Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)
Spaziergang zum Fluss hinunter zu machen. Heather, die Shane und Sammy gefolgt war, schaute ihnen versonnen nach.
Hand in Hand gingen Oliver und Sarah schweigend ein gutes Stück, bis sie außer Sichtweite waren. Dann tauschten sie nur einen intensiven Blick und küssten sich zärtlich. Oliver zog sie an sich, während seine Hände fordernd über ihren Körper glitten und sie sich eng an ihn drückte. Zwischen leidenschaftlichen Küssen murmelte er an ihrem Hals: »O Gott, du hast mir so gefehlt.«
Sie erwiderte seine Zärtlichkeiten und genoss seine Nähe. »Bestimmt nicht so, wie du mir.«
Als er entschlossen begann ihr kariertes Arbeitshemd aufzuknöpfen, griff sie nach seiner Hand und zog ihn weiter. »Nein, nicht hier. Womöglich taucht Sammy hier noch auf.« Sie sah ihn an und lächelte verschmitzt. »Ein wenig Geduld müssen Sie noch haben, Mr. Johnson.«
Er ließ gespielt leidend den Kopf sinken. Sein Puls ging schneller. Er fühlte ein solches Verlangen in sich, dass er es kaum ertragen konnte, sie nicht gleich wieder an sich zu ziehen. Auch Sarahs Herz schlug heftig. Sie hatte geglaubt, Wolf sei die große Liebe ihres Lebens gewesen, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, je eine solche Sehnsucht in sich gefühlt zu haben, ihn körperlich zu spüren, wie jetzt bei Oliver. Der Fluss war noch ein gutes Stück entfernt, als sie ihn zu einer Gruppe mächtiger Eukalyptusbäume zog, in deren Schatten sie eintauchten. Sarah lehnte sich gegen einen Baumstamm und sah Oliver erwartungsvoll an. Die Sonne warf ihre letzten Strahlen auf die Gräser und zauberte einen sanften Schimmer auf Sarahs Gesicht. Sie erkannte in Olivers dunklen Augen ihre eigene Sehnsucht und schmiegte sich in seine Arme. Langsam fuhren ihre Hände über seine Hüften. Er knöpfte ihr Hemd auf und sog den Duft ihrer Haut ein. Sie liebten sich zärtlich, leidenschaftlich und ohne Grenzen. Sie vergaßen alles, was sonst ihren Alltag und ihr Leben beeinträchtigte. Schnell atmend lagen sie schließlich nebeneinander. Sarah registrierte, dass bereits die ersten Sterne am Himmel funkelten. Olivers Hand fuhr von ihrer Hüfte über die Taille nach oben, und Sarah erschauderte. Sie seufzte wohlig.
»Am liebsten würde ich mit dir hier bleiben.«
Er küsste zart ihre Schulter und fuhr mit den Lippen ihren Hals hinauf. »Können wir das nicht?«
Sie sah ihm kurz in die Augen und richtete sich dannauf. Während sie nach ihrem Hemd griff, schüttelte sie den Kopf. »Du weißt ganz genau, dass das nicht geht.« Sie schaute zum Himmel auf. »Erstens wegen Sammy, zweitens wird es gleich dunkel, und drittens brechen wir uns dann auf dem Heimweg den Hals.«
Leise lachend stieg er in seine Hosen. »Was für ein Tod. Nach heißer Liebe wankten sie durch die Dunkelheit und brachen sich den Hals.« Er schloss seinen Gürtel und zog Sarah an sich. »Im Ernst, ich will, dass du bei mir bleibst.«
Ihre Hände strichen über seinen nackten Oberkörper und verschränkten sich schließlich hinter seinem Hals. Sie küssten sich wieder, und Oliver genoss es, durch den dünnen Stoff die Wärme ihrer Haut zu spüren.
Als sie sich eine halbe Stunde später dem Farmhaus näherten, blieb Sarah stehen und fuhr sich nervös durchs Haar. »Wie sehe ich aus?«
Oliver lachte unbekümmert. »So, als wärst du gerade wild auf einer Wiese geliebt worden.«
Sarah zog eine Grimasse. »Oliver! Ich will nicht, dass man mir das ansieht. Und du solltest das Sammys wegen erst recht nicht wollen.«
Er zupfte ihr ein paar Halme aus dem Haar und gab ihr einen raschen Kuss. »Schon gut.« Er musterte sie. »Nein, ich denke wirklich, es ist okay so.« Seine Grübchen vertieften sich, als er hinzufügte: »Obwohl ich davon überzeugt bin, dass deine Großeltern nicht blöd sind. Die leben schließlich auch nicht auf dem Baum.« Sarah knuffte ihn in die Seite. »Du bist unmöglich.« Sie ließ ihn stehen und ging auf den Stall zu. »Du kannst jetzt erst einmal allein reingehen. Sag einfach, dass ichnoch nach Sandy und ihrem Fohlen schaue. Wenn ich drinnen mit dir gemeinsam auftauche, sieht man es mir bestimmt doch an.«
Am nächsten Morgen lernte Samantha von Heather und Sarah, wie man ein Pferd striegelt, und sie erfuhr, dass man dies vor jedem Reiten tun musste. Sie schien aufgeregt, doch Sarah registrierte bekümmert, dass sie alle Fragen immer nur an Heather richtete. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, sprach sie zwar auch mit ihr, doch war sie meist nicht sehr aufgeschlossen
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