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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Es sei denn …«
    »Was?«
    Jeannie beugte sich vor. »Genetico hat mit Soldatenfrauen experimentiert, die über Militärkrankenhäuser an sie verwiesen wurden. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind daher die meisten oder sogar alle Klone in Militärkrankenhäusern auf die Welt gekommen.«
    Charles nickte langsam.
    »Es muß damals, vor zweiundzwanzig Jahren, medizinische Unterlagen über diese Babys gegeben haben. Möglich, daß sie noch existieren.«
    »Da bin ich mir ziemlich sicher. Die Armee wirft nichts weg.«
    Jeannies Hoffnungen wuchsen. Aber es gab noch ein anderes Problem. »Damals waren das bestimmt noch schriftliche Akten. Ist es möglich, daß sie inzwischen elektronisch gespeichert sind?«
    »Bestimmt. Anders lassen sich solche Informationsmengen gar nicht mehr aufbewahren.«
    »Dann könnten wir also Glück haben«, sagte Jeannie, bemüht, ihre gespannte Erwartung nicht zu deutlich zu zeigen.
    Er sah nachdenklich vor sich hin.
    Sie blickte ihm unverwandt in die Augen. »Können Sie mir den Zugang zu diesen Daten verschaffen, Charles?«
    »Was genau brauchen Sie?«
    »Ich muß mein Programm in den betreffenden Computer laden und dann sämtliche Datenbanken durchsuchen.«
    »Wie lange dauert das?«
    »Keine Ahnung. Das hängt vom Umfang der Datenbanken und der Leistungsfähigkeit des Computers ab.«
    »Stört das den normalen Datenabruf?«
    »Es könnte ihn verlangsamen, ja.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Machen Sie’s?« fragte Jeannie ungeduldig.
    »Wenn wir erwischt werden, ist meine Karriere ruiniert.«
    »Und?«
    »Ja, verdammt, ich tu’s.«

Kapitel 47

    Steve war begeistert: Da saß Jeannie auf der Terrasse, trank Limonade und war in ein Gespräch mit seinem Vater vertieft. Die beiden sahen aus, als wären sie alte Freunde. Genau das wünsche ich mir, dachte er. Jeannie soll Teil meines Lebens sein - dann bin ich gegen alles gefeit.
    Von der Garage her überquerte er lächelnd den Rasen und küßte sie sanft auf den Mund.
    »Ihr seht aus wie zwei Verschwörer«, sagte er.
    Jeannie erklärte ihm, was sie vorhatten, und Steve schöpfte wieder ein wenig Hoffnung.
    »Ich bin nicht so computererfahren«, sagte sein Vater zu Jeannie. »Ohne Hilfe kann ich Ihr Programm nicht installieren.«
    »Ich komme mit.«
    »Wetten, daß Sie Ihren Paß nicht dabeihaben?«
    »Gewonnen.«
    »Ohne Ausweis bringe ich Sie nicht ins Datenzentrum.«
    »Soll ich nach Hause fahren und ihn holen?« Steve mischte sich ein. »Ich begleite dich, Dad«, sagte er.
    »Mein Paß ist oben. Ich kriege das schon hin mit dem Programm.« Dad streifte Jeannie mit einem Seitenblick.
    Sie nickte. »Es ist ganz einfach. Und wenn doch irgendwelche Probleme auftauchen sollten, kannst du mich vom Datenzentrum aus an rufen. Ich sage dir dann übers Telefon, wie’s geht.«
    »Okay.«
    Dad ging in die Küche, holte das Handy und wählte eine Nummer. »Don? Hier ist Charlie. Wer hat denn im Golf gewonnen …? Hab’ ich’s mir doch gedacht, daß du diesmal die Nase vorn hast. Aber nächste Woche schlage ich dich, paß auf … Du, Don, kannst du mir einen Gefallen tun? Eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte … Ich möchte mir mal die medizinischen Unterlagen meines Sohnes ansehen, die ganz alten, ja? Er hat ein gesundheitliches Problem, eine ziemlich seltene Krankheit … Nein, nichts Lebensgefährliches - aber auf die leichte Schulter nehmen darf man es eben auch nicht. Es ist möglich, daß es in seiner Kindheit bereits Hinweise darauf gab. Könntest du mir eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen, damit ich ins Datenzentrum kann?«
    Es folgte eine lange Pause. Dads Miene blieb unergründlich. Endlich sagte er:
    »Ich danke dir, Don. Das ist wirklich sehr nett von dir.«
    »Ha!« Steve stieß die Faust in die Luft.
    Dad legte den Zeigefinger auf die Lippen und sprach weiter: »Steve wird mich begleiten. Wir sind in einer Viertelstunde oder zwanzig Minuten da, wenn’s dir recht ist … Nochmals vielen Dank.« Er beendete das Gespräch.
    Steve lief hinauf in sein Zimmer und kam mit seinem Paß zurück.
    Die Disketten befanden sich in einer kleinen Plastikbox. Jeannie reichte sie Steve.
    »Steck die mit ›i‹ markierte ins Diskettenlaufwerk. Du bekommst dann die Instruktionen auf den Bildschirm.«
    Steve sah seinen Vater an. »Fertig?«
    »Ja, gehen wir.«
    »Viel Glück! « sagte Jeannie.
    Vater und Sohn stiegen in den Lincoln Mark VIII, fuhren zum Pentagon und stellten den Wagen auf dem größten Parkplatz der Welt ab. Im Mittleren

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