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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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heute abend vor? Der Gedanke bereitete Jeannie Unbehagen. Sie hatte noch keinen Mann erlebt, der freundlich reagierte, wenn er einen Korb bekam. Und dieser Mann war ihr Boß.
    Jeannie hatte Berrington auch nichts von Steve erzählt. Beim Essen war sie einige Male drauf und dran gewesen, doch irgend etwas hielt sie davon ab. Falls Steve sich tatsächlich als Verbrecher erweisen sollte - entgegen allen ihren Erwartungen -, würde ihre Theorie gewaltig ins Wanken geraten. Doch sie hatte nicht die Absicht, den ganzen Abend in Erwartung schlechter Nachrichten zu verbringen.
    Solange kein Beweis vorlag, würde sie nicht zulassen, daß Zweifel an ihr nagten.
    Außerdem war sie sicher, daß die ganze Sache sich als schrecklicher Irrtum erweisen würde.
    Sie hatte mit Lisa gesprochen. »Die Polizei hat Brad Pitt verhaftet«, hatte sie gesagt. Die Vorstellung, daß der Vergewaltiger den ganzen Tag in der Klapsmühle gewesen war, ihrem Arbeitsplatz, hatte Lisa mit Entsetzen erfüllt - wie auch der Gedanke, daß ihre beste Freundin den Kerl um ein Haar in ihre Wohnung gelassen hätte. Jeannie hatte Lisa erklärt, sie sei überzeugt davon, daß Steve nicht der Täter sei. Erst später war Jeannie klar geworden, daß sie besser nicht angerufen hätte: Man konnte es womöglich als Beeinflussung einer Zeugin auslegen. Doch im Grunde spielte es gar keine Rolle. Bei der. Gegenüberstellung würde Lisa sich die Reihe der jungen Männer anschauen und entweder den Kerl wiedererkennen, der sie vergewaltigt hatte, oder nicht. Wenn es um so etwas ging, machte Lisa keine Fehler. Außerdem hatte Jeannie mit ihrer Mutter telefoniert. Patty hatte Mom heute besucht, mit ihren drei Söhnen, und Mom hatte sich lebhaft darüber ausgelassen, wie die Jungen über die Flure des Pflegeheims getobt waren. Gnädigerweise schien sie bereits vergessen zu haben, daß das Bella Vista erst seit gestern ihr neues Zuhause war. Sie redete, als würde sie schon seit Jahren dort wohnen; sie hatte Jeannie sogar einen Rüffel erteilt, daß sie nicht öfter zu Besuch kam. Nach dem Gespräch hatte Jeannie sich ein bißchen besser gefühlt.
    »Wie war der Seebarsch?« unterbrach Berrington ihre Gedanken. »Köstlich. Sehr zart.«
    Er strich sich mit der Spitze des rechten Zeigefingers über die Augenbrauen. Aus irgendeinem Grund kam Jeannie diese Geste so vor, als würde er sich selbst beglückwünschen. »Ich möchte Ihnen eine Frage stellen, Jeannie, und ich erwarte eine aufrichtige Antwort von Ihnen.« Er lächelte, als wollte er sagen: Keine Angst, es ist nichts Ernstes.
    »Fragen Sie.«
    »Mögen Sie Dessert?«
    »Ja. Halten Sie mich für eine Frau, die sich wegen einer solchen Kleinigkeit verstellen würde?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich nehme an, es gibt nicht viele Dinge, bei denen Sie sich verstellen.«
    »Wahrscheinlich nicht genug. Man hat mich schon als taktlos bezeichnet.«
    »Ist das Ihre größte Schwäche?«
    »Ich käme vermutlich besser zurecht, würde ich mal darüber nachdenken. Und was ist Ihre größte Schwäche?«
    Ohne zu zögern, antwortete Berrington: »Mich zu verlieben.«
    »Ist das eine Schwäche?«
    »Wenn man es zu oft tut, ja.«
    »Oder mit mehr als einer Person gleichzeitig, könnte ich mir vorstellen.«
    »Vielleicht sollte ich mal an Lorraine Logan schreiben und mir Rat holen.«
    Jeannie lachte, doch sie wollte nicht, daß das Gespräch sich auf Steve Logan verlagerte. »Wer ist eigentlich Ihr Lieblingsmaler?« fragte sie weiter.
    »Versuchen Sie, ob Sie es raten können.«
    Berrington ist ein fanatischer Patriot, überlegte Jeannie, also ist er vermutlich gefühlsselig. »Norman Rockwell?«
    »Gott bewahre!« Er schien ehrlich entsetzt. »Ein primitiver Illustrator! Nein, wenn ich es mir leisten könnte, Gemälde zu sammeln, würde ich amerikanische Impressionisten kaufen. John HenryTwacht-mans Winterlandschaften. Die weiße Brücke - Himmel, die würde ich gern besitzen. Und was ist Ihr Geschmack?«
    »Jetzt müssen Sie raten.« Er dachte einen Augenblick nach. »Joan Miro.«
    »Weshalb?«
    »Weil ich mir vorstellen könnte, daß große, grobe Farbkleckse Ihnen gefallen.«
    Sie nickte. »Scharfsinnig. Aber nicht ganz zutreffend. Miro malt mir zu wirr. Da ist Mondrian mir lieber.«
    »Ah, ja, natürlich. Die geraden Linien.«
    »Genau. Verstehen Sie etwas von Malerei?«
    Er zuckte die Achseln, und Jeannie erkannte, daß er wahrscheinlich schon mit vielen Frauen solche Ratespiele gespielt hatte.
    Sie tauchte den Löffel in

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