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Der Dunkle Code

Der Dunkle Code

Titel: Der Dunkle Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Skala auf die Vier. »Trauen wir uns?«, fragte er, die Hand auf dem Knopf.
    Aaro hielt es für das Beste zu schweigen, denn er war sicher, dass Gruber sowieso weitermachen würde.
    Der Deutsche drückte auf den Knopf. Man hörte etwas einrasten. Dann drehte er wieder und suchte die Acht auf der Skala. Wieder machte es klick.
    Die Fünf. Klick.
    Die Sieben. Klick.
    Und dann ein dumpfes, metallisches Klonk.
    Gruber packte den Griff und wollte ihn drehen.
    Er rührte sich kein bisschen.
    »Hilf mir!«, zischte er Achim zu.
    Die Männer drehten zusammen und mit schwerem Knirschen bewegte sich der Griff. Dann zogen sie gemeinsam mit aller Kraft. Mit rostigem Knarren ging die Tür auf. Und was für eine Tür das war: mindestens drei Meter hoch und zwei Meter breit, dazu annähernd einen halben Meter dick.
    Ohne ein Wort zu sagen, traten Gruber und Achim ein, der Tunnel zog sie in sich wie ein Magnet. Aaro und Niko folgten. Achim blickte ein paarmal hinter sich und schwenkte die Hand mit der Pistole, aber von besonders strenger Bewachung konnte nun nicht mehr die Rede sein.
    Sie kamen an eine große Doppeltür, die aber nicht sonderlich massiv aussah. Mit einem Stein zerschlug Gruber das durchgerostete Vorhängeschloss. Achim zog die Riegel auf, dann kreischten die alten Scharniere, als eine Türhälfte sich öffnete. Grubers Kehle entwich ein erstickter Seufzer. Hinter der Tür war es muffig und staubig.
    Der Deutsche und Achim schalteten ihre Stirnlampen an. Gruber gab Aaro und Niko mit einer Geste zu verstehen, dass sie ihm folgen sollten, dann trat er in den Raum, der nach Stein, Staub und Metall roch. Unmittelbar hinter der Tür stieg ein Gang an, der weiter oben in staubiger Finsternis zu enden schien.
    Die Männer waren zu aufgeregt, um den Jungen noch weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Aaro erkannte für einen flüchtigen Moment, dass er und Niko jetzt die Gelegenheit hatten, in der Dunkelheit zu verschwinden. Aber eine undefinierbare Kraft zog Aaro in den düsteren Gang. Und gleich darauf hörte er hinter sich das nervöse Atmen von Niko.
    Der Schlund hinter der offenen Holztür schluckte die vier Eindringlinge. Der Gang war so breit und hoch, dass er mit einem Lkw befahrbar gewesen wäre.
    Aaro hörte Sand unter seinen Schuhen knirschen, außerdem schien ein Gleis in den Berg hineinzuführen. Er fragte sich, ob er das Richtige machte oder ob er gerade dabei war, auf die Seite der Finsternis zu wechseln. Wenn aber das Gold niemandem gehörte und wenn niemand wusste, dass es existierte, war es dann falsch, die Gelegenheit zu ergreifen? Wie konnte man etwas stehlen, das niemandem gehörte?
    Sie erreichten eine weitere riesige Eisentür, die knirschend aufging, wobei Rost auf den Boden rieselte. Grubers große Maglite warf einen hellen Lichtschein in den Raum. Auch hier tanzten die Staubteilchen in der Luft. Der muffige Geruch schlug Aaro auf den Magen, weshalb er die ersten Schritte widerwillig machte. Niko hatte nun auch seine Lampe eingeschaltet. Aaro hörte ein verblüfftes Aufseufzen und sah, wie Nikos Kinnlade herunterklappte, so weit, dass gleich darauf ein Husten folgte, weil ihm Staub in die Atemröhre drang.
    Nur einen Moment später starrte auch Aaro auf die Reihe der Standarten, deren blutrote Farbe durch die dicke Staubschicht schimmerte. Mitten auf jeder Fahne befand sich ein weißer Kreis, der ein schwarzes Hakenkreuz umschloss.
    Aaro konnte den Blick nicht von den blutroten Fahnen wenden, die bei den gewaltigen Versammlungen der Nazis getragen worden waren. Auf den Spitzen der Standarten breiteten Adler die Schwingen aus und starrten grausam herab, als warteten sie darauf, dass sie durch eine Berührung zum Leben erweckt wurden. Niko trat näher und schüttelte den Staub von einer Fahne, die dabei scheppernd umfiel. Gruber drehte sich abrupt um und richtete das Licht auf Nikos Gesicht, das sofort rot anlief. Er stellte die Standarte wieder an ihren Platz, wobei er das Husten unterdrückte, das der Staub auslöste.
    Gruber blieb vor einer großen Truhe stehen. Aaro erkannte unter der Staubschicht die Gestalt eines schwarzen Adlers. Der Deutsche griff nach dem Stemmeisen, das an der Truhe lehnte, und entfernte damit die Metallhalterungen vom Holz. Das war nicht sonderlich schwer, denn das morsche Holz splitterte schon bei dem geringsten Druck. »Was glaubt ihr, was da drin ist?«, fragte Gruber.
    »Die Bundeslade!«, rief Niko begeistert aus und ließ sofort einen kleinen stöhnenden Laut folgen, weil

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