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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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hätte!« Sie seufzte. »Das ist der Nachteil an Bradleys Beruf, dass wir keine feste Bleibe haben, wo ich ein kleines Atelier einrichten könnte und ein Arbeitszimmer mit Schreibtisch und so weiter. Meine Mum hat zu Hause ein hübsches kleines Nähzimmer. Das ist allein ihr Reich, Dad geht da nie rein.«
    »Denk an die Vorteile – das Reisen, die kostenlose Unterkunft, die Geschäfte und der billige PX auf der Basis. Solche Dinge hören sich für Leute, die in einer teuren Touristenstadt über die Runden kommen müssen, sehr attraktiv an«, gab Kiann’e zu bedenken. »Es heißt, die Ölkrise wird den Benzinpreis in die Höhe treiben. Dann werden die Frachtkosten die Lebensmittel, die nach Hawaii eingeführt werden, noch mal verteuern.«
    »Nun, dann müssen wir eben von Ananas und Zuckerrohrsaft leben«, meinte Catherine.
    »Und von Kaffee. Mann, jetzt könnte ich eine Tasse Kona vertragen«, sagte Kiann’e.
     
    Mr.Kitamura stand auf, schüttelte Catherine die Hand und strahlte seine Lieblingsschülerin an. Paul lächelte ebenfalls.
    Mr.Kitamura reichte ihr einen Umschlag: »Für Sie.«
    »Was hat das zu bedeuten?« Catherine riss den Umschlag auf und zog eine Urkunde heraus. Sie hatte den Porträtpreis für Fotografie gewonnen.
    »Mein Güte! Das ist ja großartig.«
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte Paul. »Aber es war auch ein umwerfendes Bild von den Surfern. Du hast wirklich den Geist der hawaiianischen Surfkultur eingefangen. Großartig ist aber vor allem, wie der Einsatz von Licht und Schatten den Respekt untermalt, den die jungen Surfer dem alten Mann entgegenbringen.«
    »Sie können Ihren Preis bald einlösen«, erklärte Mr.Kitamura. »Wir haben nämlich zurzeit keinen Unterricht, diese Woche sind Ferien.«
    »Meinen Preis!«, wiederholte Catherine wie benommen. Sie hatte ja wirklich eine Menge Zeit und Mühe investiert, um genau das richtige Foto zu schießen, aber sie wusste auch, dass ihre Mitbewerber eine harte Konkurrenz waren. Dass sie tatsächlich gewinnen würde, hatte sie nicht geglaubt.
    »Ja, eine Woche auf Kauai. In dem berühmten Palm Grove Hotel.« Mr.Kitamura lächelte vergnügt. »Mrs.Lang war so freundlich. Freuen Sie sich, Kauai wiederzusehen?«
    »Ich würde gern warten, bis mein Mann von seinem Einsatz auf See zurück ist.«
    Mr.Kitamura zog ein unglückliches Gesicht. »Es wäre günstiger, diese Reise bald anzutreten. Mrs.Lang hat schon ein Zimmer reserviert, unser Kurs hat Ferien … Könnten Sie es nicht einrichten? Auch um Fotos von der Garteninsel zu machen …«
    »Oh, ich verstehe«, entgegnete Catherine rasch. Ob sie Bradley wohl irgendwie erreichen konnte? Aber warum sollte sie ihn überhaupt um Erlaubnis fragen? Es war eine wunderbare Gelegenheit, sie kannte Eleanor im Palm Grove und konnte Kiann’es Mutter Beatrice besuchen. Sie würde Bradley in einem Brief alles erklären, und außerdem war ihr Mann ja gar nicht so erpicht auf das Palm Grove.
    »Natürlich. Das klingt wunderbar. Wirklich ganz wunderbar.«
    »Die
Hawaii News
möchten Ihr preisgekröntes Foto auf die Titelseite setzen. Vielleicht sprechen Sie mit Vince darüber, wenn Sie ihn sehen?«, sagte Mr.Kitamura.
    »Ich frage Lester, ob er einverstanden ist«, versprach Catherine. »doch er hat bestimmt nichts dagegen.«
     
    Vince begrüßte sie überschwenglich. »Was für eine Starfotografin arbeitet denn da für uns! Gut gemacht. Könnten Sie auch ein bisschen Text über Lester zu dem Bild liefern? Nicht die alten Geschichten, die jeder kennt, lieber was er jetzt so treibt.«
    »Er treibt nicht besonders viel, Vince. Er ist ein älterer Herr mit Knieproblemen und Arthritis. Aber er war kürzlich mit einem Surfbrett draußen.«
    »Wirklich? Haben Sie eine Aufnahme davon?«
    »Ein paar hab ich gemacht, aber nichts Brauchbares.« Lester war bestimmt nicht begeistert von Fotos, auf denen er sich, unterstützt von PJ , wie ein Anfänger auf ein Board legte. Verglichen mit den berühmten Bildern, die ihn bei Weltmeisterschaften zeigten, hätte das erbarmungswürdig ausgesehen.
    »Schön, bringen wir noch die andere Aufnahme von ihm mit dem jungen Mann. Sind sie miteinander verwandt?«, fragte Vince und griff nach einem Abzug, auf dem Lester und PJ zu sehen waren.
    »Nein, PJ hat ihn gerade kennengelernt. Natürlich ist er ein Fan. Aber sie sehen sich ähnlich, nicht wahr?« Catherine betrachtete das Bild, das sie plötzlich an die frühen Aufnahmen von dem jungen, attraktiven Lester erinnerte. » PJ hat

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