Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
nicht in erster Linie ihm gilt.«
»Nein. Während wir nach Tearloch suchten, hatte ich einen Zusammenstoß mit einer Wolfstöle.«
»Das muss eine sehr dumme oder sehr tapfere Wolfstöle sein«, murmelte der König. »Ich nehme an, sie ist tot?«
»Nein.«
Eine dunkle Braue hob sich überrascht. »Nein?«
»Es handelte sich um einen Magienutzer.«
Styx’ Körper spannte sich an. »Verdammt, ich frage mich, ob Salvatore davon weiß. Darüber wird er nicht erfreut sein.«
»Ich ebenso wenig«, meinte Jaelyn trocken.
Styx runzelte die Stirn, als befinde er sich in einem Dilemma und sei unentschlossen, was er tun sollte. »Der Werwolf hat für die kommende Nacht eine Versammlung einberufen. Ich nehme an, diese Information hat bis dahin Zeit.« Er schüttelte den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Jaelyn. »Steht die Wolfstöle mit Tearloch in Verbindung?«
»Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber ich glaube nicht an Zufälle.«
»Das geht mir genauso.« Styx hob eine Hand, um mit einem Finger über das Amulett zu streichen, das um seinen Hals hing. Jaelyn wusste aus ihren Studien, dass das aztekische Volk daran glaubte, durch solche Talismane in Kontakt mit der Macht seiner Vorfahren treten zu können. Als ob dieser Mann irgendwelche Geheimwaffen benötigte … »War die Wolfstöle allein?«
»Nein, sie war mit einer weiteren Wolfstöle und einer menschlichen Hexe unterwegs. Und mit …« Jaelyn hob ratlos die Hände. »Ich weiß es nicht.«
»Mit einem Dämon?«
Sie dachte über ihre Wortwahl nach. Der Mangel an präzisen Fakten missfiel ihr. Vage Spekulationen führten allzu oft zu schlechten Entscheidungen.
»Ich vermute, es handelt sich um einen Vampir, aber das Wesen war imstande, seinen Geruch zu überdecken.« Sie sah Styx stirnrunzelnd an. »Ist das möglich?«
»Wenn der Vampir gemeinsam mit einer Hexe reist, könnte er über ein Amulett verfügen, um seine Präsenz zu verbergen«, gab Styx zu bedenken.
Jaelyn schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es sich um ein Amulett handelte. Ich konnte ihn wahrnehmen, aber auf eine gedämpfte Art, als würde er meine Kräfte blockieren.«
Auf dem bronzefarbenen Gesicht zeigte sich eine Anspannung; es war fast so, als sei Styx ein unangenehmer Verdacht gekommen. Aber bevor Jaelyn ihn darauf ansprechen konnte, durchquerte er das Zimmer, um prüfend die Reihe von Monitoren zu betrachten, die die Massen im Club unter ihnen zeigten.
»Er muss über beträchtliche Fähigkeiten verfügen, wenn er imstande war, sich vor einer Jägerin zu verstecken.«
Jaelyn kniff argwöhnisch die Augen zusammen. Er verheimlichte ihr etwas.
»Kommt Euch das irgendwie bekannt vor?«
»Ich werde mich ohne weitere Informationen nicht dazu äußern«, sagte er, wodurch er zu erkennen gab, dass er ihren vorsichtigen Versuch, ihn auszuhorchen, durchschaut hatte. »Wo sind sie nun?«
Jaelyn erwog nicht einmal, ihn zu einer Antwort drängen zu wollen. Tatsächlich war sie sich nicht sicher, ob sie es wirklich wissen wollte.
Sie hatte ohnehin schon genügend Probleme.
»Soweit ich weiß, hat Levet versucht, sie aufzuspüren.«
Styx schauderte, als er sich wieder zu ihr umwandte. »Großer Gott.«
Jaelyn lächelte. Der winzige Gargyle schien ein echtes Talent zu besitzen, Männer zu verärgern, gleichgültig, welcher Spezies sie angehörten.
Beim Gedanken an Levet wurde sie aber auch daran erinnert, dass er sich im Augenblick bei Ariyal aufhielt und dass beide vielleicht in Gefahr waren.
Entschlossen schritt sie zur Tür.
»Ich muss gehen.«
»Wartet.« In einem Tempo, das sogar für einen Vampir unerhört schnell war, trat Styx Jaelyn mit bedrohlicher Miene in den Weg. »Ich benötige Euch hier.«
»Ich habe Euch bereits alles erzählt, was ich weiß.«
»Ihr wart kürzlich in den Höhlen.« Er trat bewusst einen Schritt auf Jaelyn zu, um sich turmhoch vor ihr aufzubauen. »Wir werden Eure Hilfe brauchen, damit ihr uns zu dem Kind führt.«
»Ich kann Euch eine Karte zeichnen.«
»Werdet Ihr irgendwo dringender gebraucht als hier?«
Sie erwiderte den Blick aus seinen dunklen Augen und hielt ihm stand, ohne sich einschüchtern zu lassen. »Ich bin noch immer den Orakeln vertraglich verpflichtet.«
Sein Kiefer spannte sich an. »Ich bin mir sicher, sie werden es verstehen, wenn Ihr einen kleinen Umweg macht.«
Es verstehen?
Dieser Vampir hatte es eindeutig noch nie mit der Kommission zu tun gehabt.
»Ich habe bereits mehr Umwege gemacht,
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