rollte erschrocken weg, sprang auf und nach hinten, überschlug sich dabei und kugelte auf der vom Strand abgewandten Seite die Düne hinab. Im Schatten der Sterne kam er zur Ruhe. Er kannte die Stimme. Tippet!
    Er setzte sich auf und sah der Drachin in die Augen. Er meinte, ein belustigtes Funkeln darin zu erkennen. Natürlich! „Wie hast du mich gefunden?“, fragte er.
    „Sehr hübsch das da“, sagte Tippet und wies mit einem Zucken des Kopfes in Richtung des schwarzen Kastens. „Was ist es?“
    Hockster fuhr sich nachdenklich über den Kopf. Es knisterte. Seine Haare wuchsen also noch. Ein gutes Zeichen? „Das ist ...“, Hockster sah Tippet an und zuckte die Schultern. „Ich kann es nicht sagen.“
    „Wie Ihr wollt!“
    „Es liegt nicht an mir. Es ist vielmehr so, dass dieser Kasten mich gefunden hat, irgendwie.“ Hockster sah zum Dünenkamm hinauf. Er nickte Tippet zu und schlich nach oben, ging hinter den Büschen in Deckung und spähte durch dürre, kahle Äste.
    Tippet kroch neben ihn und reckte den langen Hals.
    Hockster betrachtete das Treiben der Chetekken. Ihre Schiffe und Boote lagen vertäut an den natürlichen Felsbänken, die hier ins Meer ragten.
    Seeleute und Anführer hielten noch immer Rat. Matrosen und einfache Krieger standen in Gruppen verteilt um ihre Anführer und unterhielten sich leise. Einige Feuer brannten jetzt. Niemand hielt Wache, niemand rechnete mit einer Gefahr.
    Selbstgefällige Schlangen, dachte Hockster, der das Wachestehen auf die harte Art von einem seiner früheren Begleiter gelernt hatte.
    „Worauf warten die?“, fragte Hockster.
    „Auf die Flut!“
    Natürlich! Worauf auch sonst. Er sah zu Tippet. „Und du? Worauf wartest du?“
    „Ihr werdet bestimmt ein Boot klauen wollen, richtig? Ich helfe Euch, nicht erwischt zu werden, und im Gegenzug nehmt Ihr mich mit nach Idenhal.“
    „Du willst mich wirklich begleiten? Es ist gefährlich auf See.“
    „Nicht

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