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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Mann angriffslustig an. »Willst du damit sagen, der Flug sei unnötig, Hans?« Sie hielt seinem Blick stand, bis er wegschaute. »Weißt du, wie lange ich meine Eltern nicht mehr gesehen habe?« Sie wusste, dass sie ihn mit dieser Frage in Verlegenheit brachte, fügte aber dennoch spöttisch hinzu: »Ich bin mir sicher, dass wir uns mittlerweile ein wenig Heimweh meinerseits leisten können, oder nicht? Außerdem würden sich meine Eltern sehr freuen, uns beide endlich einmal wiederzusehen. Wer weiß, wie lange es ihnen noch gut geht.«
    Hans atmete hörbar aus. Schon jetzt erkannte er, dass es mehr als schwierig werden würde, aus dieser Situation herauszukommen. Er versuchte einzulenken, während sie auf die Gemüseabteilung des Supermarkts zusteuerten. »Du hast ja Recht. Und selbstverständlich steht dirdie Reise zu. Nur, ich kann hier im Moment beim besten Willen nicht weg. Das neue Projekt kann ich unmöglich dem Schumann überlassen. Ich hab viel zu viel Zeit investiert, als dass ich ihm nun die Präsentation der ersten Ergebnisse überlasse. Das musst du einfach verstehen, Julia.«
    Julia verbarg ihren Zorn und tat ein paar Strauchtomaten in einen Beutel. Immer hatte sie zurückgestanden, immer hatte sie Verständnis für alle gehabt. Mechanisch verschloss sie den Beutel mit einem Knoten und legte ihn auf die Gemüsewaage, um das Preisetikett ausdrucken zu können. Nachdem sie das Etikett auf den Beutel geklebt und diesen in den Einkaufswagen gelegt hatte, streifte sie ihren Mann mit einem kühlen Blick.
    »Das heißt also, dass du auf keinen Fall mitfliegen würdest, oder?«
    Hans zuckte mit den Schultern und schüttelte ernst den Kopf. »Im Moment geht es nicht.«
    Julia blieb stehen und sah ihn an. »Wann geht es denn dann? Wenn du pensioniert bist? In zehn Jahren? Was passiert eigentlich mit dem Projekt, wenn dir morgen ein Dachziegel auf den Kopf fällt?«
    Dieses Mal wich Hans ihrem Blick nicht aus. »Julia, was soll das? Warum bist du so aggressiv? Was ist denn los?«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und betrachtete die Einkäufe im Wagen. »Ich hab einfach das Gefühl, dass es richtig wäre, nach Australien zu fliegen. Ich glaube, dass Sarah uns braucht.«
    Hans schwieg sekundenlang, bevor er ihre Hand mit seiner umschloss. »Ich denke, in drei Wochen sieht esetwas besser aus. Was meinst du? Hältst du es noch so lange aus? Oder willst du vorausfliegen?«
    Julia schwieg noch einen Moment, bevor sie sich den Bananen zuwandte. »Ach, ich weiß noch nicht. Ich muss darüber nachdenken.«

21
    E in paar Wochen nachdem Sarah auf die Farm zurückgekehrt war, war Samantha mit einer Mischung aus Trotz und Verlegenheit hinter ihrem Vater aus dem Wagen gestiegen. Es missfiel ihr, dass er Sarah sofort an sich zog und zärtlich küsste. Sarah hatte sich ein wenig verlegen von ihm gelöst und zu Samantha umgedreht. »Hallo, Sammy. Das ist aber schön, dass du dieses Mal mitgekommen bist.«
    Das Mädchen wich ihrem Blick aus und schwieg.
    Oliver wurde wütend und zog sie am Arm beiseite. Er beugte sich hinunter und zischte entnervt: »Wenn du schon nicht freundlich sein kannst, Sammy, dann sei wenigstens höflich. Ich hoffe wirklich, wir haben uns jetzt verstanden.«
    Sarah hatte sich in den Wagen gebeugt und eine Reisetasche herausgehoben. Sie sah Oliver an und schüttelte unmerklich den Kopf. Dann ging sie voraus, drehte sich um und sagte: »Komm, Sammy, ich zeige dir dein Zimmer.«
    Missmutig trottete die Kleine hinter ihr her. Die Verandatür quietschte, und Heather erschien. »Hallo, ich bin Heather, Sarahs Großmutter. Wir haben uns schon einmal kurz im Krankenhaus gesehen, Sammy, als dein Vater so krank war.«
    Oliver warf seiner Tochter einen Blick zu, der Bände sprach. Schließlich brachte sie eine kurze Erwiderung hervor. »Hallo. Ich erinnere mich.«
    Heather strahlte Oliver an. »Oliver! Ich freue mich ja so,dass es Ihnen besser geht, und dass Sie uns wieder besuchen. Immer wenn Sie abfahren, fehlt uns hier einfach etwas.«
    Oliver erwiderte ihr Lächeln. Auch er freute sich aufrichtig über das Wiedersehen.
    Nach dem Abendessen wollte Shane Olivers Tochter das jüngste Fohlen zeigen, das gerade eine Woche alt geworden war. Sammy sollte bei der Namensgebung helfen. Dieses Angebot war einfach zu verlockend für die Kleine. Sie zeigte seit ihrer Ankunft das erste Lächeln, das eine breite Zahnlücke entblößte, die sie unwiderstehlich pfiffig aussehen ließ. Oliver und Sarah entschlossen sich, einen

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