Der Dritte Zwilling.
verhaßt. Ihn schauderte bei dem Gedanken, entdeckt zu werden. Angenommen sie stellten ihn zur Rede - was sollte er sagen? Eine unerträgliche Demütigung …
Glücklicherweise drehte sich keiner der beiden um. Sie gingen über eine Außentreppe zum Eingang. Berrington blieb ihnen auf den Fersen, bis sie eine Kontrolle passierten und er selbst umkehren mußte.
Er fand einen Münzfernsprecher und rief Jim Proust an. »Ich bin gerade im Pentagon«, sagte er. »Ich habe Jeannie bis zum Haus der Logans verfolgt und mich dann an Steve Logan und seinen Vater angehängt. Ich mache mir große Sorgen, Jim.«
»Der Colonel arbeitet doch im Pentagon, oder?«
»Ja.«
»Kann also völlig harmlos sein.«
»Aber was veranlaßt ihn, an einem Samstagabend sein Büro aufzusuchen?«
»Na, zum Beispiel eine Pokerpartie beim General, wenn ich so an meine eigene Militärzeit denke.«
»Zum Poker nimmt man seinen Sprößling nicht mit, ganz egal, wie alter ist.«
»Wer oder was im Pentagon könnte uns schaden?«
»Daten.«
»Nein«, erwiderte Jim. »Die Armee besitzt keinerlei Aufzeichnungen über das, was wir damals getan haben. Da bin ich mir ganz sicher.«
»Trotzdem müssen wir wissen, was sie da drin treiben. Hast du keine Möglichkeit, das herauszufinden?«
»Doch, ich glaube schon. Wer im Pentagon keine Freunde hat, hat nirgends welche. Ich muß ein paar Leute anrufen. Melde dich wieder.«
Berrington legte auf und starrte das Telefon an. Die Frustration machte ihn noch wahnsinnig. Alles, wofür ich mein Leben lang gearbeitet habe, steht auf dem Spiel, dachte er. Und was tue ich? Spioniere irgendwelchen Leuten hinterher wie ein schmieriger Privatdetektiv … Aber er konnte nichts anderes tun. Er machte auf dem Absatz kehrt, ging zu seinem Wagen zurück und wartete. Hilflose Ungeduld brodelte in ihm.
Kapitel 49
Fiebrige Erwartung hatte von Steve Besitz ergriffen. Wenn alles klappte, würde er in Kürze wissen, wer Lisa Hoxton vergewaltigt hatte, und seine Unschuld beweisen können. Aber wenn doch noch etwas schiefging? Vielleicht funktionierte das Suchprogramm nicht, vielleicht waren die Dokumente aus den Militärkrankenhäusern inzwischen verlorengegangen oder gelöscht worden. Von Computern bekam man doch immer wieder dumme Antworten wie »Nicht gefunden«, »Nicht mehr gespeichert« oder »Allgemeine Schutzverletzung«.
Der Computer piepte. Steve sah auf den Monitor. Die Suche war beendet.
Jeannies Programm hatte funktioniert. Auf dem Bildschirm war eine Liste mit paarweise geordneten Namen und Adressen er schienen. Die Frage war nur, ob auch die Klone auf der Liste standen.
Er bezähmte seine Neugier. Zuallererst kam es jetzt darauf an, die Liste zu kopieren. In einer Schublade fand er eine Schachtel mit unbenutzten Disketten.
Er nahm eine heraus und steckte sie ins Laufwerk. Dann kopierte er die Liste, ließ die Diskette wieder herausspringen und verstaute sie in der Gesäßtasche seiner Jeans.
Dann erst konzentrierte er sich auf die Namen.
Nicht einer von ihnen war ihm bekannt. Er ließ die Liste durchlaufen; anscheinend umfaßte sie mehrere Seiten. Ein Ausdruck ließ sich besser lesen. Er rief Lieutenant Gambol. »Kann ich von diesem Terminal was ausdrucken?«
»Ja, natürlich«, sagte sie, »Nehmen Sie den Laserdrucker.« Sie kam zu ihm und zeigte ihm, wie es ging.
Der Drucker begann zu arbeiten. Mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgte Steve den Seitenauswurf. Er hoffte, seinen eigenen Namen neben drei anderen zu finden - neben Dennis Pinker, Wayne Stattner und dem Namen des Mannes, der Lisa Hoxton vergewaltigt hatte. Sein Vater sah ihm über die Schulter.
Auf der ersten Seite waren nur Paare ausgedruckt, keine Dreier oder Vierergruppen.
In der Mitte der zweiten Seite erschien dann der Name »Steven Logan«. Auch Dad entdeckte ihn in diesem Augenblick. »Da bist du ja!« sagte er, bemüht, seine Erregung unter Kontrolle zu halten.
Aber irgendetwas stimmte nicht. Die Gruppe enthielt zu viele Namen. Neben »Steven Logan«, »Dennis Pinker«, und »Wayne Stattner« standen »Henry Irwin King«, »Per Ericson«, »Murray Cloud«, »Harvey John Jones« und »George Dassault«. Steves Hochstimmung verwandelte sich in Verblüffung.
Dad runzelte die Stirn. »Wer sind die denn?«
Steve zählte. »Acht Namen.«
»Acht?« wiederholte Dad ungläubig. »Acht?«
Plötzlich begriff Steve, worum es ging. »So viele von uns hat Genetico hergestellt«, sagte er. »Wir sind acht.«
»Acht Klone!« stieß Dad
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