Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
Hoffnung, die ihn davon abgehalten hatte, vollkommen durchzudrehen, verwandelte sich in ein heftiges, pochendes Bedürfnis.
Er musste sie einfach finden.
Er musste sie in seinen Armen halten, bis es in seinem Inneren keinen Zweifel mehr gab, dass sie am Leben war und dass es ihr gut ging.
Und dann würde er sie schütteln, bis sie mit den Fangzähnen klapperte, weil sie ihn durch die Hölle hatte gehen lassen.
Da er so sehr darauf bedacht war, zu den Höhlen zurückzukehren, hätte Ariyal um ein Haar die beißende Kälte nicht bemerkt, die in dem leichten Wind aufkam. Erst, als der vertraute Duft aus Macht und purer Weiblichkeit seine Sinne berührte, blieb er abrupt stehen.
Die Vampirin, die sich ihm näherte, war unverkennbar Jaelyn.
Aber warum erschien sie hinter ihm?
Hatte sie sich in der Nähe des Lagerhauses aufgehalten? Oder war sie weiter weg in der Stadt gewesen?
Und wenn das der Fall war – was war geschehen?
Seine Verwirrung verschwand wie durch Zauberhand, als er sich umdrehte und sah, wie die Schatten sich auflösten und die Frau, der es auf irgendeine Art gelungen war, zu einem essenziellen Teil seines Lebens zu werden, im Mondlicht auftauchte.
Eine Explosion unterschiedlicher Gefühle ließ ihn beinahe in die Knie gehen, und er nahm begierig die Schönheit ihres blassen Gesichtes und die energievolle Eleganz ihres Körpers in sich auf.
Wenn er sie verloren hätte …
Sie machte einen Schritt auf ihn zu, und mit einem leisen Knurren griff er nach ihr, um sie an sich zu ziehen. Dabei schlang er die Arme fest um sie. Wie gut, dass sie nicht zu atmen brauchte.
»Jaelyn«, murmelte er und schwelgte in dem Genuss, ihren schlanken Körper zu spüren, der gegen den seinen gepresst war. »Götter. Ich dachte schon …«
Sie nahm sein Gesicht in beide Hände, und in ihren Augen blitzte ein indigofarbenes Feuer auf.
»Halt den Mund und küss mich, Feelein.«
»Herrschsüchtige Blutsaugerin«, murmelte er, während er gleichzeitig ihre Lippen mit einem Kuss eroberte, der die fürchterliche Angst erkennen ließ, die er um sie hatte erdulden müssen. »Tu mir das nie wieder an!«
Sie wich so weit zurück, dass sie ihn anstarren konnte. »Was ist mit dir?«
»Mit mir?«
»Alles, was ich finden konnte, war die Stelle, an der sich dein Portal befunden hatte, vermischt mit dem Geruch von Levet und Sergei«, warf sie ihm vor. »Ich hatte Angst, du seiest als Geisel genommen worden.«
Er erstarrte und konnte nicht glauben, ihre Worte richtig verstanden zu haben. »Du glaubtest, ich könnte von einem verdammten Magier gefangen genommen worden sein?«
Jaelyns Lippen zuckten, als sie zu spät erkannte, wie tief sie ihn gekränkt hatte.
»Ich konnte nicht mehr klar denken.«
Er biss sie leicht in die Unterlippe. »Offensichtlich nicht.«
»Also, was hast du mit Sergei gemacht?«
Ariyal war nicht in der Stimmung, über den Magier zu reden. Oder über ihre Nahtoderfahrungen. Oder über das Ende der Welt.
»Später«, versprach er, hob Jaelyn hoch und trug sie auf seinen Armen in Richtung des verlassenen Bauernhauses, in dem sie einige unvergessliche Stunden verbracht hatten. Immerhin konnte er sich sicher sein, dass es dort einen Keller gab, der so dunkel war, dass Jaelyn dort vor der einbrechenden Morgendämmerung geschützt war.
Erstaunlicherweise ließ sich Jaelyn von ihm durch die Dunkelheit tragen, ohne ihn zu schlagen, zu beißen oder sich auch nur über sein arrogantes Verhalten zu beklagen.
Allerdings ließ er sich von ihrer momentanen Gefügigkeit nicht täuschen.
Jaelyn war etwa so unterwürfig wie ein tollwütiger Löwe.
Aber da sie im Augenblick die empfindliche Haut an seiner Kehle liebkoste und mit ihren Händen die angespannten Muskeln an seinem Rücken massierte, wirkte sie angemessen beschäftigt. Endlich erreichte er die abgelegene Farm und stürmte in das leere Haus.
Eine Sekunde lang zögerte er, hin und her gerissen zwischen seinem vorrangigen Bedürfnis, dafür zu sorgen, dass Jaelyn sicher im Keller versteckt war, und dem Drang, die nächsten beiden Stunden, die von der Nacht noch blieben, in einem bequemen Bett zu verbringen, um sie zu lieben.
Es war das leichte Kratzen ihrer Fangzähne über seinen Hals, das ihn die Treppe hinaufeilen und das große Schlafzimmer aufsuchen ließ, in dem ein verstaubtes, aber glücklicherweise stabiles Himmelbett auf sie wartete.
Sie würden den ganzen Tag Zeit haben, um die zahlreichen Möglichkeiten des Liebesspiels in dem beengten
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