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Der Druiden-Schatz

Der Druiden-Schatz

Titel: Der Druiden-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgebaut. Er schaute in die Tiefe. Der Blick seiner starren Augen war auf die Truhe gerichtet, die seine Leute vom Dreck befreit hatten.
    Das Alter war schwer zu schätzen. Wenn sie wirklich schon weit tausend Jahre auf dem Buckel hatte, so wie es die Legende besagte, mußte das Material ein ganz besonderes sein, denn der Deckel war nicht eingefallen, und auch die Seiten der Truhe zeigten noch keine Veränderungen. Man konnte sie aus der Grube heben und öffnen. Wie kam es, daß dieses Holz hielt. Sogar das Schloß war vorhanden. Suko wußte es nicht. Er wollte auch nicht daran glauben, daß die Truhe vertauscht worden war, und hörte neben sich die Stimme des Industriellen. Steel hatte seinen Platz gewechselt.
    »Na, Inspektor, was sagen Sie nun? Kein Geist ist uns erschienen. Wir haben keine Hände gesehen, die aus der Erde krochen, niemand griff uns an. Ich glaube, wir haben es geschafft. Trotz Ihrer Unkenrufe und den Warnungen der Bevölkerung. Ich sage Ihnen, das ist alles ein Märchen. Die Leute hier wollten nur nicht, daß jemand die Truhe aus der Erde holt. So sieht die Sache aus.«
    »Wenn Sie das meinen.«
    »Ja, das meine ich.«
    Der Inspektor holte tief Luft. Er traute dem Braten nicht, denn er glaubte, daß sich die andere Seite die Überraschung noch bis zum Schluß aufbewahrt hatte.
    »Ich habe nicht gelogen, Sir«, erklärte Voring.
    »Das habe ich nicht behauptet. Vielleicht haben die komischen Geister Angst, weil wir zu viele sind.« Steels Zeigefinger wies abwechselnd auf zwei Männer. »Ihr werdet jetzt in die Grube springen und die Truhe aufbrechen. Habt ihr die Stangen?«
    »Sie liegen hier.«
    »Gut, dann los.«
    Suko hätte ihnen noch gern einen Ratschlag erteilt, doch er wußte, daß es vergebene Mühe gewesen wäre. Steel war jetzt, wo er am Ziel seiner Wünsche stand, nicht mehr zu bremsen.
    Er schaute zu, wie die beiden von ihm bezahlten Männer in die Grube sprangen. Die Öffnung war groß genug. Sie untersuchten die Truhe und auch das Schloß.
    Dann nickten sie.
    »Was ist?« fragte Steel.
    »Wir müssen sie aufbrechen, Sir. Das Schloß läßt sich nicht mehr öffnen. Dafür brauchen wir Spezialisten.«
    »Ja, macht schon.«
    Bis auf Suko und Iris hatten die Männer nur Augen für die Truhe. Der Chinese aber behielt die Umgebung im Blickfeld. Erhörte die Schläge und das Knirschen, als die Männer die Brechstangen an den bestimmten Stellen ansetzten.
    Auch Suko wollte zusehen, wenn der Truhendeckel aufschwang. Zuvor schaute er noch die Punkte an, wo laut Vorings Aussage die Hände aus dem Boden gekrochen waren.
    Iris sah den Chinesen an. Ihre Augen waren weit geöffnet, das Gesicht trotz des Make-ups blaß.
    »Was ist los?« fragte der Inspektor.
    »Nichts, wirklich nicht.«
    »Schon gut, ich…«
    Ein knirschendes Geräusch erklang. Der Deckel war geknackt. Im selben Augenblick schrie Iris Askin gellend auf, denn sie war es, die die Entdeckung gemacht hatte.
    Die Truhe interessierte Suko im Moment nicht. Er schaute auf die Frau. In den Knien eingeknickt, leicht starr stand sie da, hatte den Arm ausgestreckt und wies nach vorn. Die Spitze des Zeigefingers zeigte schräg zu Boden.
    Das hatte seinen Grund.
    Aus einer Öffnung, man konnte sie auch als einen breiten Spalt bezeichnen, quoll nicht nur Rauch. Eingehüllt in dampfähnlichen Schwaden suchten gekrümmte Hände den Weg nach draußen. Suko blickte zurück.
    Die Wand der Kapelle interessierte ihn ebenfalls, und er sah das, von dem Voring einmal berichtet hatte.
    Schatten zeichneten sich dort ab.
    Die Druiden schlugen zurück. Sie hatten nur auf den idealen Zeitpunkt gewartet…
    ***
    Jetzt mußte ich ersticken!
    Nach den normalen Gesetzen gab es einfach keine andere Möglichkeit. Die Erde würde mir die Luft rauben. Zwar hielt ich noch den Atem an, aber irgendwann, vielleicht nach einer Minute, würde ich den Mund öffnen, weil ich einfach diesem Reflex folgte, den der Körper ausstrahlte. Dann würde der Dreck, der Lehm, die kleinen Tiere in meinen Rachen dringen, ihn ausfüllen und…
    Es war nicht mehr dunkel!
    Ich spürte keinen Druck mehr. Ich konnte atmen. Ich sah einen grünen Schein.
    Ich fand keine Erklärung und nahm es einfach so hin. Eigentlich hätte ich mit den Füßen gegen den Kistendeckel treten müssen, das geschah nicht, ich drang hindurch und sah mich plötzlich in einem Raum, in dem Geschmeide und glitzernde Perlen aufbewahrt wurden, die ich anfassen konnte und die dennoch nicht von mir berührt wurden, weil

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