Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
Vom Netzwerk:
erreicht, um sich der imperialen Streitmacht am Rand des Schwerkraftfelds in den Weg zu stellen.
    »Lassen Sie hören.« Sie hob den Blick vom Pilotendisplay und sah das Gesicht von Alessandro Denny, dem Fühlenden des Flammenden Sterns an Bord der Flight Over Shar’tu , das darüber Gestalt annahm. » Epaminondas hier. Reden Sie. Ich hoffe, es ist wichtig«, fügte Amoros an.

    »Das ist es, Captain.« Denny wirkte besorgt – ein deutlicher Unterschied zu der sonst so arroganten Miene, die für die Angehörigen des Flammenden Sterns charakteristisch war. »Etwas ist mit se Ch’en’ya geschehen.«
    »›Etwas‹?«
    »Sie gab den Befehl, sie bis Sprungende nicht zu stören. Als ein anderes Mitglied der Kralle ihre Kabine betrat, wurde sie bewusstlos aufgefunden.«
    Der Prophet trat vor, bis er neben dem Pilotensessel stand. Sofort wandte Denny sich ihm zu.
    »Erzählen Sie mir mehr, Alessandro«, bat der Prophet leise.
    »Sie ist jetzt auf der Krankenstation, Sir. Man nimmt an, dass sie bereits seit einigen Stunden bewusstlos ist, aber der Doktor wagt es nicht, sie wiederzubeleben.«
    »Sehr klug von ihm. Sie könnte … überall sein.« Er schaute Diane Amoros an. »Captain, ich muss so schnell wie möglich rüber. Haben Sie eine Gig für mich zur Verfügung?«
    »Es sind keine vierzig Minuten mehr bis zur Synchronisation, Sir«, erwiderte sie. »Ich muss den Admiral informieren, aber ich möchte Sie nicht in einem kleinen Schiff wissen, wenn wir in Feuerreichweite geraten.«
    »Dann sollten wir uns wohl besser beeilen, finden Sie nicht?« Er drehte sich um und ging zügig zum Lift. »Melden Sie es dem Admiral, Captain, aber lassen Sie die Gig vorbereiten. Ich begebe mich zur Flight .«
    Amoros nickte Denny zu. »Er ist unterwegs. Epaminondas Ende. Jayson«, wandte sie sich an ihren Kom-Offizier. »Geben Sie mir das Flaggschiff, und sagen Sie ihnen, es ist extrem wichtig.«
     
    Der Prophet benötigte vier Minuten, um an Bord einer Gig zu gehen, und weitere achtzehn Minuten, um die Strecke zwischen der Epaminondas und der Flight Over Shar’tu zu überwinden. Der kleine Transporter war aus der Formation genommen worden, an seine Stelle hatte Anderson die Lycias rücken lassen.

    Bis zur Synchronisation waren es keine zwanzig Minuten mehr, als die Gig auf dem Flugdeck Grün der Flight landete. Die Jäger waren bereits gestartet und auf dem Weg zum Feind. Das plötzliche Eintreffen des Propheten und die Vorbereitungen der Fühlenden machten ein großes Empfangskomitee unmöglich, sodass er nur von einem Major und einem der diensthabenden Navigatoren empfangen wurde, die ihn zur Krankenstation begleiteten, die sich im Kernbereich des Transporters befand.
    Dort fand er Ch’en’ya reglos in einem auf Zor zugeschnittenen Bett liegend vor, die Flügel unter sich zusammengelegt.
    »Berichten Sie mir«, sagte er zum behandelnden Arzt, der zusammen mit einem Zor-Heiler neben dem Bett stand. »Was ist passiert?«
    »Das wissen wir nicht.« Dr. Kenyon Akassa wandte den Blick von einer Anzeige ab, die nahe dem Bett in der Luft schwebte. »Wenige Minuten vor dem Wechsel in den Echtraum wurde sie so in ihrem Quartier gefunden.«
    »Ist sie verletzt?«
    »Die Symptome deuten auf eine Gehirnerschütterung hin, Sir. Aber es gibt keinen Hinweis auf eine körperliche Einwirkung.«
    »Wenn sie verletzt wurde, dann geschah es nicht in der Welt-die-Ist«, sagte der Prophet. »Und wenn es während des Sprungs geschah … Doktor, ich benötige eine Kom-Leitung. Die Synchronisation muss gestoppt werden, und ich muss mit Admiral Anderson reden.«
    »In meinem Büro gibt es eine sichere Leitung«, entgegnete Akassa und deutete ohne aufzusehen auf einen Raum neben der Krankenstation. Einen Moment lang fühlte sich der Prophet vor den Kopf gestoßen, dass er so respektlos behandelt wurde, doch dann ließ er es auf sich beruhen und ging in das Büro.
    Mit einer Handbewegung aktivierte er den Computer auf dem Schreibtisch. »Sicherer Kanal. Diesen Raum sprachversiegeln.« Die Tür schloss sich leise und blendete die Geräuschkulisse der Krankenstation aus.

    »Ziel?«, fragte die Computerstimme.
    »Kom an Flaggschiff. Priorität für Admiral Anderson, vertraulich. Smith hier.«
    Die Sekunden verstrichen. Der Prophet sah auf die Wanduhr. Noch elf Minuten bis zur Synchronisation.
    Das Holo des in seinem Pilotensessel sitzenden Admirals tauchte auf der anderen Seite des Schreibtischs auf. »Ich bin im Moment ziemlich beschäftigt«, sagte er.

Weitere Kostenlose Bücher