Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
Vom Netzwerk:
ein Truthahn eingraviert war. Das silberne Tranchierbesteck und die große Silberplatte hatten ihren Platz vor Richard. Angela hatte die Namen der Gäste auf hübsche kleine Kärtchen geschrieben und sie in die Porzellanhalter vor jedem Teller gesteckt. Außer den vieren und Meredith würden noch Bradleys Bruder Joel und seine Freundin Trudy dabei sein, weiterhin wurde Deidre mit einer Freundin erwartet sowie Jay, ein Clubkamerad von Richard, dessen Frau gerade auf einer Kreuzfahrt war.
    Servierschüsseln, Schalen, Olivengäbelchen und Löffelchen für die Gewürze wurden herausgeholt, Salz- und Pfefferstreuer aus Kristall an jedes Tischende gestellt. Und in der Tischmitte prunkte neben dem Kerzenleuchter eine Rosenschale vom Floristen des Ortes. Sobald der Tisch zu Angelas Zufriedenheit hergerichtet war, ging sie mit Catherine die Menüfolge durch und überprüfte jeweils doppelt, dass alles so weit wie möglich vorbereitet war und morgen nur noch letzte Hand angelegt werden musste.
    »Wenn man gut vorbereitet ist, läuft der Tag wie am Schnürchen. Erst die Macy’s-Parade im Fernsehen, dann die Anrufe – und wir müssen rechtzeitig fertig sein, damit die Jungs das Spiel sehen können. Die Miami Dolphins haben gerade eine Glückssträhne. Richard mixt dann immer gern ein paar Daiquiris oder Gin Fizzes und vergisst das Sauerteigbrot dazu. Hier ist das Rezept für die Füllung. Ich dachte dieses Jahr an Leberpaté und marinierte Pflaumen, was hältst du davon?«
    Catherine nickte nur, während sie in den Kühl- und den Gefrierschrank spähte, wo in jedem Fach Schüsseln und andere Behältnisse standen, die Angela vorsorglich beschriftet hatte.
    »Die Speckstreifen werden auf den Truthahn gelegt, solange er brät, und erst in letzter Minute weggenommen, damit er Farbe annimmt. Die Süßkartoffeln koche ich in Orangensaft mit braunem Zucker, und wir toasten die Marshmallows darauf, damit sie schmelzen – nur ein, zwei Sekunden, sie verbrennen so schnell. Und hier der Kartoffelsalat nach einem Rezept meiner Mutter, der Waldorfsalat, grüne Bohnen, Bratensoße, Preiselbeersoße und die Horsd’œuvres, die ich im Vorhinein gemacht und eingefroren habe …«
    »Nachtisch?«, sagte Catherine matt und fragte sich, wer diese Unmengen verspeisen sollte.
    »Eistorte. Aber nicht irgendeine gewöhnliche, sondern handgemacht von einer Freundin. Es dauert ewig, sie herzustellen. Und obwohl ich liebend gern Desserts mache, so etwas kriege ich nicht hin.« Angela zeigte nach hinten in das Gefrierfach, wo etwas stand, das wie ein echter Korb mit Früchten aussah. »Der Korb ist aus Waffeln geflochten, nur der Griff ist echt. Und jedes Obststück besteht aus Eis mit dem entsprechenden Fruchtgeschmack – Banane, Pfirsich, Erdbeeren. Einfach himmlisch trotz der vielen Arbeit.«
    »Es sieht umwerfend aus.«
    »Natürlich gibt es auch noch Götterspeise, anderes Eis und Pralinen. Wir lassen uns gern Zeit mit dem Dessert, bevor wir zu Kaffee und Likören übergehen.«
     
    Da Catherine wusste, was auf sie zukam, verzichtete sie auf Richards üppiges Frühstück. Dann mussten sich alle in Schale werfen und mitten am helllichten Tag vor dem flackernden Kamin im Salon versammeln, um dort zu einem Grog ein paar leichte Häppchen zu sich zu nehmen und sich in den neuen Sachen fotografieren zu lassen.
    Weil Catherine sich nicht extra etwas Neues gekauft und ihr Cocktailkleid bereits getragen hatte, hatte sie sich entschieden, Meredith’ Rat zu befolgen und etwas anzuziehen, in dem sie sich wohl fühlte. Die meisten anderen Frauen waren in Abendgarderobe erschienen. Schüchtern stellte sich Catherine zu ihnen, während Bradley seinem Vater im Wohnzimmer bei den Getränken half.
    Sie trug zu ihrem langen ärmellosen Muumuu mit den aufgestickten hellgelben Schlüsselblumen einen blassgelben Seidenschal, außerdem Perlenkette und Ohrringe. So war ihr Aufzug zwar schlicht, aber elegant und bewirkte, dass jede andere Frau sich daneben aufgedonnert fühlte.
    »O Catherine, du siehst ja einfach hinreißend aus.«
    »Ein Gruß aus Hawaii. Wie bezaubernd.«
    Als Bradley im Nebenzimmer hörte, was für ein Getue um Catherine gemacht wurde, kam er rüber, blinzelte kurz bei ihrem Anblick und trat dann mit einem Lächeln zu ihr. »Du siehst einfach großartig aus, Catherine.«
    Mit einem Blick auf sein hellgelbes Hemd und das Kamelhaarjackett erwiderte sie: »Wir passen zusammen.«
    »Keine Frage, ihr Turteltäubchen. Hier, für euch zwei«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher