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Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Titel: Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Bridges
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gesagt, mir ist noch nie ein Mensch untergekommen, der völlig nicht da gewesen wäre. Wir sind bis zu einem gewissen Grad da und bis zu einem gewissen Grad nicht da . Wir hängen an manchen Dingen, an anderen nicht. Die Welt pickt vor sich hin und schickt uns ihre Botschaften; wir hören einige, überhören andere. Wir legen von einigen Dingen Zeugnis ab, von anderen nicht. Eine der Botschaften mag etwa dieser grauenhafte Bursche sein, der Leute lebendig begräbt und den du in Spurlos verkörpert hast. Nur, dass wir von ihm nicht Zeugnis ablegen wollen, er ist uns zu unheimlich. Eine andere Botschaft ist vielleicht Adolf Hitler. Auch von ihm wollen wir nicht Zeugnis ablegen, wir wünschen ihn uns nur tot. Wenn wir aber tatsächlich von jenem Teil der Menschheit, für den diese Leute stehen, Zeugnis ablegen, dann wachsen wir daran, und dies wird sich auch auf unser liebendes Handeln auswirken.
    JEFF:   Es gibt da noch einen weiteren Aspekt, nämlich den, wie schnell und wie tief zu gehen wir bereit sind. Über den Hindugott Brahma wird folgende Geschichte erzählt: Einer von Brahmas Engeln kommt zum König und sagt: »Brahma würde sich dir gern offenbaren. Was meinst du denn, wie sollte er sich dir zeigen? Denk darüber nach und gib mir dann deine Antwort.« Danach geht er zu einem sehr einfachen Mann, alles andere als ein König, und er erzählt ihm das Gleiche: »Brahma will sich dir zeigen. Überleg dir doch mal, wie er sich dir offenbaren soll.« Am nächsten Tag kehrt der Engel zum König zurück, und der meint: »Ich hätte gern, dass Brahma sich mir und meinen Untertanen in all seinem Glanz zeigt. Und da ich um die Mittagszeit einige Termine haben, wäre es mir recht, wenn es so gegen elf stattfinden könnte.« Der Engel stimmt zu. Es wird schließlich elf, die Leute des Königs versammeln sich, Brahma zeigt sich in all seinem Glanz, und alle lösen sich buchstäblich auf, weil sie dieser ganzen Herrlichkeit nicht gewachsen sind. Es bleibt nichts von ihnen übrig, nicht einmal ein Aschehäufchen; sie sind einfach weg. Dann sucht der Engel den einfachen Mann auf und fragt: »Wie wünschst du dir denn, dass Brahma sich dir offenbart?« Der Mann erwidert: »Ich wünsche mir, dass Brahma sich mir in all den Gesichtern zeigt, die mir Tag für Tag begegnen.« Und genau das bekommt er dann auch, und er stirbt nicht daran, weil er sich den Glanz nur in verkraftbarer Dosis zugemutet hat.
    Die Frage lautet also, wie viel verträgst du? Wie viel kannst du bezeugen? Was wird dich die Sache kosten?

6  Neuer Sch… kommt ans Licht
    JEFF:   Zu den Auftritten mit meiner Band meinte T Bone Burnett einmal: Bilde dir bloß nicht ein, du müsstest die Lokomotive spielen. Wenn du mit dem Rest deiner Band da oben auf der Bühne stehst, hältst du ihnen die Tür auf, damit sie durchgehen können. Du musst sie nicht antreiben – Komm schon, das muss jetzt sein!  – und meinen, dass es sonst nicht hinhaut. Es geht eher darum, den Weg freizumachen, als unbedingt etwas erzwingen zu wollen.
    BERNIE:   Wenn du mit der Zen-Meditation anfängst, geben wir dir folgende Anweisung: Die Gedanken kommen; denn es ist die Aufgabe unseres Gehirns, Gedanken hervorzubringen. Versuch nicht, ihnen Einhalt zu gebieten, und verfolge sie auch nicht. Tu einfach, als wär deine Tür offen; lass die Gedanken kommen und lass sie gehen. Versuch nicht, sie zu manipulieren, denn dann bekommst du mit Sicherheit Ärger.
    Ich unterhalte mich gern über Zen und Jazzbands. Wir Menschen sind Instrumente des Lebens. Und das Spiel auf dem Instrument, das man selber ist, vervollkommnet man, indem man ein guter Solospieler wird. In einer Band zu spielen, wo man die Klänge all der anderen Instrumente hört, ist dann allerdings noch mal was völlig anderes als das Solospiel.
    JEFF:   In einer Band zu spielen macht dich größer. Es bringt dich an Orte, an die du allein nie gelangt wärst.
    BERNIE:   Stell dir mal vor, du sitzt da mit deiner Band und denkst: Ich spiele jetzt diese Akkorde, egal, was die anderen machen . Damit würgst du alles ab.
    JEFF:   Oder: Ich zwinge jetzt diese Typen, das Gleiche zu tun wie ich . Auf diese Weise kommst du nie in den Genuss, eine andere Seite deiner selbst zu hören. Die Kreativität ist beim Teufel.
    Ein bisschen so ist es auch, wenn ich an einem Film arbeite. Ich sehe, wir sind alle unterschiedlich, übernehmen verschiedene Rollen und sind dennoch allesamt Aspekte des Ganzen. Eines zum Beispiel finde ich beim

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