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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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tiefen Schlaf lag. »Der Fürst der Finsternis fordert ein Opfer. Blut muss über den Altar fließen.«
    Ein heftiger Schock durchzuckte Tearloch bei der emotionslosen Ankündigung, dass er zusehen müsse, wenn seine Brüder wie hilflose Lämmer abgeschlachtet wurden.
    Aber weshalb?
    Seit jenem Augenblick, als er Rafael beschworen hatte, hatte er gewusst, dass es sich bei diesem um einen unmoralischen Bastard handelte, der bereitwillig die Welt zerstören würde, um seine Machtgier zu befriedigen.
    Was bedeutete ihm schon eine Kleinigkeit wie die Ermordung eines ganzen Stammes?
    Tearlochs verkrampfte Kiefermuskeln machten ihm das Sprechen beinahe unmöglich.
    »Nein.«
    »Doch.« Rafael durchbohrte ihn mit einem erbarmungslosen Blick. »Es gibt kein anderes Mittel.«
    »Du treulose Schlange!« Instinktiv wich Tearloch zurück. Er erinnerte sich verschwommen an Ariyals Warnungen. Weshalb nur hatte er nicht auf seinen Prinzen gehört, statt sich von den Stimmen beeinflussen zu lassen, die seinen Verstand verwirrten? »Das war von Anfang an dein Plan, nicht wahr?«
    Der Zauberer richtete sich auf, und seine Hand spielte mit dem Anhänger an seiner Halskette.
    »Plan?«
    Tearloch prallte gegen die Wand am anderen Ende des Raumes, und sein Magen krampfte sich vor Entsetzen zusammen.
    »Götter, ich war so blind! Du hast meine Brüder und mich absichtlich in diese Höhlen gelockt!«
    »Seid kein Dummkopf«, fuhr ihn Rafael an.
    »Ihr habt recht, wenn Ihr den Zauberer fürchtet«, versicherte ihm eine Stimme, und Tearloch drehte sich um und sah, wie Sergei die Höhle betrat. Er wirkte eindeutig mitgenommen: Sein silbernes Haar war verfilzt und sein einst so erlesener Anzug zerrissen und verdreckt. Aber sein schmales Gesicht drückte arrogantes Selbstbewusstsein aus. Sergei trat neben Tearloch. »Wie Ihr Euch erinnern werdet, hatte ich Euch gewarnt.«
    »Magier.« Rafael gelang es, das Wort wie einen Fluch klingen zu lassen. »Ich hätte wissen sollen, dass du auftauchen würdest.«
    Sergei wandte seine Aufmerksamkeit nicht von Tearloch ab. Seine hellen Augen funkelten hektisch.
    »Hört mich an, Sylvermyst. Man kann dem Geist nicht trauen.«
    »Und ich vermute, du bist bereit zu schwören, dass deine eigenen Motive ganz und gar ehrenhaft sind?«, spottete Rafael.
    Der Magier zuckte die Achseln und schenkte Tearloch nach wie vor seine ganze Aufmerksamkeit.
    »Ich habe meine Absichten niemals verheimlicht, doch meine Pläne, den Meister auferstehen zu lassen, beinhalteten zu keiner Zeit, meine Verbündeten niederzumetzeln.«
    Der Zauberer gab ein leises Fauchen von sich, und seine Kräfte wirbelten durch die Luft und drangen in Tearlochs Verstand ein, in dem Versuch, ihn mit dem Nebel zu verwirren.
    »Das liegt daran, dass du weder über die Fertigkeiten noch über die Macht verfügst, die für die Zeremonie vonnöten sind«, sagte Rafael in dem leisen, eintönigen Tonfall, mit dem er seinen Zuhörer zu betören versuchte. »Du magst zwar imstande sein, die Leichtgläubigen zu täuschen, doch ich lasse mich nicht so einfach zum Narren halten. Und Tearloch ebenso wenig.«
    Sergei griff nach Tearlochs Arm und ließ auf dessen Haut ein magisches Kribbeln entstehen, zweifellos ein Versuch, Rafaels Zauber abzuwehren.
    »Du weißt überhaupt nichts, Zauberer.« Sergeis Finger gruben sich in Tearlochs Arm. »Meine Kräfte sind stärker, als du es dir je vorstellen könntest.«
    Rafaels hämisches Gelächter wurde von den glatten Wänden zurückgeworfen. »Nein, du bist derjenige, der sie sich vorstellen muss, denn sie existieren lediglich in deiner Vorstellung.«
    Der Magier wandte sich blitzschnell zu dem spottenden Zauberer um, das Gesicht vor Zorn gerötet.
    »Soll ich dir beweisen, wie unrecht du hast?«
    Tearloch schüttelte den Kopf und fragte sich, ob tatsächlich er hier der Wahnsinnige war.
    »Wir stehen kurz davor, von Vampiren massakriert zu werden, und ihr beide wollt kostbare Zeit damit vergeuden, einen magischen Schwanzlängenvergleich auszutragen?«, brachte er krächzend hervor.
    Rafael winkte mit seiner knochigen Hand, und ein Hauch von Frustration brannte in seinen erbarmungslosen Augen.
    »Ich will Euch nur zu der Einsicht bringen, dass der Magier nicht in der Lage ist, die Versprechen, die er Euch gab, zu halten.«
    Tearloch schnaubte. »Im Augenblick mache ich mir einzig und allein Sorgen darum, wie ich so schnell wie möglich von hier verschwinden kann.«
    »Eine kluge Entscheidung«, murmelte Sergei.
    Es wäre

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