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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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unverändert an derselben Stelle wie damals.
    „Dauert nicht mehr lange!“, sagte Hockster.
    „Was? Dass steinerne Köche einen Steinfasan servieren? Reisender, ich habe inzwischen bemerkt, dass Ihr ein wenig, wie soll ich sagen, schrullig seid, aber ich sehe beim besten Willen keine Möglichkeit, wie uns steinerne Kerzen weiterhelfen sollen.“
    „Aber ich! Du könntest etwas mehr Vertrauen haben.“
    „Ihr werdet entschuldigen, wenn ich dieses Konzept auch weiterhin ablehne. Da ich immer allein war, wurde Ähnliches nie von mir verlangt. Erst seit ein paar Tagen reise ich mit Euch und ohne Euch zu nahe treten zu wollen, in manchen Momenten macht Ihr mir eher den Eindruck, als wäret Ihr hin und wieder nicht bei Verstand. Jetzt zum Beispiel!“
    „Als diese ganze Geschichte mit Goldhand Sternenreiter angefangen hat, erlangte ich durch die Magie in meinen Edelsteinen Zutritt zu diesem Ort. Hier wurde ich von einer Geistgestalt empfangen, die mir die richtige Anordnung der Edelsteine zeigte, die dann ein Portal für mich öffneten. Als Anschauungsmaterial dienten diese steinernen Kerzen.“
    „Seht Ihr, Reisender, das genau meine ich. Es ist kein Geist zu sehen weit und breit. Die sterben doch nicht einfach so, die Geister. Und Edelsteine liegen auch nicht hier.“
    „Ich sagte doch, hab Vertrauen! Jetzt zünden wir die Kerzen an.“
    „Die sind aus Stein! Die können nicht ... warum rede ich eigentlich noch mit Euch?“
    Die Kerzen flammten auf und schließlich tanzten verschiedenfarbige Flammen auf ihnen.
    „Schaut Euch das an!“, staunte Tippet. „Sie brennen und leuchten tatsächlich in verschiedenen Farben. Seit wann brennt denn Stein?“
    Hockster zuckte die Schultern. „Seit wann können Blumen reden? Seit wann wohnen Zikaden in Städten, die von Wölfen getragen werden? Nur einen Augenblick Geduld, dann sind wir hier ... Es geht los!“
    „He!“, rief Tippet erschrocken. Schwärze umhüllte sie, in der selbst Tippet nahezu blind war. Die Finsternis währte glücklicherweise nur einen Moment: Als das Licht zurückkehrte, hatte sich der Ort kaum merklich verändert. Die Steinkerzen waren verschwunden und das Mobiliar war aus Holz. Sie standen zwar an derselben Stelle, waren aber wieder in der diesseitigen Welt angekommen. Ein Hajada kam auf sie zu, nickte grüßend und sagte „Willkommen in Trenadil!“
    Hockster hatte ihn gleich erkannt. „Wie ist es dir ergangen, Croc von den Hajadas?“
    „Ausgezeichnet, Auserwählter. Ich werde in diesem Sommer meine Prüfungen ablegen. Was führt Euch her?“
    „Ein Versprechen! Ich muss so schnell wie möglich in den Palast nach Idenhal. Habt ihr ein Pferd für mich?“
    „Karva würde sich freuen, Euch zu sehen.“
    Hockster schüttelte bedauernd den Kopf.
    „So eilig?“, fragte Croc ernst. „Ich werde sehen, was ich tun kann. Folgt mir, bitte.“
    Croc führte die Besucher zu den Ställen und sattelte das kleinste Pferd, das er finden konnte. Er führte das Pony heraus und reichte Hockster die Zügel. „Wo seid Ihr hergekommen?“, fragte er. Sein Ton klang interessiert und gespannt zugleich.
    „Aus der Traumfeste.“
    Crocs Blick wanderte an Hockster hinauf und wieder hinab. „Ich sehe keine Edelsteine. Wie seid Ihr hineingekommen?“
    „Wir sind aus Tazkys geflohen.“
    „Ihr seid dem Traumlabyrinth entkommen?“
    Hockster nickte und stieg auf.
    „Aber dazwischen liegen die Dunklen Wege.“
    „Halt dich von ihnen fern“, mahnte Hockster. „Sie sind fürchterlich. Noch einmal will ich nicht dorthin.“
    „Sagt mir, wie ihr aus der Traumfeste entkommen seid. Es ist wichtig.“
    Hockster erklärte es ihm.
    Crocs Augen weiteten sich vor Schreck! „Not und Verderben, Auserwählter, die Kerzen! Was habt Ihr getan?“ Croc rannte davon.
    „Was hat er denn?“, fragte Tippet.
    „Ich habe keine Ahnung und auch keine Zeit, ihn zu fragen. Wir verschwinden jetzt hier. Bis Idenhal ist es noch ein weiter Weg.“
    Hockster wendete das Pony und verließ Trenadil.
    Noch immer waren die Spuren des Krieges, der hier vor wenigen Monaten gewütet hatte, deutlich zu sehen. Alles in allem war Hockster froh, nicht dabei gewesen zu sein. Krieg war etwas für Krieger und Helden und Dummköpfe. Er war nichts von alledem, hätte er aber gewusst, welches Schicksal einem Teil der Heetland-Hajadas in kürzester Zeit drohte, dann wäre er geblieben und hätte versucht ihre Heimat zu verteidigen und ein heldenhafter Dummkopf zu sein.
     
    Croc informierte Karvas

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