Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
Magier zu Boden, bevor er sich erneut Tearloch zuwandte. »Er versucht Euch zu hintergehen, Meister.«
»Nein.« Tearloch schüttelte den Kopf. Zum ersten Mal seit Wochen war er in der Lage, klar zu denken. Er richtete das Schwert auf die Kreatur, die er, dumm wie er war, aus dem Grab herbeigerufen hatte. »Du bist derjenige, der mich verraten hat. Nun werde ich dich in die Hölle zurückschicken, aus der du gekrochen kamst.«
»Du lässt mir keine andere Wahl, Sylvermyst«, knurrte der Zauberer und entließ Sergei aus seiner magischen Kontrolle, um die Hand auf Tearloch zu richten.
Da er gerade damit beschäftigt war, seine Verbindung zu dem Geist zu durchtrennen, die Rafael in dieser Welt verankerte, bemerkte Tearloch nicht, wie gefährlich ungeschützt er war.
Nicht, bevor ein blendendes Licht seinen Verstand erfüllte, jeden Gedanken auslöschte und auf grausame Weise die kurze Kostprobe seiner Unabhängigkeit beendete.
Tearloch war verloren.
Vernichtet von dem Willen des Zauberers.
Ariyal spürte, dass seine Stammesangehörigen sie genau im Auge behielten, als sie die unteren Tunnel betraten.
Die Ungeduld zerrte an ihm, während er weiterlief.
Verdammt. Die Zeit verging viel zu schnell. Er musste seine Brüder davon überzeugen, dass es besser war zu verschwinden, bevor die Vampire angriffen.
Das gestaltete sich jedoch schwierig, da sie deutlich machten, dass er einen unwillkommenen Eindringling darstellte.
Aber er beging nicht den Fehler, den Vorgesetzten herauszukehren.
Ihnen zu befehlen, anzuhalten und ihm Rede und Antwort zu stehen, brächte ihm wahrscheinlich einen Pfeil in den Rücken ein.
Oder Schlimmeres.
Er war sich Jaelyns kaum gezügelter Frustration sehr bewusst, während sie ihm folgte. Absichtlich bog er in eine der größeren Höhlen ab. Nun hieß es jetzt oder nie .
Glücklicherweise ließen sich die Sylvermyst endlich ködern. Sie traten aus den Schatten und umringten ihn und Jaelyn, wobei sie einen engen Kreis um die beiden bildeten.
»Das ist weit genug.«
Ariyal blieb regungslos stehen, als der große, schlanke Sylvermyst mit den zinnfarbenen Augen und dem langen, bernsteinfarbenen Haar, das im Nacken zu einem Zopf geflochten war, ihm gegenübertrat.
»Elwin.«
»Mischt sich der mächtige Prinz nur zeitweilig unter das gemeine Volk, oder hat er sich entschieden, dem Gesindel beizutreten?«, spottete der ältere Sylvermyst.
»Ich trete keinen Verrätern bei.«
Elwin kniff die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, eindeutig verärgert über die schroffe Zurückweisung. Aber Ariyal entging nicht, dass der Mann weder seinen Bogen herbeirief noch sein Schwert aus dem Halfter zog, das um seine schmale Taille geschnallt war.
»Weshalb zum Teufel seid Ihr dann hier?«
Mit einem leisen Fauchen trat Toras zu Elwin. Seine blassgoldenen Augen harmonierten perfekt mit seinem Haar, das bis auf die Schulter reichte.
»Könnt ihr euch das nicht vorstellen?«, knurrte Ariyal.
Elwin stutzte und kniff die Augen zusammen, als sein Blick von Ariyal zu der schweigenden Jaelyn glitt.
»Verbunden«, stieß er verächtlich hervor. »Mit einer Blutsaugerin?«
Toras zeigte missbilligend mit dem Finger auf Ariyal. »Er ist hier, um uns an die Blutsauger auszuliefern.«
»Und Ihr nennt uns Verräter?«, höhnte Elwin.
Ariyal hielt seinen Wutausbruch zurück. Er würde seine Brüder später dafür büßen lassen, dass sie seiner Gefährtin nicht den geringsten Respekt entgegengebracht hatten.
Vorerst jedoch war nur eines wichtig: sie alle wohlbehalten aus den Höhlen zu befreien.
»Ich bin als euer Prinz hier, um euch freies Geleit aus diesen Höhlen zu gewähren.«
»Damit wir direkt in die Arme der Vampire laufen?« Elwin ballte die Hände zu Fäusten, und Misstrauen glühte in seinen ermatteten Augen. Und wer hätte es ihm auch verübeln können? Zuerst war er dazu verleitet worden, Morgana zu vertrauen, und nun war er in den Höhlen gefangen, mit einem Anführer, der am Rande des Wahnsinns stand. Wie hätte er denn nicht annehmen sollen, dass Ariyal beabsichtigte, ihn zu verraten? »Ihr könnt uns nicht anlügen – wir wissen, dass sie dort oben sind.«
»Ja.« Es hatte keinen Sinn, auch nur zu versuchen, die Unwahrheit zu sagen. Die Vampire hatten nichts getan, um ihre Anwesenheit zu verheimlichen. »Sie bereiten sich darauf vor, das Kind zu retten und den Zauberer in die Hölle zurückzuschicken. Ich habe sie gebeten, mit ihrem Angriff zu warten, bis ich mit euch gesprochen
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