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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Zeit. Komplikationen konnte er sich nicht leisten.
    Und er war noch nicht bereit, Manhattan zu verlassen. Er musste noch zwei wissenschaftliche Texte durcharbeiten.
    Bei Amergin - er hatte es doch fast geschafft! Er brauchte nur noch wenige Tage. Dieses Problem war absolut überflüssig. Warum kam das ausgerechnet jetzt?
    Dageus atmete tief ein und entließ die Luft langsam. Das wiederholte er ein paarmal.
    Mir bleibt keine andere Wahl, sagte er sich. Es war klug gewesen, dafür zu sorgen, dass sie nicht wegkonnte. Bis er alles erledigt hatte, würde er sie hier festhalten.
    Er konnte zwar auch Magie anwenden und sie mit einem Zauber dazu zwingen, dass sie alles vergaß, was sie gesehen hatte; aber das wollte er nicht riskieren. Dieser Gedächtniszauber war tückisch. Er richtete oft Schaden an und löschte mehr Erinnerungen aus als beabsichtigt. Abgesehen davon hatte er sich fest vorgenommen, die Magie nur einzusetzen, wenn er mit den Möglichkeiten eines Normalsterblichen nicht weiterkam. Und er wusste nur zu gut, welchen Preis er für jeden Einsatz der Magie zahlen musste. Die harmlosen Zaubersprüche, die ihm die Schriften aufzuspüren halfen, waren etwas anderes.
    Nein. Keine Magie. Das Mädchen musste diese kurze Zeit in Gefangenschaft erdulden. Sobald er die letzten Bände übersetzt hatte, würde er mit ihr von hier fortgehen und sie irgendwo auf dem Weg in die Freiheit entlassen.
    Auf dem Weg wohin?, meldete sich sein Gewissen. Willst du dich nicht endlich damit abfinden, dass du nach Hause zurückkehren musst?
    Er seufzte. Die letzten Monate hatten ihm bestätigt, was er längst vermutet hatte: Es gab nur zwei Möglichkeiten, um an die notwendigen Informationen heranzukommen. Er musste in den auf Irland und Schottland spezialisierten Museen weitersuchen oder sich
    Zugang zur MacKeltar-Bibliothek verschaffen. Und die MacKeltar-Bibliothek wäre bei weitem die bessere Wahl.
    Bisher hatte er vor diesem Schritt zurückgescheut, denn er war mit Gefahren unterschiedlicher Art verbunden. In dem Land seiner Ahnen würde die Finsternis, die er in sich trug, mehr Macht über ihn gewinnen. Noch mehr aber fürchtete er eine Begegnung mit seinem Zwillingsbruder. Dann wäre er nämlich gezwungen zuzugeben, dass er gelogen hatte. Und gezwungen zu erklären, was er war.
    Der erbitterte Streit mit seinem Vater, Silvan, und die Enttäuschung und der Zorn in Silvans Augen, das war schon schlimm genug gewesen. Dageus war nicht sicher, ob er eine Konfrontation mit dem Zwillingsbruder wirklich wollte - mit dem Bruder, der in seinem ganzen Leben nie einen Eid oder ein Versprechen gebrochen hatte.
    Seit dem Tag, an dem Dageus sein Gelübde verletzt und sich dadurch der Dunkelheit ausgeliefert hatte, trug er die Farben seines Clans nicht mehr. Aber er bewahrte ein Stück abgetragenes Keltar-Plaid unter dem Kopfkissen auf. An manchen Abenden, wenn er welche Frau auch immer ins Taxi gesetzt hatte - er schlief mit vielen, aber sein Bett teilte er mit keiner -, nahm er den Stoff fest in die Hand, schloss die Augen und träumte davon, wieder in den Highlands zu sein. Als ein ganz normaler Mann, nicht mehr.
    Sein gesamtes Streben galt der Lösung des Problems - er musste die finsteren Dämonen aus eigener Kraft loswerden und seine Ehre zurückgewinnen. Dann konnte er seinem Bruder stolz gegenübertreten und sein Erbe einfordern.
    Wenn du noch länger w artest, warnte die Nörgelstimme, wirst du kein Interesse mehr an diesem Erbe haben. Du wirst möglicherweise gar nicht mehr wissen, was dieses Erbe bedeutet.
    Er verscheuchte die unerfreulichen Gedanken. Und sofort drängte sich das Mädchen, das gefesselt in seinem Bett lag, mit erschreckender Intensität in sein Bewusstsein. Sie war verletzlich und hilflos. Ein gefährlicher Gedanke. Anscheinend gingen ihm nur noch gefährliche Dinge durch den Kopf.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Schrift, die das Mädchen auf den Kaffeetisch gelegt hatte. Mit der verwirrenden Tatsache, dass er vorhin nur einen einzigen Blick auf das Mädchen geworfen und sofort gedacht hatte: Sie ist mein, setzte er sich lieber gar nicht erst auseinander.
    Schon auf der Straße, als er sie zufällig gesehen hatte, schien es so sicher wie der morgendliche Sonnenaufgang, dass diese Frau die Seine werden würde.
     
    Stunden später hatten Chloes launische Gefühle fast die gesamte Skala durchlaufen. Die Angst, die sie zuerst gefühlt hatte, war verschwunden. An deren Stelle

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