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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hergeholt - hinzu: »Simmermädschen!« Hicks. »Isch reinige Ihr Schlafsimmer, oui ?« Hicks.
    Nichts. Schweigen.
    Also musste sie sich doch umdrehen.
    Vorsichtig erhob sie sich auf Hände und Knie, strich sich den Rock glatt, hievte sich in eine sitzende Position, und schließlich stand sie auf. Mit zitternden Beinen. Noch war sie zu aufgeregt, um dem Mann ins Gesicht zu sehen; stattdessen starrte sie auf ein leeres Glas und den Teller, der auf dem Tischchen neben dem Bett stand. Sie war fest entschlossen, ihn davon zu überzeugen, dass sie wirklich das Zimmermädchen war. Also deutete sie mit dem Finger darauf und zirpte: »Smutziges Ge-ssirr. Vous aimes, isch waschen, oui?«
    Hicks.
    Bleiernes, lastendes Schweigen. Dann ein Rascheln. Was machte dieser Kerl da?
    Chloe atmete ein paarmal tief durch, dann drehte sie sich um. Augenblicklich wich ihr das Blut aus dem Gesicht. Zwei Dinge erfasste sie auf Anhieb. Eins war absolut irrelevant, das andere beängstigend signifikant: Er war atemberaubend, umwerfend. Noch nie hatte sie einen so attraktiven Mann gesehen. Und er hielt in der einen Hand ihre Handtasche und nahm mit der anderen den Akku aus ihrem Handy.
    Dann ließ er den Akku auf den Boden fallen und zermalmte ihn unter seinem Stiefel.
    »S-S-Simmermädschen!«, piepste sie, dann verfiel sie wieder ins Französische. Sie war so durcheinander, dass sie zwischen den Hicksern nur noch drauflosplappern konnte - und zwar übers Wetter, wie sie es im ersten Semester auswendig gelernt hatte, was er natürlich nicht wissen konnte.
    »Eigentlich regnet es heute gar nicht, Mädchen«, unterbrach er sie auf Englisch mit unverkennbar schottischem Akzent. »Aber zugegeben, in der letzten Woche hat es ununterbrochen geregnet.«
    Chloe rutschte das Herz bis zu den Zehen. Oh, verdammt! Sie hätte es mit Griechisch versuchen sollen!
    »Chloe Zanders«, sagte er und warf ihr den Führerschein zu. Sie war zu baff, um ihn aufzufangen; er prallte von ihr ab und fiel auf den Boden.
    Shit. Merde. Verdammter Mist.
    »Vom The Cloisters. Ich habe vor einer Viertelstunde mit deinem Vorgesetzten gesprochen. Er sagte, du würdest mich hier erwarten. Ich hätte allerdings nicht vermutet, dass ich dich hier in meinem Bett finden würde.« Gefährliche Augen. Hypnotische Augen, die sie unverwandt anblickten, und Chloe konnte ihrerseits den Blick nicht abwenden.
    »Unter dem Bett«, stammelte sie, diesmal ohne französischen Akzent. »Ich war unter dem Bett, nicht im Bett.«
    Er lächelte belustigt. Sinnliche Lippen. Aber seine Augen blickten ernst.
    O Gott. Wahrscheinlich schwebte sie ins Lebensgefahr, und alles was sie konnte war ihn anstarren. Aber dieser Mann war wirklich schön. Unglaublich schön. Erschreckend schön. Sie war einem solchen Mann noch nie begegnet. Ihre verborgensten Fantasien erwachten nun zum Leben. Die schottische Herkunft war ihm in sein scharf geschnittenes Gesicht gemeißelt.
    Er trug eine schwarze Hose, schwarze Stiefel, einen cremefarbenen Seemannspullover und einen Wildledermantel; das seidige, pechschwarze Haar hatte er sich aus dem Gesicht gekämmt und im Nacken zusammengebunden. Fester, sinnlicher Mund - die Unterlippe war ein wenig voller stolze Aristokratennase, dunkle, schräg stehende Augenbrauen und eine Figur, für die ein Model sterben würde. Bartstoppeln in exakt der richtigen Länge. Schätzungsweise mindestens eins neunzig. Kräftig. Mit der Anmut eines Tieres. Den goldenen Augen eines Tigers.
    Plötzlich kam sie sich vor wie Frischfleisch.
    »Wie es scheint, haben wir ein kleines Problem, Mädchen«, sagte er bedrohlich sanft und trat einen Schritt auf sie zu.
    Ihr Schluckauf war schlagartig weg. Das konnte nur blankes Entsetzen bewirkt haben. Blankes Entsetzen war eine bessere Medizin, als einen Löffel Zucker zu schlucken oder sich eine Tüte vors Gesicht zu halten.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, log sie. »Ich bin hergekommen, um die Schrift abzuliefern, und es tut mir Leid, dass mich ihre wunderbaren Schätze dazu verleitet haben, mich genauer umzusehen. Ich entschuldige mich aufrichtig dafür, dass ich in Ihre Wohnung eingedrungen bin. Tom erwartet mich im The Cloisters, und Bill sitzt unten im Wagen, um mich zurückzufahren.« Sie sah ihn aus großen Augen an und konzentrierte sich darauf, ihm das dumme Weibchen vorzuspielen. »Ich wüsste also nicht, wo da das Problem ist.« Affektierter Augenaufschlag. »Wirklich nicht.«
    Statt einer Antwort richtete er den Blick auf die

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