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Der Duft des Meeres

Der Duft des Meeres

Titel: Der Duft des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Frazier
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gelesen, nicht wahr?«, fragte er schließlich und zog die Nase aus dem Glas.
    Camille biss sich auf die Innenseite ihrer Wange und spürte, wie ihre Ohren zu brennen begannen.
    »Ich habe ihn gelesen. Die Hälfte davon. Genug, um das Geheimnis meiner Mutter zu kennen.« Sie hielt inne. »Und Ihres.«
    Ihre Beine wurden taub, und Camille befürchtete, dass er auf ihren Bluff nicht hereinfallen würde. Sie hatte keine Ahnung, ob er überhaupt ein Geheimnis hatte, obwohl eine Reise über den Pazifik tatsächlich auf eine offene Rechnung hindeutete.
    McGreenerys selbstgefälliges Grinsen verblasste. »Erzählen Sie mir, was Sie Ihrer Meinung nach wissen.«
    Sie begann zu zittern und hoffte, dass er es nicht sehen konnte. »Ich denke nicht, dass ich das tun werde, McGreenery.«
    Es war alles, was sie sagen konnte, ohne das Beben in ihrer Stimme zu offenbaren. Sie hasste es, so nervös zu sein, aber etwas an ihm hatte sich verändert. Eine tiefe Kälte durchdrang jetzt sein huldvolles, charmantes Äußeres. Er hatte tatsächlich ein Geheimnis.
    »Der Stein ist kein Spielzeug für kleine Mädchen, Camille.« Sein Blick wurde hart. Sie versuchte, genauso grimmig dreinzuschauen. »Der Weg zu dem Stein ist angeblich übersät von Fallen, endlosen Löchern in der Erde, in denen man für immer versinkt. Tiefe Höhlen beherbergen wilde Bestien, die den Stein beschützen. Männer, die sich aufmachen, ihn zu finden, werden im Allgemeinen nie wiedergesehen.«
    Sie lehnte sich zurück, überrascht von seiner Intensität und Leidenschaft.
    »Nun denn«, sagte sie und beobachtete, wie er siegreich die Brust blähte. »Dann hoffe ich sehr, dass Sie sich aufmachen, ihn zu finden.«
    Er funkelte sie an. »Oh, das werde ich ganz gewiss tun. Die Karte und der Stein werden mein sein.«
    Camille stand auf und schob ihren Stuhl zurück. »Dann sieht es so aus, als hätten Sie Konkurrenz. Ich werde nicht aufgeben, bis ich meinen Vater ins Leben zurückgeholt habe.«
    McGreenery ließ seine weißen Zähne aufblitzen und brüllte vor Lachen. »Ihn zurückholen? Oh ja, Sie würden den Stein tatsächlich benutzen .«
    Sie reckte das Kinn vor. »Und Sie würden das nicht tun?«
    Er lachte abermals über sie. »Liebes Kind, Sie wissen nicht das Geringste darüber, nicht wahr? Sie haben nicht den leisesten Schimmer, wie der Stein funktionieren wird. Wenn Sie denken, dies sei eine kurze Reise ohne Risiken oder Opfer, sollten Sie auf der Stelle nach Hause segeln. Die Magie dieses Steins ist nur ein Bruchteil der unvergänglichen Macht, zu der er führt. Ein kluger Geschäftsmann würde diese Macht an den Höchstbietenden verkaufen.«
    McGreenery forderte sie mit einem boshaften Blick heraus. Camille wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Es war die Wahrheit. Sie wusste nicht viel über den Stein, nur dass er einer von zweien war und dass er ihren Vater zu ihr zurückbringen würde. Wie der Körper ihres Vaters zurückkehren würde, war ihr allerdings ebenfalls schleierhaft. Die Wahrheit seines Todes war unleugbar. Er war tot und sein Leichnam befand sich irgendwo in den Tiefen des tasmanischen Meeres. Um an den Umandu zu glauben, musste Camille an Magie glauben. Es überraschte sie, dass sie das so bereitwillig tun wollte.
    »Sobald Sie ihn berühren«, sagte sie zögernd, »haben Sie die Macht. Wie könnten Sie die jemand anderem verkaufen?«
    Sie wünschte sofort, sie hätte ihren Mangel an Wissen nicht preisgegeben. McGreenery rieb sich sein glattes Kinn und die Kerbe darin war genauso auffällig wie bei ihrer ersten Begegnung mit ihm. Er war der einzige Mann, den sie jemals gesehen hatte, der eine so markante Einkerbung in der Mitte seines Kinns hatte. Wäre es nicht McGreenery gewesen, hätte sie diese Eigenheit vielleicht tatsächlich attraktiv gefunden.
    »Wirklich, Camille, Sie sollten sich nicht mit solchen Einzelheiten abmühen. Schließlich haben Sie keine Möglichkeit, nach Port Adelaide zu reisen. Ich höre, Sie haben nicht einmal genügend Geld, um ein respektables Zimmer zu mieten. Drake erzählte mir, dass Sie in einem Hurenhaus wohnen.«
    Sein Blick wanderte zur Schwellung ihrer Brüste. Er kam einen Schritt näher und streifte ihre Schulter, als er um sie herumging. Seine Finger strichen über ihren Arm.
    »Ich hoffe doch, dass Sie nicht zu den Praktiken ihrer Mitbewohnerinnen Zuflucht nehmen, um Geld zu verdienen. Ihr Vater wäre schrecklich enttäuscht.«
    Camille zog den Arm weg und ging zur Tür. »Oscar und ich werden es

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