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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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zugestimmt, als sie ihm zögernd gestand, dass sie am liebsten auf Wintinarah heiraten würde. Sie wünschte sich eine kleine, heimelige Feier, und keine pompöse Hochzeit. Sarah hatte ihn fast ungläubig angeschaut, als er keinerlei Einwände erhob. Oliver hatte beide Arme um sie geschlungen und ihr belustigt zugezwinkert. »Was ist? Hast du nicht damit gerechnet, dass ich einverstanden sein würde?«
    Sarah hatte den Kopf geschüttelt. »Ach, ich weiß auch nicht. Vielleicht hatte ich angenommen, du müsstest irgendwelchen Verpflichtungen im Hotel nachkommen. Du weißt schon, wichtige Kunden oder Gäste, alte Freunde deiner Eltern, die unbedingt zu unserer Hochzeit eingeladen werden müssten, oder so.«
    Er schwieg einen Moment. »Sicher wird es solche Erwartungen geben. Aber es ist schließlich unsere Hochzeit, und die sollten wir so feiern, wie es uns gefällt.«
    Sarah mochte kaum glauben, was sie hörte. Sie erwiderte zunächst nichts. Auf der einen Seite freute sie sich darüber, dass alles so sein würde, wie sie es sich wünschte, auf der anderen Seite wollte sie auch nicht Olivers Ansehen in Warren Creek schaden. Schließlich fragte sie: »Und deine Eltern? Was werden die dazu sagen?«
    Er schien ihr Zögern richtig zu deuten, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie rasch. »Das warten wir einfach ab.« Mit einem neuen Lächeln erschienen wieder seine Grübchen. »Wir werden doch später einen kleinen Empfang im Hotel geben. Wetten, dass sich dann die Wogen glätten werden?«
    Zwei Wochen später stand Sarah aufgeregt auf dem Flughafen von Mildura, um nach langer Zeit ihre Familie wiederzusehen. Oliver beobachtete sie amüsiert. Ihre großen Augen glänzten, während sie unruhig hierhin und dorthin huschten und immer wieder suchend zum Himmel gingen. Nervös trat sie von einem Bein auf das andere und sah alle paar Minuten auf die Uhr. Oliver nahm schließlich ihre Hand und drückte sie. »Gut, dass die Pferde dich hier nicht erleben. Die würden allesamt durchgehen.«
    Sarah lachte und schmiegte sich an ihn. »Vermutlich hast du Recht. Ach, schade, dass Philip nicht kommen kann.« Sie musterte ihn nun neugierig. »Bist du denn gar nicht aufgeregt? Schließlich wirst du gleich zum ersten Mal deine Schwiegereltern kennen lernen und deinen einen Schwager mit Frau und Kind.«
    Oliver grinste. »Mach mir nur keine Angst.«
    Die letzte Woche vor der Hochzeit verging wie im Flug. Sarah verlebte sie in dem Hochgefühl, ihre Familie umsich zu haben. Erst mit dem Wiedersehen war ihr wirklich bewusst geworden, wie sehr ihr alle gefehlt hatten. Ihr freundlich-ruhiger Vater, ihre Brüder, ihre Schwägerin, mit der sie sich wie mit einer Freundin verstand, die kleine Rebecca, die so unglaublich gewachsen war und nun begeistert die Farm erkundete. Aber am meisten von allen hatte Sarah ihre Mutter vermisst. Stets hatte sie sich dieses Gefühl verboten, schließlich war sie kein kleines Kind mehr, das kläglich nach der Mama rief, wenn etwas schief lief. Aber die Bindung an ihre Mutter ging über das Übliche hinaus. Erst jetzt, während sie hier Zeit miteinander verbrachten, wurde dies Sarah bewusst. Sie beide verband auch die Liebe zu diesem Land, zu diesem Ort. Julia Berndes war unter der australischen Sonne förmlich aufgeblüht. Die Aussicht, mehrere Wochen auf Wintinarah bleiben zu können, beflügelte sie. Und Sarah freute sich, dass sie auch nach ihrer Rückkehr aus den Flitterwochen ihre Mutter auf der Farm antreffen würde. Ihr Vater und der Rest der Familie würde schon eher nach Deutschland zurückfliegen müssen.

28
    Z wei Wochen später saß Sarah entspannt neben Oliver im Flugzeug und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Die Aufregung und Anspannung nach der Trauung hatten sich gelegt, und sie rief sich die kleine, in ihren Augen aber absolut perfekte Feier noch einmal in Erinnerung.
    Die Menschen, die sie liebte, waren bis auf ihren jüngeren Bruder bei ihr gewesen. Ihre Großeltern hatten alles dafür getan, dass sie Wintinarah in unvergesslicher Erinnerung behalten würde. Die Wiese hinter dem Farmhaus war wenige Tage vor der Feier gemäht und anschließend gewässert worden, sodass sie ein gepflegtes sattes Grün zeigte, als sich die kleine Festgesellschaft dort versammelte. Olivers Eltern waren nicht erschienen. Offenbar hatte es sie sehr getroffen, dass die Trauung nicht in ihrem Hotel stattfinden sollte. Insgeheim war Sarah sogar froh gewesen, an diesem Tag nicht der falschen Freundlichkeit von

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