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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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geworden. Aber du bist kein Kind von Wigget und Juwel.“
    „Ich hoffe, sie einmal kennenzulernen. Viel Zeit bleibt nicht. Die Nat Chatkas werden den Krieg wieder in die Welt tragen.“
    „Ist die Glasarmee so stark?”
    „Zyrc ist davon überzeugt. Die Glaskrieger gab es schon vor mir. Es heißt, dass es weitere Kammern gibt, zum Bersten gefüllt mit gläsernen Streitern.“
    „Du hast sie aber nie gesehen?“, fragte Hockster.
    „Nein!“
    „Weißt du etwas über ihre Entstehung?“
    „Nur soviel, dass vor Jahren ein Magier namens Pretorius einen Vertrag mit Zyrc ausgehandelt hat. Sie wollten der Welt die Magie nehmen und mit dieser Energie eine Armee von gläsernen Golems bauen.“
    „Pretorius? Er starb bei einem Zaubererduell gegen Alep Elders.“
    „Ah, der Auserwählte aus Kahlitaer“, sagte Tippet. „Die Nat Chatkas kennen auch diese Geschichte und sie hassen Elders nich weniger als Euch oder Eure Madigan.“
    „Der falsche Auserwählte!“, verbesserte Hockster. „Kwin Bohnthal war der Auserwählte.“
    „Bei den Nat Chatkas heißt es, sie waren beide berufen. Nur so konnten sie Pretorius und Zyrc bezwingen.“
    Hockster spießte den Fisch auf und legte ihn übers Feuer. „Dauert noch eine Weile.“
    Tippet hob den Kopf, drehte ihn auf die andere Seite. „Lasst Euch Zeit.“
    Hockster grinste. „Du gehst wahrscheinlich davon aus, dass ich dir deinen gerechten Anteil abtreten werde?“
    Tippet sah Hockster an. „Wenn Ihr mich betrügt, werde ich mir ein ansehnliches Stück aus eurem Bein herausbeißen und vor Euren Augen verschlingen.“
    „Du hast nicht viele Freunde“, mutmaßte Hockster.
    „Ich habe wenig Feinde!“
    „Freundschaft ist wichtig. Und eine Familie, Frau und Kinder vielleicht. Ich lebe, aber jeder, der mich je kannte, hält mich für tot. Allen voran Madigan!“
    „Eure Frau!“
    „Ja!“
    „Wartet sie auf Euch in Idenhal?“
    „Nein! Ich muss Serkal von der Existenz der Glasarmee unterrichten.“
    „Ihr stellt eine Nachricht über Euer persönliches Glück? Weshalb?“
    „Weil es richtig ist! Ich kann kein normales Leben führen mit dem Wissen, dass durch mich absehbares Leid gemildert, Leben hätte gerettet werden können. Als ich die Glasarmee entdeckt habe, wusste ich, was ich tun muss. Ich gehe nach Idenhal.“
    „Das klingt - dumm! Wenn Ihr nicht für Euer Glück kämpft, wird es sicher kein anderer tun.“
    „Wie soll Glück auf dem Unglück anderer gedeihen? Ich gehe nach Idenhal, wahlweise auch nach Burnyk. Mal sehen, wohin das Boot uns bringt. Danach bin ich frei und kann Madigan suchen.“
    „Wenn Ihr sie dann noch findet!“
    „Ich sagte doch, es gibt da ein Problem.“
    „Mir scheint, Ihr habt mehr als nur eins.“
    Hockster betrachtete die Flammen. War es wirklich falsch, das Wohlergehen vieler über die eigenen Bedürfnisse zu stellen? Nein, sicher nicht, aber wieviel war er bereit zu geben? Hockster schaute aufs Meer hinaus und fühlte jenes eigenartige Gefühl, das der Ozean in seiner Unendlichkeit all jenen vermittelt, die sich dem Spiel der Wellen vorurteilsfrei hingeben. Das eigene Bewusstsein erahnt etwas von der Endlichkeit der Dinge, schüttelt in einem einzigen mentalen Augenblick alle Unsicherheit von sich und schafft einen Raum, in dem es schon immer gelebt, aber bis jetzt nach dem Lichtschalter gesucht hat.
    Hockster schaltete das Licht ein, betrachtete die Vergangenheit und dachte über sein Leben und die Zukunft nach. Hier saß er unter Palmen und hatte nicht mehr als ein Stück Stoff, dass an ihm herunterging wie ein Sack und ein Stück Schnur, das als Gürtel diente.
    Genau genommen gehörten ihm Tuch und Schnur auch nicht, sondern den Chetekken. Er fuhr sich über den Kopf. Das kratzende Geräusch ließ Tippet aufschrecken. Hockster grinste zu ihr hinüber. Er hatte kaum Haare und seine Reisebegleitung schien ein Chetekke zu sein.
    „War Zyrc dein Lehrer?“
    „Ja.“
    „Nun, wenn er dich so unterrichtet hat, wie Chetekken Krieg führen, dann war das eine harte Zeit für dich.“
    „Ich glaube, der Fisch ist gar.“
    Hockster nahm ihn vom Feuer und teilte ihn zu gleichen Teilen auf.
    Beide aßen still und lauschten dem Wind und den Wellen. Ein schwaches Leuchten zuckte am Rand von Hocksters Blickfeld auf.
    Tippet hatte es auch bemerkt, ihr Kopf fuhr auf und mit einem beduetungsvollen Nicken zur schwarzen Box sagte sie: „Das grüne Licht strahlt kräftiger.“
    Hockster beugte sich vor, nahm den Kasten auf und stellte ihn

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