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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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»Hm?«
    Sie wand sich. »Weißt du, ich war doch heute nach der Schule nicht bei Grandma und Grandpa, sondern bei Janet...«
    »Ja, und?«
    »Ach Daddy, Janets Hund hat Welpen. Wenn du wüsstest, wie hübsch die sind. Janet hat gesagt, in vier Wochen könnten sie abgegeben werden. Daddy, bitte, bitte! Darf ich einen haben? Ich weiß schon genau, welcher zu uns passen würde ...«
    Oliver stöhnte. »Sammy, muss diese Diskussion wirklich jetzt sein? Ich kann gar nicht mehr aufzählen, wie oft wir diese Frage schon besprochen haben. Ich muss jeden Tag ins Hotel, und du bist in der Schule. Der Hund würde sich schrecklich einsam fühlen, da wir doch den ganzen Tag nicht zu Hause sind.« Er strich ihr über den Kopf. »Süße, das musst du doch einsehen. Es wäre egoistisch, sich ein Tier anzuschaffen und es dann jeden Tag viele Stunden allein zu lassen.«
    Sie unterbrach ihn lebhaft. »Daddy, wir müssen ihn ja nicht alleine lassen! Grandma und Grandpa nehmen ihn solange. Und abends kommt er mit zu uns nach Hause.« Begeisterung lag auf ihrem Gesicht, und Oliver schwieg sprachlos. Er ärgerte sich ein wenig über seine Eltern,die – ohne mit ihm darüber zu reden – nun sein Hauptargument gegen einen Hund vollkommen entkräftet hatten. Er seufzte erneut. Andererseits hätten er und Samantha es nach Kellys Tod sehr viel schwerer ohne die Unterstützung seiner Eltern gehabt. Voller Zuneigung und Liebe hatten sie alles getan, um ihrem Sohn und ihrer Enkelin beizustehen. Ohne das geringste Zaudern war Sammy täglich bei ihnen willkommen, wenn er noch arbeiten musste. Er fuhr sich über die Stirn und lächelte, als er den prüfenden Blick seiner Tochter bemerkte. Ihre dunklen Augen hingen gespannt an seinen Lippen.
    »Versprichst du mir dann, abends nur noch dreimal aus dem Bett zu kommen anstatt der üblichen fünfzehnmal?« Sie kicherte glücklich. »Dann komme ich nie wieder raus, höchstens, wenn ich krank bin.« Sie schlang beide Arme um seinen Hals und drückte ihn heftig. »Danke, Daddy. Du bist der beste Vater auf der ganzen Welt.« Oliver lachte trocken. »Ich wage mir nicht vorzustellen, welchen Platz ich bekommen würde, wenn ich dir den Hund verboten hätte.«
    »Das müssen wir jetzt ja nicht mehr ausrechnen, oder, Daddy?« Sie sah auf seine Armbanduhr. »Oh, ich würde zu gerne noch Janet anrufen, um ihr zu sagen, dass ich Nelson haben darf.«
    Oliver setzte sie ab und stand auf. »Jetzt geht es endgültig ins Bett, Sammy, sonst überlege ich mir das Ganze womöglich doch noch einmal. Und Janet schläft bestimmt schon seit einer Stunde. Los, los, Abmarsch!« Sie legte den Kopf schräg und sah ihn wieder bittend an. »Bringst du mich noch mal ins Bett und deckst mich zu? Ich schlafe dann einfach besser.«
    Er lachte laut auf. »Das wüsste ich aber. Du bist bestimmt das einzige Kind auf dem australischen Kontinent, das jeden Abend mindestens fünfmal zu Bett gebracht wird und das trotzdem nicht einschläft.«
    Als er Minuten später wieder auf der Veranda Platz nahm, wurde es bereits dunkel, und die ersten Falter stürzten sich in das Licht der Wandbeleuchtung. Olivers Blick wanderte in die Ferne, wo sich dunkle Wolken zur Nacht auftürmten. Während er nach seinem Glas griff, kam ihm plötzlich die junge Deutsche wieder in den Sinn. Sie hatte so verzweifelt ausgesehen, als er sie vor ihrem Zimmer angesprochen hatte. Er schob den Gedanken beiseite. Es widerstrebte ihm, sich in irgendeiner Weise aufzudrängen. Sie hatte schließlich keinerlei Ansprache gewollt und ziemlich deutlich den Eindruck vermittelt, er möge sie in Ruhe lassen. Schade eigentlich. Ein Hauch Unzufriedenheit ließ ihn einen Moment nachdenklich die Stirn runzeln. Kurz darauf jedoch kippte er die Lehne seines Stuhls gegen die Hauswand zurück, legte die Füße auf die Verandabrüstung und schlug sein Buch auf.
    Er hatte erst ein paar Seiten gelesen, als ein Wagen in die Einfahrt fuhr und vor dem Carport stehen blieb. Timothy stieg aus und kam in Jeans und T-Shirt auf die Veranda.
    »Ich wusste doch, dass du dich hier zum Wochenende einigelst.«
    Olivers Lächeln wirkte ein wenig trotzig. »Ich genieße meinen wohlverdienten Feierabend. Tut mir Leid, aberich hatte heute einfach keine Lust mehr auf das Gedränge.«
    Tim zog eine Grimasse. »Ach komm schon, Oliver, fahr mit mir in den Pub auf ein Bier. Du solltest öfter unter Leute gehen.« Er zögerte. »Seit Kelly gestorben ist, bist du viel zu viel allein. Sie würde das bestimmt nicht

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