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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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und blieb kurz angebunden, und ihr Gesichtsausdruck war abweisend. Seufzend räumte Sarah das Putzzeug weg und machte sich auf den Weg in die Sattelkammer. Heather war ihr gefolgt. Unauffällig sah sie über die Schulter, doch Samantha war bei der gestriegelten Stute geblieben.
    »Ihre erste Reitstunde wirst du ihr geben, Sarah.«
    Sarah hatte den Sattel über dem Arm und wandte sich um. Ihr Gesicht verriet Resignation. »Ach Großmutter, hast du nicht bemerkt, dass sie nur mit dir spricht? Sie wird sich viel lieber von dir alles erklären lassen.«
    Heather versperrte ihr den Ausgang. »Und gerade den Gefallen tue ich ihr nicht. Sie muss lernen zu akzeptieren, dass du dazugehörst und dass ihr Vater dich liebt.«
    »Großmutter!« Sarah war verlegen. »Was redest du denn da?«
    Heather lachte. »Nun stell dich nicht so an. Das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock.« Sie knuffte Sarah in die Seite. »Also lass dich von der süßen Kröte nicht unterkriegen. Du schaffst das schon. Aber nimm Estella erst mal an die Longe.«
    Sarah ging mit dem Sattel an ihr vorbei. »Ja, sicher, Großmutter.«
    Samantha schien enttäuscht, als Heather in Richtung Haus verschwand. Doch ihre Neugier auf die erste Reitstunde siegte schließlich. Sie lernte, wie sie die Zügel in der Hand halten, dass sie die Schultern zurücknehmen und die Absätze tief halten musste. Als Oliver an das Gatter trat, um zuzuschauen, strahlte sie über das ganze Gesicht.
    Die Tage auf der Farm vergingen rasend schnell wie auch die darauf folgenden Wochenenden. Samantha interessierte sich neben den Pferden auch für alle anderen Tiere. Einziger Wermutstropfen war für sie die Tatsache, dass sie nicht mit den Hütehunden spielen durfte. Als reine Arbeitshunde hatten die Border-Collies feste Aufgaben und waren nicht an das Spiel mit Kindern gewöhnt. Sarah und Oliver genossen stets die gemeinsame Zeit. Doch während er die Hoffnung nicht aufgab, Sammy werde Sarah noch in ihr Herz schließen, machte sich Sarah immer wieder Gedanken darüber, dass Olivers Tochter ihr gegenüber reserviert blieb.

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    O liver hatte sich über leise knarrende Dielenbretter geschlichen und war atemlos vor Sarahs Zimmertür stehen geblieben. Vorsichtig drehte er den Türknauf und sah in die Dunkelheit des Zimmers. Als sich seine Augen daran gewöhnt hatten, erkannte er ihre Silhouette. Sie saß auf der Fensterbank und hatte nach draußen geschaut. Jetzt wandte sie sich um und blickte ihm entgegen. »Na, du Einbrecher?«
    Er ahnte ihr Lächeln mehr, als dass er es tatsächlich erkennen konnte. Seine Hände umfassten ihr Gesicht, und er küsste sie zärtlich.
    »Von wegen Einbrecher.« Er fuhr sich durchs Haar. »Ich sage dir, diese knarrenden Dielen kosten mich fünf Jahre meines Lebens.« Er lachte leise und beugte sich wieder zu ihr hinunter. »Meine Güte, ich bin doch kein Teenager mehr, der seine Freundin heimlich aufs Zimmer schmuggeln muss.«
    Sie legte den Kopf zurück und schaute ihn gespielt aufmerksam an. »Aha. Interessante Dinge, die du schon hinter dir hast, das muss ich sagen. Gibt es noch etwas, was ich wissen sollte?«
    Seine Augen funkelten, als er sie ganz an sich heranzog. »Nichts, was ich dir nicht auch ohne Worte sagen könnte.«
    Er küsste sie nun fordernd, während seine Hände über den glatten Stoff ihres Pyjamas glitten. Die Wärme ihrer Haut durch die dünne Seide zu spüren, elektrisierte ihn genauso wie die Tatsache, dass sie sich eng an ihnschmiegte und seine Nähe offenbar ebenso herbeisehnte wie er die ihre.
    Diese gestohlenen Nächte voller Liebe und Zärtlichkeit, aber auch voller ungestörter geflüsterter Gespräche bis zum Morgengrauen gehörten allein ihnen. Sie waren es, die Sarah die Erinnerungen schenkten, die ihr über die Trennung hinweghalfen, wenn Oliver mit seiner Tochter wieder nach Hause zurückkehrte.
    Auch jetzt lag sie glücklich in seinem Arm und lauschte seinem Herzschlag. Olivers Hand spielte mit einer ihrer Haarsträhnen, bis er schließlich vorsichtig daran zupfte. »Wann kommst du nach Warren Creek zurück, Sarah?« Er rollte sich auf die Seite und stützte sich auf den Ellbogen. »Ich möchte dich in meiner Nähe haben. Du fehlst mir die ganze Woche über.«
    Sie seufzte. »Ach Oliver, wie oft hatten wir diese Diskussion schon?« Sie starrte an die Decke. »Was soll ich denn dort? Zu dir ziehen kann ich nicht wegen Sammy und deiner Eltern. Außerdem wird es mir als Ausländerin mit einem richtigen Job sehr schwer

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