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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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geschafft, in dem sich jetzt ein Sammelsurium von Bücherregalen, Frisiertischen, Kommoden und Schränken befand. Ein samtbezogenes, eingestaubtes Sofa stand in einem seltsamen Winkel umgekippt in der Mitte des Zimmers.
    Eleanor Ramsay schaute von dem Sofa hoch, in dessen Polstern sie gesucht hatte. Eine Wolke von Staub umgab sie.
    »Grundgütiger Himmel, Hart«, begrüßte sie ihn. »Du veranstaltest wirklich großen Lärm.«
    Harts Welt nahm harte Konturen an. Eleanor Ramsay durfte nicht hier sein, an diesem Ort mit seinen entsetzlichen Erinnerungen an Wut und Gier, Eifersucht und Angst. Eleanor in diesem Haus – das war, als blühe eine Narzisse in einem Morast, eine fragile Blume, die viel zu leicht verderben konnte. Er wollte nicht, dass sie mit dieser Welt, mit diesem Teil seines Lebens in Berührung kam.
    »Eleanor.« Seine Stimme klang angespannt vor Wut. »Ich habe dir gesagt, dass du nicht herkommen sollst.«
    Eleanor hob ein Sofapolster hoch und ließ es zurückfallen. »Ja, das hast du. Aber ich dachte, ich sollte trotzdem gehen und nach den Fotografien suchen. Mir war klar, dass du mir niemals den Schlüssel überlassen hättest, wenn ich dich darum gebeten hätte.«
    »Deshalb bist du hinter meinem Rücken zu Ian gegangen und hast ihn gefragt?«
    »Nun, natürlich. Ian denkt viel logischer als du, und er kommt mir nicht mit nervtötenden Fragen. Ich habe ihm nichts von den Fotografien gesagt, falls das deine Sorge sein sollte. Sie sind schließlich rein persönlich. Aber es war sowieso nicht wichtig, weil Ian mich niemals gefragt hätte, warum ich hierherkommen wollte.«
    Hart bedachte Eleanor mit einem Blick, der Angelina Palmer dazu gebracht hätte, ihr selbstsicheres Kurtisanenlächeln seinzulassen und vor Angst kreidebleich zu werden. Eleanor hingegen starrte ihn nur an.
    Auf ihrem Kopf thronte ein kleiner runder Hut mit einem lächerlich kurzen Schleier. Sie hatte den gepunkteten Schleier hochgeschoben, wenn auch nicht ganz – er hing über ihrer rechten Augenbraue schräg herunter. Ihr dunkelbraunes Kleid wies Schmutzflecken auf, und auch auf ihren feuchten Wangen klebte Staub. Eine Haarsträhne hatte sich aus ihrer Frisur gestohlen und tanzte wie eine rote Schlange über ihr Kleid. Sie war wunderbar zerzaust und, lieber Gott, er begehrte sie.
    »Ich habe dir gesagt, dass ich dich nicht in diesem Haus haben will«, sagte er. »Nicht jetzt. Niemals.«
    »Ich weiß.« Eleanor wirkte sehr gelassen, als sie zu der Kommode trat, die verhinderte, dass die Tür ganz geöffnet werden konnte. Sie beugte sich hinunter, um die untere Lade aufzuziehen. »Ich war immerhin nicht so dumm, allein hierherzukommen, wenn es das ist, was dich stört. Ich habe meinen Vater und Ian im Museum getroffen, habe meinen Vater und Maigdlin in deinem Landauer nach Hause geschickt und Ian gebeten, mich herzubegleiten. Ich bin auf Schritt und Tritt bewacht worden.«
    »Was mich stört, ist, dass du ganz schamlos meine Wünsche missachtet hast.« Seine Stimme drang durch das Zimmer.
    »Deine Wünsche missachtet? Ach du meine Güte, Eure Hohe und Mächtige Gnaden. Ich hätte erwähnen sollen, dass ich schon immer Probleme mit dem Gehorsam hatte, aber das weißt du ja. Würde ich still dasitzen und darauf warten, meinem Vater gehorchen zu dürfen, wäre ich schon vor langer Zeit zu einem vertrockneten Skelett auf einem Stuhl geworden. Vater ist sehr schlecht darin, eine noch so kleine Entscheidung zu treffen, und das schließt das Problem mit ein, wie viel Zucker er in seinem Tee haben möchte. Und er kann sich nie erinnern, ob er Sahne mag. Ich habe schon mit sehr jungen Jahren gelernt, nicht auf irgendjemandes Erlaubnis zu warten, sondern zu handeln.«
    »Aber jetzt arbeitest du für mich.«
    Sie wühlte in der Schublade herum und schaute nicht zu ihm hoch. »Ich bin wohl kaum dein Dienstbote, auch wenn es im Prinzip darauf hinausläuft. Würde ich auf deine Befehle warten, würde ich mit Wilfred in unserem kleinen Arbeitszimmer sitzen, mit den Fingern auf den Schreibtisch klopfen und mich fragen, wann es dir beliebt, zu erscheinen. Sogar Wilfred wundert sich über deine Abwesenheiten, und er ist wahrlich kein Mann von vielen Worten.«
    »Dieses Arbeitszimmer ist genau der Ort, an dem ich dich wissen will.«
    »Ich verstehe nicht, warum. Wilfred braucht mich wahrhaftig nicht, um deine Korrespondenz auf der Maschine zu schreiben. Er gibt mir die Briefe, damit ich etwas zu tun habe und weil er Mitleid mit mir hat. Meine Zeit ist

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