Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
Vom Netzwerk:
Orden der Hüter angehört – aber im Vergleich zum Admiral war er ein Amateur. Der Admiral war schon ins Gefecht gezogen, da war der Prophet noch nicht mal auf der Welt gewesen. Doch alles, was er geleistet hatte und was er wusste, wurde von den Handlungen dieses Mannes und seiner Organisation überschattet. Andersons eigene Abhängigkeit vom Flammenden Stern hatte zu dieser Situation geführt.
    »Eingehende Nachricht, Admiral.« Die Stimme des Kom-Offiziers störte seine Gedankengänge, und er wollte schon etwas Wütendes erwidern, als er das Kom-Symbol sah: Priorität 17. Das war dringend genug, um sogar einen Admiral zu stören, der nicht gestört werden wollte.
    Es gab nur zwei Leute im Sol-Imperium, die eine siebzehnköpfige Ehrengarde wert waren: Barbara MacEwan und Ur’e’e HeYen. Wäre Barbara entgegen ihrem Befehl in UPENDRA aufgetaucht, so wäre das ein Unding gewesen, und er hätte längst davon erfahren. Also konnte es nur Admiral HeYen sein.
    »Stellen Sie durch.«
    Das Holo des Zor-Admirals tauchte am anderen Ende des Konferenztischs auf. Admiral Ur’e’e HeYen senkte leicht die Flügel. » se Admiral Anderson.«
    »Admiral. Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein?«
    »Es tut mir leid … Ich habe eine Anweisung vom Hohen Nest erhalten, se Admiral. Vor einem Sechzehntel einer Sonne traf ein Kom-Strahl ein, der mich zwang, meine Streitkräfte zurückzuziehen.«
    Anderson fehlten einen Augenblick lang die Worte. »Entschuldigen Sie, aber … ich verstehe nicht.«
    »Uns ist befohlen worden, den Platz im Kreis einzunehmen, se Admiral. Der Hohe Lord befiehlt uns, Ur’ta leHssa zu verlassen. Dieser Krieg ist nicht länger das e’ChaReU’un , das er einmal war, und hi Sa’a lehnte es ab, dass wir uns weiterhin daran beteiligen.«
    »Ich verstehe noch immer nicht, se Ur’e’e. Das hier war nie ein
rituelles Blutvergießen. Es war ein Krieg, und es ist immer noch ein Krieg. Ich wüsste nicht, was sich geändert haben soll.«
    Der Zor-Admiral brachte seine Flügel in die Pose der Höflichen Annäherung. »Der Krieg hat sich geändert, se Admiral. Jawohl, es war ein e’ChaReU’un . Als esHu’ur seinen Feldzug begann, der den Flug des Volks vor so vielen Zyklen veränderte, waren seine Taten ein e’ChaReU’un . Als wir diese Phase des Kriegs bei KEYSTONE begannen und in die Offensive gegen die esHara’y gingen, da dienten auch wir esLi in einer ehrbaren Weise. Aber das hat sich geändert.«
    »Wieso?«
    »Der Prophet hat beschlossen, gemeinsame Sache mit den esGa’uYal zu machen.«
    Es war eine offene und ehrliche Erklärung, auf die Anderson auch nichts zu erwidern wusste.
    »Ich habe mein Kommando zum Sprungpunkt geschickt, se Admiral. Ich begann damit, dass ich Ihnen sagte, es tue mir leid, diese Maßnahme ergreifen zu müssen. Aber ich muss meinen Vorgesetzten ebenso folgen, wie Sie Ihren folgen müssen.« Er hob die Flügel ein wenig an, dann sagte er: »Ich hoffe, Sie haben eine deutliche Vorstellung von Ihrem Flug, se Admiral, damit auch Sie letztlich aus dem Tal entkommen können.«
    »Ich kenne die Sache , der ich diene«, fuhr Anderson ihn an. »Ich kenne meinen Flug. Ich bin ausschließlich damit beschäftigt, den Auftrag zu Ende zu führen, für den man mich hergeschickt hat. Das ist etwas, worauf Sie offenbar nicht vorbereitet sind.« Er sammelte sich und fügte an: »Ich habe mit Ihnen zusammengearbeitet, und ich respektiere Sie, se Admiral, aber damit beflecken Sie zweifellos Ihre Ehre.«
    »Es ist der Wille des Hohen Nests«, antwortete Ur’e’e. »Ich hoffe, dass Sie das von Soldat zu Soldat verstehen können.«
    »Ich wünschte, ich könnte es. Aber wir müssen hier unsere Arbeit erledigen, se Ur’e’e, und Ihre Abreise macht mir diese Aufgabe ungleich schwieriger.«

    Ur’e’e bewegte minimal die Flügel, als hätte eine Brise sie berührt. »Sie müssen diese Aufgabe ohne die Hilfe des Volks zum Abschluss bringen, se Admiral. Ich bitte achttausendmal um Entschuldigung.«
    Dann war er fort. Auf dem Pilotendisplay konnte Anderson zusehen, wie sich die Zor-Schiffe langsam durch das System bewegten und sich dem Sprungpunkt Richtung Nestor näherten, dem Weg zum Portal-System und damit nach Hause.
     
    Der Admiral hatte beschlossen, diese Neuigkeit mit dem Propheten nicht auf der Brücke zu besprechen. Ebenso wenig wollte er mit seiner Mütze in der Hand zu ihm in sein Quartier gehen. Stattdessen entschied er sich für die Aussichtslounge der Ian . Während sie den vormals

Weitere Kostenlose Bücher