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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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wäre überglücklich.«
    »Ich denke ganz bestimmt darüber nach«, antwortet Kitty. »Bleibst du zum Mittagessen?«
    »Das Wetter ist einfach herrlich«, sagt Dossie zu Rupert. Sie sitzen an dem Gartentisch; zwischen ihnen liegen die Reste ihres gemeinsamen Mittagessens: Leberpastete, frische Brötchen und Käse. Sie haben gerade miteinander geschlafen, und sie fühlt sich von neuer Energie erfüllt und entspannt zugleich. »Nach diesem ganzen scheußlichen Regen ist es so wunderbar, wieder die Sonne auf dem Rücken zu spüren. Wenn sie scheint, habe ich das Gefühl, alles fertigbringen zu können.«
    Sie ist so glücklich, so voller Hoffnung. Sie hat das Court auf der Website der Fremdenverkehrsverwaltung für das West Country untergebracht, und Pa und Mo haben einigen ihrer alten Stammgäste gemailt und bereits erfreute Antworten von Ehepaaren erhalten, die früher gern auf den Küstenpfaden gewandert sind, die Strände und Pubs erkundet haben und jetzt für den Frühling und Sommer reservieren. Das Court ist wieder im Geschäft.
    »Und wie sieht es bei dir aus?«, fragt sie Rupert, nachdem sie ihm all ihre guten Neuigkeiten erzählt hat. »Was hast du vor, wenn du hier fertig bist? Wie schade, dass aus deinem Angebot für das Haus, das wir gesehen haben, nichts geworden ist!«
    Das ist der einzige kleine Makel an ihrem Glück: dass Rupert nicht in der Nähe bleiben und an einem anderen Cottage arbeiten wird. Er runzelt leicht die Stirn und schürzt bedauernd die Lippen.
    »Man erzählt uns ständig, dass der Käufer den Markt bestimmt, aber das ist nicht wahr«, meint er. »Der Preis war weit überhöht, doch der alte Teufel hat keinen Zentimeter nachgegeben, und ich konnte das Risiko einfach nicht eingehen.« Er schüttelt den Kopf und zuckt die Schultern. »Etwas anderes wird sich auftun. So geht das immer.«
    »Und so lange wirst du hierbleiben?«
    »Wahrscheinlich noch über den Winter. Ich werde die Renovierung beenden und das Haus vielleicht kommenden Frühling kurzzeitig vermieten. Der Sommer war nicht besonders gut für Vermietungen, und ich glaube, das ist möglicherweise der richtige Schritt.«
    Sie nickt. »Vielleicht ist es auch verrückt, nach so einem schrecklichen Sommer die Pension wiederzueröffnen, aber wir haben das Glück, eine lange Liste von Gästen zu haben, die gern wieder zu uns kommen wollen. Zumindest ist das die Theorie.«
    »Ich bin mir absolut sicher, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast«, erwidert er. Er setzt sein sexy Lächeln auf, umfasst kurz ihr Handgelenk und schüttelt es aufmunternd. »Ich sehe das richtig vor mir. Du und Mo und Pa. Klingt magisch.«
    »Du musst einmal kommen und sie kennenlernen«, sagt sie in unbekümmertem Ton, obwohl ihr Herz einen Schlag aussetzt. Sie hat einen kleinen Plan geschmiedet, um die Dinge etwas in Bewegung zu bringen, und jetzt unterbreitet sie ihn Rupert.
    »Ende des Monats hat Pa Geburtstag«, erklärt sie. »Wir feiern ihn mit einer Teeparty, damit Jakey auch daran teilnehmen kann, und Schwester Emily dachte ebenfalls, dass sie Lust auf einen kleinen Ausflug hat. Ein paar von Pas Freunden werden da sein und Clem, hoffe ich. Hast du nicht Lust, auch zu kommen?«
    Er nickt. »Klingt großartig.«
    Sie ist so erleichtert, dass ihr ganz schwach zumute wird. »Gut. Das ist schön.«
    Sie drehen sich beide um, als sie ein Motorengeräusch hören; ein Lieferwagen kommt langsam den Fahrweg entlang und hält auf dem Seitenstreifen.
    Rupert steht auf und hebt die Hand zum Gruß. »Verdammt. Der Installateur«, erklärt er Dossie. »Verflucht mieses Timing. Tut mir leid, Schatz, aber ich muss arbeiten.«
    »Ist in Ordnung.« Sie steht auf und nimmt ihre Tasche. »Ich muss auch los. Bis bald.«
    »Sehr bald, hoffe ich. Ich melde mich per SMS.«
    Sie fragt sich, ob er sie wohl küssen wird, und er tut es und umarmt sie fest, wenn auch kurz. Dann ist er fort und geht über das kleine Rasenstück dem Mann entgegen, der aus dem Lieferwagen klettert. Dossie zögert. »Bis dann«, ruft sie und läuft zu ihrem Wagen. Im Wegfahren hupt sie kurz und fröhlich, aber Rupert ist tief in sein Gespräch mit dem Installateur versunken und scheint es nicht zu hören.
    Schwester Emily und Janna pflücken auf der Weide unterhalb des Hauses Brombeeren. Schwer und langsam krabbeln von der Süße berauschte Wespen über die reifen Früchte; Dornenranken schleifen über das Gras und verhaken sich im Rock von Schwester Emilys blauem Arbeitshabit. Wenn sie

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