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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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mochte ihn noch immer nicht ansehen und war dankbar dafür, dass die Stute zu ihr an die Boxtür kam. Sie lehnte kurz ihre Stirn gegen die Stirn des Pferdes und streichelte es.
    Oliver war automatisch etwas beiseite getreten, als sich der Hals der in seinen Augen riesigen Stute über die Boxtür schob. Mit einem Anflug von Unwillen nahm er die Vertrautheit zwischen dem Tier und Sarah wahr. »Ich bin hergekommen, weil zum ersten Mal die Initiative von Sammy ausgegangen ist.« Er zuckte mit den Schultern, als er Sarahs fragenden Blick sah. »Frag nicht, wieso. Es ist so. Ich hatte schon jede Hoffnung aufgegeben, aber irgendwie muss sie gemerkt haben, dass ich nicht glücklich war. Sie hat eingesehen, was sie falsch gemacht hat, und von sich aus vorgeschlagen, zu dir zu fahren.« Er schaute sie flehentlich an. »Bitte, Sarah, sag jetzt nicht, dass wir wieder verschwinden sollen.«
    Sarah hatte ihren Blick rasch abgewendet und zupfte dem Pferd ein paar Halme aus der Mähne. »Ach Oliver, ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich sagen soll. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr auf dich gehofft habe. Ich glaube nicht, dass ich noch mal Vertrauen in diese Beziehung investieren kann, um dann wieder zurückgestoßen zu werden, wenn es nicht glatt läuft. Dass ich mir das nicht mehr zumuten kann, solltest gerade du am besten wissen.«
    Oliver hatte erneut den Kopf gesenkt. Sie hatte ihn verletzt, doch er unterdrückte den Impuls, sich beleidigt umzudrehen und davonzumachen. Sie beide hatten nur noch diese Chance, und er beabsichtigtenicht, sie ungenutzt vorübergehen zu lassen. Dennoch schwieg er. Hatte er nicht schon alles gesagt?
    Sarah war heiß und kalt geworden. Sie hatte sehr wohl bemerkt, dass sie über das Ziel hinausgeschossen war. Schließlich konnte Oliver am allerwenigsten für ihre negativen Erfahrungen mit Wolf. Warum nur fiel es ihr so schwer, einzulenken? Verletzter Stolz. Sie wollte es nicht noch einmal riskieren, zurückgewiesen zu werden. Oliver hatte sich wieder neben sie gestellt. Er nahm seinen letzten Mut zusammen und griff nach ihrer Hand. »Bitte gib uns noch diese eine Chance, Sarah. Wenn Sammy jetzt mitspielt, schaffen wir es bestimmt.«
    Sarah hatte ihm ihre Hand nicht entzogen. »Gib mir ein wenig Zeit, Oliver. Dieses Mal brauche ich sie.« Sie zuckte mit den Schultern. »Das heute hier kommt einfach zu plötzlich.«
    Oliver war nicht enttäuscht. Er nickte. »Du hast Recht. Es war beinahe ein Überfall«, meinte er grinsend, doch dann wurde er wieder ernst. »Sollen wir lieber zurückfahren? Sag es ruhig.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein.« Er registrierte ein vorsichtiges Lächeln. »Ich soll mich ja wieder an euch gewöhnen, oder?«
    Sammy zeigte sich tatsächlich von ihrer liebenswerten Seite. Sie war aufgeschlossen und sehr interessiert. Zum ersten Mal ließ sie diese Eigenschaften auch Sarah uneingeschränkt zuteil werden. Innerlich angespannt, beobachtete Sarah das Mädchen und verbot sich, allzu frühe Schlüsse daraus zu ziehen. Zu oft waren ihren Hoffnungen Enttäuschungen gefolgt.
    An diesem Wochenende gingen auch Oliver und Sarah noch vorsichtig und distanziert miteinander um. Er wollte sie nicht mit allzu persönlichen Gesprächen bedrängen und erkundigte sich eingehend nach ihren Aufgaben auf der Farm. Er war ehrlich beeindruckt, wie viel Wissen sie sich hinsichtlich der Pferdezucht angeeignet hatte und mit welcher Leidenschaft sie sich dieser neuen Aufgabe widmete.
    Als er mit seiner Tochter abfuhr, stand Sarah neben Heather und sah ihnen nach.
    Es sollten noch einige weitere Wochenenden vergehen, ehe sie und Oliver zu ihrer früheren Vertrautheit zurückfanden. Doch später erkannte Sarah rückblickend, dass auch diese Zeit für ihre Beziehung zu Oliver und ganz besonders für die Bindung an Samantha wichtig gewesen war. Sie hatte ihnen dreien die Chance gegeben, gemeinsam einen neuen Anfang zu machen. Aber immer noch hatte Sarah sich standhaft geweigert, nach Warren Creek zurückzukehren. Sie scheute nach wie vor die Nähe zu Olivers Eltern. Und tief in ihrem Unterbewusstsein hatte sich auch ihr Schwur verankert, sich nie wieder völlig wehrlos in die Abhängigkeit der Liebe zu begeben. Sie wollte weder Oliver noch Sammy zu ihrem alleinigen Sinn im Leben machen. Auch wenn sie sich jetzt wieder sicher war, dass Oliver sie nicht enttäuschen würde, hatte sie in den Zeiten der Unsicherheit und Traurigkeit Wintinarah als Zuflucht und bald darauf als Zuhause empfunden. Sie

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