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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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volleres Haar, Lesters ist kürzer und glatter.«
    »Das ist wohl ein typischer Unterschied zwischen den dreißiger und den siebziger Jahren. Wann geht’s nach Kauai?«
    »Schon recht bald. Der Aufenthalt war dort bereits fest eingeplant. Schade, dass mein Mann nicht da ist. Aber so mache ich einen Arbeitsurlaub daraus, Vince.«
    »Alle Achtung. Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Sie kennen schon Leute dort, oder?« Als Catherine nickte, fügte er hinzu: »Sie haben sich schnell eingelebt. Melden Sie sich, wenn Sie auf eine Story stoßen.«
     
    Catherine rief Julia Bensen an und meldete sich für das nächste Treffen des Frauenclubs ab.
    »Du hast eine Reise gewonnen? Und du fährst nach Kauai? Wird Bradley da nicht enttäuscht sein? Und so ganz allein macht das doch bestimmt keinen Spaß«, erwiderte Julia ungläubig.
    »Es hat mit meiner Arbeit zu tun. Und ich habe Freunde dort.«
    »Wirklich? Ich würde da gern mal hinfahren. Angeblich soll es sehr schön sein. Gut, ich sag Mrs.Goodwin Bescheid. Möchtest du, dass ich deine Idee mit dem Treffpunkt für Kinder vorstelle?«
    »Nein, lieber nicht. Wenn ich wiederkomme, kann ich vielleicht mehr Informationen dazu geben«, erwiderte Catherine rasch. Denn eines stand fest: Wenn sie nicht da war, um ihren Vorschlag zu erläutern und zu verteidigen, würde Mrs.Goodwin ihn einfach abschmettern.
     
    Das Inseljuwel Kauai kam vom Flugzeug aus in Sicht. Die Postkartenschönheit der vulkanischen Klippen, die steilen, dunkelgrün bewaldeten Hänge, die glitzernden Wasserfälle, der helle Sand verschwiegener Buchten, das blaue, von Korallenriffen umgebene Wasser und die weiß schäumenden Wellen ließen Catherine vor Freude und Aufregung erschaudern. Eingebettet zwischen Klippen und Meer leuchteten die strahlend weißen Bauten einer Ferienanlage mit tiefblauem Pool, kunstvoll angeordneten Palmen und lauschigen Bungalows. Dann waren sie über der Stadt und landeten in Lihue.
    Und schon kam Abel John in seinem vertrauten Palm-Grove-Hawaiihemd auf sie zu und begrüßte sie mit einem freundlichen Lächeln.
    »Aloha, Catherine! Schön, Sie zu sehen. Wie ich höre, sind Sie Kitamuras Starschülerin!« Er legte ihr einen duftenden Lei um den Hals, küsste sie auf die Wange, nahm ihre Tasche und ging vor zum Auto.
    »Ich freue mich so! Ich bin auf der Suche nach Plätzen und Menschen, die ich fotografieren kann, während ich hier bin. Wie geht’s Eleanor und den anderen?«
    »Ihr geht’s gut. Alles beim Alten.« Er runzelte die Stirn. »Vielleicht ist das ein Teil des Problems.«
    »Wie meinen Sie das? Läuft das Hotel nicht gut?«
    »Mir steht es nicht zu, schlecht zu reden, aber es werden jetzt große neue Häuser gebaut, moderne Hotels, die Eleanors Geschäft schaden. Das Palm Grove steht inzwischen für das alte Hawaii.«
    »Aber genau das liebe ich daran«, rief Catherine.
    »So etwas wollen die Touristen heutzutage aber nicht mehr. Sie wissen doch, wie es in Honolulu aussieht. Mir ist es zuwider, dass sich das hier auch durchsetzt. Wir sind alle begeistert davon, dass Mrs.Lang den Gästen die hawaiianischen Traditionen nahebringt. Das ist sehr wichtig für uns.«
    »Ich sage bestimmt nichts«, versprach Catherine, aber ihr fiel wieder ein, dass Bradley während ihrer Flitterwochen gemäkelt hatte, das alte Hotel sehe ein bisschen verwohnt aus. »Tut sich etwas Interessantes auf der Insel, das ich fotografieren könnte?«
    »Meinen Sie für Touristen oder einfach für uns?«, fragte er. »Ich habe gehört, dass Sie Beatrice besuchen wollen. Sie kann Ihnen sagen, was sich so tut. Und wie wär’s, wenn Sie zu mir kommen und meine Familie kennenlernen würden? Wir haben bestimmt irgendwann einen Luau.«
    »Danke, Abel John, die Einladung nehme ich gern an.«
    In ihrem Zimmer fand sie neben einem Korb mit frischem Obst eine Karte von Eleanor. »Kommen Sie doch vor der Fackelzeremonie auf einen Drink in mein Büro. Wunderbar, dass Sie wieder bei uns im Palm Grove sind.«
    Eleanor saß an einem langen Tisch voller Papiere und Notizhefte, auf dem aber auch ein Blumenstrauß prangte. Ein großer Korb, der ihr die Handtasche ersetzte, stand neben ihr. Die Lesebrille auf der Nasenspitze, arbeitete sie konzentriert an ihrem Ordner mit der Buchhaltung. Als Catherine an die Tür klopfte, blickte sie auf, umrundete den Tisch und kam mit ausgestreckten Armen auf sie zu.
    »Mein liebes Mädchen, Aloha. Dass Sie diesen Preis gewonnen haben – wirklich klug! Ein großartiges Bild von

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