Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
als gut für mich war«, teilte sie ihm mit. Ihr Tonfall ließ deutlich ihre Ungeduld erkennen, die sie nicht länger bezähmen konnte. »Ich muss jetzt gehen.«
Widerstrebend trat Styx beiseite, doch als sie die Tür öffnete, rief er ihr nach: »Jägerin!«
Sie warf einen Blick über die Schulter. »Was gibt es?«
»Ich habe beschlossen, meine getreuesten Krieger zu versammeln und mit ihnen in der kommenden Nacht in die Höhlen einzudringen, kurz vor Mitternacht«, kündigte er an. »Eure Anwesenheit könnte durchaus das Zünglein an der Waage zwischen Erfolg und Misserfolg bedeuten.«
»Nur kein Druck, nicht wahr?«
Er lächelte, ohne sich zu rechtfertigen. »In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.«
»Ja.« Jaelyn lächelte ebenfalls, als sie sich umdrehte und eilig den Dämonenclub verließ. Sie hatte sich an die Spielregeln gehalten, seit sie in eine Vampirin verwandelt worden war, aber die Welt raste auf eine Katastrophe zu, und sie hatte fest vor, nach ihrem Glück zu greifen, bevor es zu spät war. »In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.«
Ariyal schmetterte den verräterischen Magier gegen die Wand des verlassenen Lagerhauses. Gleichzeitig erfüllte seine Macht die nächtliche Luft mit so viel Hitze, dass die Kerze, die auf einer zerbrochenen Kiste stand, zu einer Wachspfütze zerschmolz.
»Du Hurensohn, ich werde dich töten!«, knurrte er.
»Nein …« Sergei rang nach Luft. »Einen Augenblick!«
»Damit du mir noch mehr Lügen erzählen kannst?«, fragte Ariyal.
Er war zweifellos ein Idiot gewesen, da er dem Magier vertraut hatte. Aber er hatte keine andere Wahl gehabt.
Nicht, wenn er aus der mit Blei ausgekleideten Höhle herauskommen wollte.
Und außerdem hatte er die Informationen hören wollen, die der Magienutzer ihm so verlockend in Aussicht gestellt hatte.
Erwartungsgemäß war Sergei nicht zufrieden gewesen, als Ariyals erstes Portal sie nur wenige Meter von den Höhlen entfernt abgesetzt hatte. Er war davon überzeugt gewesen, dass es in den Schatten von den Lakaien des Fürsten der Finsternis nur so wimmelte. Nachdem er sich geweigert hatte, Ariyal seine Informationen zu verraten, bevor sie den Stadtrand von Chicago erreicht hatten, blieb Ariyal keine andere Wahl, als ihn in dieses leere Lagerhaus zu bringen.
Nun jedoch reichte es ihm. Dieser Bastard würde es zutiefst bereuen, wenn er mit einem Sylvermyst ein Spielchen spielen wollte.
Der Magier wurde kreidebleich. »Ich habe nicht gelogen!«
»Du hast behauptet, Informationen über Jaelyn zu besitzen.«
»Das stimmt auch.«
Ariyals Finger schlossen sich fester um Sergeis Hals, den er mit erbärmlicher Leichtigkeit zerquetschen konnte.
»Mir zu erzählen, dass sie imstande ist, sich in Schatten zu hüllen, ist keine Information«, fauchte er.
»Lasst Ihr mich zu Ende sprechen?«
Ariyal spürte ein Zerren an seiner Jeanshose und funkelte den Gargylen ungeduldig an, der hinter ihm stand.
»Was?«
»Ich glaube, wir sollten uns anhören, was er zu sagen hat.«
»Na schön«, brachte Ariyal krächzend hervor und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Sergei zu. »Aber ich warne dich, Magier, verkaufe mich nicht für dumm.«
»Wenn Ihr mich loslasst, werde ich … Arrg!« Die Augen des Magiers traten beinahe aus ihren Höhlen, als Ariyal noch fester zupackte. »In Ordnung. Marika lehrte mich, dass das wichtigste Talent eines Jägers oder einer Jägerin in der Fähigkeit besteht, sich in Schatten zu hüllen, die so dicht sind, dass er oder sie praktisch unsichtbar ist.« Sergei streckte flehend eine Hand in die Höhe, als Ariyals Finger seine Kehle vollends zu zerquetschen drohten. »Dieselben Schatten schützen die Jägerinnen und Jäger auch für kurze Zeitspannen vor der Sonne.«
Ihre Schatten …
Natürlich.
»Wie kurz?«, flüsterte Ariyal.
»Einige Minuten.«
»Damit blieb ihr genug Zeit, zu entkommen«, meinte Levet, und ein Grinsen breitete sich auf seinem hässlichen Gesicht aus. »Ich habe doch gesagt, dass sie noch am Leben ist. Ariyal?«
Ariyal hatte bereits die Tür erreicht und hielt nur so lange an, dass er mit dem Finger auf den Magier deuten konnte, der nun auf dem Fußboden zusammengebrochen war und wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft schnappte.
»Behalte Sergei im Auge.«
»Aber …«
Ariyal hörte aus der Ferne, wie ihm der Gargyle etwas hinterherrief, war jedoch bereits dabei, den verrotteten Parkplatz zu überqueren, um zu den Höhlen zurückzueilen.
Jaelyn.
Die verzweifelte
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