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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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sie als eine besonders prekäre Angelegenheit betrachtet, denn anstatt sie auf den Hauscomputer zu leiten, erhielt Jackie sie auf einem codierten Computer, den ein Assistent von Admiral Leca’an, des Kommandanten der Zor’a-Sternbasis, ihr persönlich überbrachte.
    Na ja, dachte sie, während sie in der automatischen Küche eine Kanne Tee aufgoss. Die Nachricht hat ein paar hundert Parsec hinter sich, da kann sie auch noch ein paar Minuten länger warten.
    Nach einem Schluck gut gesüßten Tees ließ sie sich in einem bequemen Sessel nieder und gab dem Computer ein Zeichen.
    »Fingerabdruck-Scan bestätigt«, sagte der. »KI-fähige Nachricht von Admiral MacEwan. Holo-Übertragung fortsetzen?«
    »Ja«, bestätigte sie.
    Ein Holo tauchte auf, das das Privatquartier von Barbara MacEwan zeigte. Ein kleines Symbol oberhalb ihrer linken Schulter gab an, was der Computer angemerkt hatte: Diese Übertragung verfügte in einem begrenzten Umfang über K I-Fähigkeiten, was bedeutete,
die Nachricht war in der Lage, auf Nachfragen zu antworten. Wenn Jackie fertig war, konnte sie die gesamte Unterhaltung an Barbara zurückschicken.
    »Hallo, Admiral. Tut mir leid, dass ich nicht persönlich vorbeikommen kann, um Ihnen einen Drink auszugeben, aber diese Nachricht muss für den Moment genügen«, begann das Barbara-Holo. »Jim Agropoulous habe ich es zu verdanken, dass ich dies hier bekommen habe.« Sie zeigte nach rechts und sah in diese Richtung, wo eine weitere Szene Gestalt annahm: der Prophet und Ch’en’ya, die beide auf eine Art Oval in wirbelnden Farben schauten. Ein paar Sekunden später zeigte das Oval einen Stadtplatz voller Zor – und eine jüngere Jackie Laperriere, die den Blicken der beiden begegnete.
    Der Prophet streckte eine Hand nach dem Oval aus, dann verschwand es in einem vielfarbigen Lichtblitz.
    »Das wurde aufgenommen während einer ›Inspektion‹ des Propheten in einem System mit dem Codenamen TSUSHIMA, dem jüngsten Ziel, das von Sir Erichs Flotte ›neutralisiert‹ wurde«, fuhr Barbara fort. »Jim Agropoulous hat das aufgenommen und mir per Kom-Strahl geschickt. Er glaubte, es könnte Sie interessieren. Nur für den Fall, dass Sie’s wissen wollen: Ich habe keine Ahnung, ob Smith etwas davon weiß, dass ich diese Aufnahme besitze, aber ehrlich gesagt ist es mir auch völlig egal.« Barbara schien es zu missfallen, den Mann als »den Propheten« zu bezeichnen. »Jim zufolge war Smith genauso überrascht von der Erscheinung wie Sie. Nach allem, was Sie mir gesagt haben, Heldin, will der Flammende Stern Sie für sich gewinnen, und diese kleine … Darbietung kommt mir persönlich wie ein Trick vor, Sie davon zu überzeugen, sich ihnen anzuschließen. Ich weiß nicht, was das war, und ich weiß auch nicht, wie er es inszeniert hat. Das ist schon witzig. Er will, dass Sie an seiner Seite kämpfen, aber mich will er nicht. Erich Anderson führt diesen Krieg zusammen mit dem Propheten, nicht zusammen mit mir.« Barbara schien wütend. Sie sah auf ihre Hand, als könnte sie an den Knöcheln den nächsten Teil der Unterhaltung
ablesen. »Leider bin ich immer noch hier im Portal-System, anstatt Erich Anderson Rückendeckung zu geben. Wissen Sie, was er zu mir gesagt hat, Jackie? ›Keine Sorge, ich kann ihn kontrollieren.‹ Als Antwort auf die Frage, die Sie jetzt garantiert stellen wollen, kann ich nur sagen: Ich glaube, er meint damit, dass er genug Verachtung für diesen Kerl empfindet, um ihn zu benutzen und dann wegzuwerfen. Erich will der große Admiral sein, so wie vor ihm Marie Anderson, Kerry Anderson und Arturo Anderson. Er will seinen Namen in die Annalen eintragen. Und er will, dass sein Porträt im Schlafzimmer des Imperators hängt. Er glaubt, er kann das erreichen, indem er diese Typen nach seiner Pfeife tanzen lässt – also die, die Owen Garrett ausgebildet hat, und die anderen, die auf Smiths Befehle hören. Diejenigen, die den neuen Treueid abgelegt haben, und die Angehörigen des Flammenden Sterns machen das aber ganz eindeutig nicht, nur bezweifle ich, dass ihm das überhaupt bewusst ist.«
    »Wiedergabe anhalten«, sagte Jackie. »Frage an die Nachricht: Fürchten Sie sich vor Sir Erichs Absichten?«
    Die KI der Nachricht suchte ein paar Sekunden lang, dann sah Barbara Jackie an – die Quelle der fragenden Stimme. Die Nachricht enthielt eine Antwort, die auf einen Begriff in Jackies Frage reagierte. »Ich würde nicht sagen, dass ich mich fürchte. Ich bin besorgt. Aber

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