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Der Duft des Meeres

Der Duft des Meeres

Titel: Der Duft des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Frazier
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nach Port Adelaide schaffen und wir werden als Erste dort eintreffen.«
    Stimmen erklangen an Deck, als McGreenerys Matrosen an Bord kletterten. Wahrscheinlich kehrten sie vom Abendessen an Land zurück. Camille dachte an Oscar. Er würde nach ihr suchen.
    »Steht es mir frei zu gehen?«
    Er deutete mit der Hand auf die Tür. »Sie waren niemals eine Gefangene.«
    »Das hätten Sie vielleicht dem Mann mit dem Messer sagen sollen, bevor er mich angegriffen hat.«
    McGreenery ging an ihr vorbei und drehte den Knauf. Ein Hauch nach Fisch stinkender Luft wehte herein. Sie schaute in seine dunklen Augen, immer noch unsicher, warum ihre Mutter ihn gerufen hatte. Vielleicht wollte sie zurückgeben, was immer sie ihm genommen hatte. Vielleicht war es etwas ganz anderes. Aber was? Er schien ihre Verwirrung auszukosten.
    »Gute Nacht, Camille.«
    Sie verließ ihn ohne ein Abschiedswort. Die Matrosen verstummten, als sie sie und ihre spärliche Kleidung sahen. Sie suchte unter ihren überraschten Gesichtern nach Lucius und entdeckte ihn in der Nähe des Bugspriets. Er versuchte, ihrem Blick auszuweichen und so zu tun, als unterhalte er sich mit einem anderen Seemann. Diese Schlange , dachte sie bei sich, während sie die Laufplanke hinuntereilte und auf Daphnes Haus zulief.

Kapitel 9

    »Was zur Hölle meinst du damit, er hat dich auf sein Schiff bringen lassen?«, rief Oscar so laut, dass das ganze erste Stockwerk bei Daphne es hören konnte. Sein Blick wanderte über Camilles dünnes Nachthemd und den Bademantel bis hinunter zu ihren nackten Füßen. »Und sag mir bitte, dass du nicht diese Sachen angehabt hast.«
    Oscar war nur wenige Sekunden zuvor die Treppe heraufgestürmt gekommen, hatte die Tür aufgerissen und den Gips der Wand mit dem Knauf beschädigt. Er war draußen gewesen und hatte nach ihr gesucht, als Camille zurückgekehrt war.
    »Nun, nicht zu Anfang«, antwortete Camille, die den Teil, in dem ein Fremder in das Badezimmer geplatzt war, eigentlich weglassen wollte.
    »Was ist passiert? Hat McGreenery dir etwas angetan?«
    Camille ging zu einem der Fenster in ihrem Zimmer und schob den Vorhang beiseite. Auf dem Rückweg zu Daphnes Haus hatte sie das Gefühl gehabt, dass jemand ihr folgte. Und tatsächlich, zwei Männer standen gleich hinter den Buchsbaumhecken unter dem Laternenpfahl.
    »McGreenery hat mich mit vorgehaltenem Messer von irgendeinem Mistkerl auf die Tarnkappe bringen lassen. Und nein, er hat mir nichts angetan. Er hat mich zu sich bringen lassen, um festzustellen, wie viel ich über den Brief wusste. Ob ich überhaupt etwas wusste. Als ich ihm erklärt habe, dass wir wegen der Karte nach Port Adelaide fahren würden, hat sich etwas verändert.« Camille schob sich das fast trockene Haar aus dem Gesicht und begann, auf dem Teppich in der Nähe des Ofens auf und ab zu gehen. »Er ist wütend geworden. Er schien ganz besessen zu sein von dem Stein.«
    Oscar griff sich in den Nacken und machte ein Gesicht, als würde er jeden umbringen wollen, der vor ihn hintrat. »Hat er gesagt, warum sie ihm geschrieben hat?«
    Camille schüttelte den Kopf. »Aber er hat bereits Pläne mit dem Stein. Er beabsichtigt, seine Macht zu verkaufen. Kannst du dir eigentlich vorstellen, was jemand für diese Art von Wunder bezahlen würde?«
    Oscar nickte. »Ich kann mir auch vorstellen, was McGreenery tun würde, um uns daran zu hindern, Port Adelaide zu erreichen.«
    Camille schaute nach draußen. »Er hat sie bestimmt geschickt, um uns zu überwachen.«
    Oscar riss den Vorhang zu, nachdem er die Männer gesehen hatte.
    »Nachrichten über die Christina verbreiten sich schnell« , bemerkte er.
    »Lucius hat auf der Tarnkappe angeheuert«, erwiderte sie und bereitete sich auf einen weiteren Ausbruch Oscars vor. Oscar rieb sich den Hals, bis er rot wurde, eine neue Angewohnheit, mit der er seine Wutausbrüche unter Kontrolle zu halten schien. Er schürte die Kohlen im Feuerloch, bevor er ein Kissen vom Bett auf den Boden warf.
    »Ich kann nicht klar denken«, sagte er und rollte eine löchrige Decke aus. »Wir überlegen morgen, was wir tun werden.«
    Camille löschte das Licht, band ihren Morgenmantel auf und legte sich unter die Decken auf der anderen Seite des Raums. Sie schloss die Augen nach dem Tag, der einer der längsten ihres Lebens gewesen war. Ihr Geist fühlte sich träge an und Schlaf schien das beste Heilmittel zu sein. Dunkelheit hatte immer die Eigenheit gehabt, jedes Geräusch lauter erscheinen zu

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