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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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weitergehen.
    Beide saßen schweigend im Halbdunkel und versuchten ihre Gemüter zu beruhigen. Und plötzlich bekam Chloe Angst davor, sie könnte in seiner Nähe nie wieder Ruhe finden.
    Sie döste erneut ein, und Dageus blätterte im dritten Buch der Manannän. Zumindest versuchte er es. Er war so konzentriert, wie es ein Mann in akuten sexuellen Nöten zu sein pflegt: nämlich überhaupt nicht.
    Ständig sah er Chloes gerötetes Gesicht vor sich: ihre Lippen geschwollen von seinen Küssen, die Haut um ihren Mund leicht wund von seinen Bartstoppeln, die glänzenden, verträumten Augen, als sie den Höhepunkt erreichte und sich bebend gegen ihn press- te. Zweimal. Sie hatte sich an ihm festgehalten, als ob sie ihn brauchte. Er hatte ihre schweren Brüste um- fasst. Er hatte sie zwischen den Schenkeln berührt.
    Er begehrte sie so verzweifelt, dass er beinahe einen Druiden-Zauber ausgesprochen hätte, um den anderen Passagieren die Wahrnehmung zu vernebeln und den Weg zu Ende gehen zu können. Er hatte auch in Erwägung gezogen, sich mit Chloe auf die Toilette zurückzuziehen. Nur ihre Jungfräulichkeit hatte ihn davon abgehalten. Er wollte Chloes jungfräuliches Blut nicht wie ein Barbar in einer engen Flugzeugtoilette vergießen.
    Chloe wäre weiter gegangen, wenn er darauf gedrängt hätte. Vielleicht hätte sie ihm gestattet, die Hand in ihre Hose zu schieben, aber dann hätte es kein Halten mehr gegeben. Deshalb hatte er sich zurückgehalten und darauf beschränkt, wenigstens ihr Erleichterung zu verschaffen.
    Nie zuvor hatte er eine solche Lust empfunden. Bisher konnte der Sex dem Begehren die Spitze nehmen, aber jedes Mal war eine eigenartige Sehnsucht geblieben. Chloes Nähe nährte seine Hoffnung, dass er endlich die Befriedigung finden könnte, die ihm bisher versagt geblieben war.
    Doch im Augenblick war er steinhart und hatte höllische Schmerzen. Dennoch war ihm, als habe er einen annehmbaren Kompromiss erreicht. Er durchlitt zwar die Qualen des unerfüllten sexuellen Verlangens, aber die intime Begegnung hatte seinen Zorn beschwichtigt. Vorhin, im Penthouse, musste er ernsthaft befürchten, dass er Chloe etwas Schreckliches antun würde, aber ihre leidenschaftlichen Küsse hatten ihm ein gewisses Maß an Selbstkontrolle zurückgegeben. Nicht viel, aber genug, um irgendwie zurechtzukommen.
    In der Vergangenheit hatte er den sexuellen Akt gebraucht, um Ruhe zu finden; mit Chloe war das anders. Sie zu küssen, sie zu berühren, ihr Genuss zu bereiten besänftigte ihn und klärte seine Gedanken ein wenig. Er versuchte gar nicht zu verstehen, warum sie diese erstaunliche Wirkung auf ihn ausübte. Es war eben so.
    Er musste akzeptieren, dass Chloe ihn ganz konfus machen und gleichzeitig dafür sorgen konnte, dass er seinen gesunden Menschenverstand bis zu einem gewissen Grad bewahrte. Was für ein Segen ihre Küsse auf schottischem Boden wären!
    Diese Frau besaß etwas, was er brauchte. Seine Instinkte hatten ihn damals, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, nicht betrogen. Sie war die Richtige. Und diese Erkenntnis setzte eine Flut von besitzergreifenden Gedanken frei.
    Doch im Moment konnte er nicht tätig werden. Also atmete er ein paarmal tief durch und zwang sich, sich mit den dringlichen Angelegenheiten zu beschäftigen.
    Was in Kürze auf ihn zukam, würde all seine Intelligenz und Willenskraft fordern. Die Veränderung würde sich erheblich beschleunigen, sobald er sich in Schottland aufhielt. Und er musste eine Möglichkeit finden, diesen Prozess aufzuhalten. Dazu musste er seinem Bruder gegenübertreten.
    Drustan, ich bin 's, Dageus. Es tut mir Leid, dass ich gelogen habe, aber ich bin einer der schwarzen Druiden und muss unbedingt die Bibliothek benutzen.
    Mann, was für ein Einstieg!
    Drustan, ich habe gefehlt. Ich habe den Eid gebrochen, und du solltest mich töten.
    Nein, das nicht - noch nicht.
    O mein Bruder, hilf mir.
    Würde Drustan ihm denn helfen?
    Verdammte Hölle, du hättest ihn sterben lassen sollen!, hatte sein Vater damals im sechzehnten Jahrhundert gebrüllt, nachdem Dageus all seinen Mut zusammengenommen und ihm seine Tat gebeichtet hatte.
    Wie denn ? Wie hätte ich das zulassen können?, hatte Dageus ebenso laut geschrien.
    Indem du ihn gerettet hast, hast du dich selbst vernichtet. Jetzt habe ich beide Söhne verloren - einen an die Zukunft, den anderen an die schwarze Magie!
    Nein, das hast du noch nicht, hatte Dageus protestiert.
    Aber der Ausdruck in den Augen seines

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