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Der Duft Der Wüstenrose

Der Duft Der Wüstenrose

Titel: Der Duft Der Wüstenrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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beide auf der Welt wären, und blieb ganz ruhig. Er holte aus seiner Satteltasche einen Brief und reichte ihn ihr. »Hier ist ein Brief, den ich für Ludwig geschrieben habe. Bitte, Frau Falkenhagen, seien Sie so freundlich und händigen Sie ihn Ihrem Mann aus, ich bin sicher, danach darf die Kleine bleiben. Solange überantworte ich sie Ihnen – als Ihre Lebensretterin haben Sie ja eine gewisse Pflicht.«
    Fanny steckte den Brief in die über ihrem prall gespannten Bauch liegende Schürzentasche, ohne ihren Blick von John abzuwenden. Wie wundervoll es war, ihn zu sehen, sie musste jeden Moment davon genießen.
    »Charlotte!« kreischte Maria. »Schick sie weg, dein Mann wird das nicht gern sehen.«
    John legte die Hand des Mädchens in die von Fanny und drückte dann die beiden Frauenhände mit seiner kurz zusammen. Fanny war wie elektrisiert von dieser Berührung, ihr Herzschlag beschleunigte sich, und sie schnappte nach Luft.
    »John«, bat sie ihn leise, »John, bleiben Sie doch zum Essen, und erzählen Sie uns etwas über die Kleine und über die Aufstände. Ich flehe Sie an, erlösen Sie mich für wenigstens eine Stunde von dieser Frau.«
    John schüttelte den Kopf. »Ich würde Sie nur unnötig in Gefahr bringen. Es geht nicht. Es tut mir leid.« Sein Blick glitt von ihren Augen zu ihrem Bauch, was auf sie wirkte wie ein sanftes Streicheln. »Geht es Ihnen und dem Kind gut?«
    Fanny nickte und wünschte sich so sehr, dass er bleiben möge, dass sie überlegte, ob sie eine Ohnmacht vortäuschen sollte, um ihn dazu zu zwingen. Aber Ludwig würde John dafür verantwortlich machen, sich um seinen ungeborenen Sohn sorgen und John bestrafen.
    »Ich muss wieder gehen …«
    »Wo arbeiten Sie denn jetzt?«, fragte Fanny, die sich bei dem Gedanken daran, dass er wieder für fünf Monate oder noch länger aus ihrem Leben verschwinden würde, plötzlich sehr mutlos fühlte und ohne jede Kraft.
    »Mal hier und mal da. Eben dort, wo ich gebraucht werde. Ich werde Zach ein paar Heilmittel von meiner Mutter für Sie geben, damit Sie eine leichte Geburt haben.«
    Fanny wurde rot. Ludwig sprach mit ihr nie über die Geburt, für John schien es aber das Normalste der Welt zu sein.
    »Von Ihrer Mutter? Ich dachte, sie hielte mich für eine gefährliche Frau.«
    »Das stimmt immer noch. Sie warnt mich ständig vor Ihnen. Sie sagt, Sie seien wie Isimomo, eine Frau, die von Geistern beherrscht wird. Sie behauptet, Sie brauchen Hilfe.«
    »Aber ich werde nicht mit Steinen von Unsichtbaren beworfen!«
    John schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht, aber sie sagt, vielleicht sind Geister in Ihre Glasperlen eingeschlossen und quälen Sie. Die erhabene Zahaboo sorgt zwar immer für Ärger, aber sie irrt sich selten. Obwohl sie mich mit Warnungen überhäuft, hat sie mir Medizin für Sie zugesagt.«
    John grinste sie so fröhlich an, als hätte er ihr gesagt, dass seine Muter sie großartig fände. Unwillkürlich musste Fanny zurücklächeln, auch wenn ihr sehr mulmig war bei dem, was er über ihre Perlen gesagt hatte. Vielleicht wäre Zahaboo die Richtige, um über ihre Träume zu sprechen – oder John.
    Plötzlich zischte etwas direkt neben Fannys Kopf durch die Luft, knallte auf die trockene Erde und erstickte all ihre Hoffnungen im aufwirbelnden Staub. Aus der Ferne hörte sie begeisterte Anfeuerungsrufe und den frenetischen Applaus der Jungs.
    Fassungslos drehte Fanny den Kopf. Sie war völlig auf John konzentriert gewesen, und so war ihr entgangen, dass Maria sich ihnen genähert hatte. Sie stand dicht hinter ihr und schwang eine Reitpeitsche.
    »Weg mit ihm!«, zischte sie. Die Jungs skandierten laut und voller Eifer und klatschten dazu in ihre Hände: »Weg-mit-ihm, weg-mit-ihm, weg-mit-ihm!«
    »Was soll das denn?« Fanny fiel Maria in den Arm, um sie zu stoppen, aber Maria war der Schwangeren körperlich an Masse und erst recht an Entschlossenheit deutlich überlegen. Sie stieß Fanny so fest von sich, dass die auf die Knie stürzte, laut aufschrie, sich in ihrem ungelenken Zustand nicht halten konnte und deshalb auf den Bauch fiel. Sie wimmerte vor Schmerz, alles drehte sich vor ihren Augen. »Das Kind«, flüsterte sie, »Ludwigs Kind!«
    Maria hielt mitten im Schlag inne, ließ die Reitpeitsche sofort fallen und kniete sich neben Fanny. »Das wollte ich wirklich nicht, es tut mir leid.« Sie sprang trotz ihrer Fülle behände wieder auf und funkelte John an. »Daran sind einzig und allein Sie schuld. Scheren Sie sich

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