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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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man diese Unterbrechung im Sternenfeld betrachtete und einen Planeten an einer Stelle sah, an der sich nichts hätte befinden
sollen. Er kannte Holos von dem Riss, doch ihn in natura zu sehen, war eine völlig andere Erfahrung.
    Und sie flogen auch noch geradewegs darauf zu.
    »Wie groß ist das Ding eigentlich?«, fragte er und wandte den Blick ab.
    Captain Rodriguez sah auf sein Pilotendisplay. »Etwas mehr als elfhundert Kilometer breit und fünfhundert hoch. Nicht mehr ganz so groß wie zu der Zeit, als sie KEYSTONE einnahmen.«
    »Oh. Meinen Sie, das hat was zu bedeuten?«
    »Darüber wird eine Menge geredet. Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber es scheint so, als würden die Regionen des Alls zu beiden Seiten voneinander wegdriften.«
    »Heißt das nicht, dass sich der Riss irgendwann schließen wird?«
    »Nicht zwangsläufig. Es kann sein, dass er lediglich Form und Richtung verändert.«
    »Wie soll ich denn das verstehen?«
    Rodriguez nahm die Hände hoch und hielt die Handflächen gut zwanzig Zentimeter voneinander entfernt. »Ich will es Ihnen so erklären. Jede Seite des Risses ist eine Störung im All.« Er bewegte abwechselnd seine Hände. »Beide bewegen sich voneinander unabhängig durch den Raum, und das auf einem Weg, den wir nicht kennen. Zeitweise überlappen sie sich« – er hielt die Hände aneinander -, »und dann ergibt sich ein echter Transferpunkt von einem Ort zum anderen. Zu bedenken ist dabei aber, dass diese Transferpunkte nutzlos sind, wenn sie sich dabei nicht so berühren, dass sich auf jeder Seite auch ein System befindet. Liegen beide Seiten irgendwo in der Tiefe des Raums, werden sie gar nicht erst bemerkt, weil man da nicht springen kann. Liegt nur eine Seite in einem System, nützt es nichts, weil man von der Tiefe des Raums aus nicht in den Sprung gehen kann. Mit anderen Worten: Wir haben es hier mit einer ziemlich außergewöhnlichen Situation zu tun.«
    »Was sich aber wieder ändern wird«, sagte Djiwara.

    »Letztendlich vermutlich schon. Aber der derzeitige Status gab den Käfern die Möglichkeit, zu uns zu gelangen, und wir kommen jetzt zu den Käfern.«
    Djiwara machte eine nachdenkliche Miene. »Und wenn sich der Riss schließt, werden beide Seiten wieder voneinander isoliert sein.«
    »Da seine Bewegung leicht absehbar ist, gibt es keinen Grund für übertriebene Eile. Sie machen sich zu viele Sorgen, alter Mann.«
    »Ich sage Ihnen was, Rodriguez. Sie fliegen das Schiff, und ich mache mir Sorgen.«
    Rodriguez legte die Hände auf seine Oberschenkel. »Klingt gut.«
     
    Djiwara und Garrett trafen sich auf dem Aussichtsdeck der Hellespont, mit Blick auf den Riss. Captain Rodriguez hatte dafür gesorgt, dass die Crew anderweitig beschäftigt war, und nachdem er Garrett begrüßt hatte, ließ er die beiden allein.
    »Wie ich hörte, hast du’s bis ins Sol-System geschafft«, sagte Garrett. »Warst du auf den Inseln?«
    »Nein, das war nicht nötig, ich war in London.«
    »Warum das?«
    »Um ein paar Konten einzurichten.« Djiwara sah in Richtung Riss, der von hier aus genauso erschreckend aussah: ein mit Sternen übersätes Loch im Weltraum, ein schwarzes Sternenbanner, das man an den Himmel gehängt hatte. »Er hat eine Menge Geldgeber angelockt, musst du wissen.«
    »Jeder will mit an Bord kommen.«
    »Ja, richtig. Jeder will einen Platz am Tisch, aber nicht jeder bekommt einen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Wann hast du das letzte Mal mit ihm geredet, Garrett?« Er sah Owen an und legte eine Hand auf das Geländer der Aussichtsplattform. »Von Angesicht zu Angesicht? Im gleichen Raum?«
    Owen zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Wird ein paar Wochen her sein.«

    »Ein paar Wochen?«
    »Ja, okay, wohl eher ein paar Monate. Er hat zu tun, ich habe zu tun. Worauf willst du hinaus?«
    »Mir kommt es nur eigenartig vor, dass der Prophet seine rechte Hand nicht an … an seiner rechten Hand haben möchte. Ch’en’ya ist da draußen mit ihm unterwegs. Genauso sein Lieblingsadmiral. Und du bist hier und erfreust dich an den Wundern des Portal-Systems.«
    »Mir geht’s gut, danke der Nachfrage«, gab Owen zurück.
    »Wenn du das sagst.« Wieder sah Djiwara zur Seite. Der Riss bewegt sich, hielt er sich vor Augen. Die Öffnung schrumpft.
    »Ich weiß noch immer nicht, wohin das führen soll«, sagte Owen. »Du bist doch nicht hergekommen, um mit mir ein Schwätzchen zu halten.«
    »Wohin was führen soll? Diese Unterhaltung oder die ganze Bewegung?«, hielt Djiwara

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