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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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kehrte an die Seite des Imperators zurück.
    »Was war denn das?«, fragte der, während er sich von einem diplomatischen Gesandten und zwei Höflingen abwandte. »Nichts Bedenkliches, will ich doch hoffen«, fügte er in einem Tonfall an, als würde es ihn nicht allzu sehr interessieren.
    »Nein, Sire. Nur eine Kleinigkeit, um die ich mich kümmern muss.«
    »Die Mysterien der Hüter«, meinte Imperator Dieter lächelnd. »Als ob es die gäbe.«
    St. Giles lächelte ebenfalls, dachte jedoch insgeheim: Wenn Sie wüssten.

Oberon-System
    Im Oberon-System wurde Jackie wieder der Status einer Prominenten zuteil; es war nicht länger notwendig, inkognito zu reisen.
    Oberon war der dem Crozier-System nächstgelegene imperiale Raumhafen, und es war der logische erste Zwischenstopp auf ihrer Rückreise. Sie kam weder Ch’en’ya noch der Spitze der Pyramide
ein Stück näher – dem »Propheten«, wie Owen ihn bezeichnete. Sie hatte das Ziel der Reise von Ch’en’ya herausgefunden, doch Owen Garrett wollte nicht, dass sie ihr folgte, auch nicht mit Blick auf ihre alte Freundschaft.
    Als ob die ihn jetzt noch kümmern würde, dachte sie.
    Sie kam an Bord des Handelsschiffs Birgitte Louise ins Oberon-System, einem Schlepper mit einem Marketendervertrag mit der Imperialen Navy. Er durfte nur nahe dem Sprungpunkt andocken. Jackies Bekanntheitsgrad sorgte aber dafür, dass ihr schnellstens ein Shuttle zur Verfügung stand, der sie zu der großen Flottenbasis brachte.
    Owen hatte ihr einen Computer mit einer Nachricht für den Hohen Lord und den Sol-Imperator mitgegeben. Die Nachricht würde nirgends auf Begeisterung stoßen: Eine Gruppe verrückter Störenfriede – vorwiegend Zivilisten – mischte sich in die Kriegführung gegen einen beängstigenden Feind ein. Hinzu kam, dass ihr einstiger Schützling den gesamten KEYSTONE-Feldzug an diese Gruppe Irrer verraten hatte. Sie konnte sich nicht mal im Ansatz vorstellen, wie Admiral Anderson darauf reagieren würde.
    Sie sollte es aber wesentlich früher als gedacht herausfinden.
     
    Die Oberon-Sternbasis war eine riesige, großflächig verzweigte Station mit einer Länge von dreißig Kilometern, an der Dutzende von Schiffen aller Art andocken konnten. Während sie sich mit dem Shuttle näherte, sah sie einen Flottentransporter, der am äußersten Liegeplatz vor Anker lag. Auf dem Pilotendisplay des Shuttles wurde er als Tristan da Cunha angezeigt, einer von vier Navy-Transportern der vierten Generation, das Beste, was derzeit im Einsatz war. Das Display wies auch eine kleine rote Flagge neben dem Transpondercode auf; das bedeutete, dass der »Rote« Admiral, der dritthöchste Offizier der Navy, an Bord war.
    Jackie war noch keine fünf Schritte auf der Rampe nach unten gegangen, da wartete bereits ein Lieutenant der Tristan in Galauniform und mit weißen Handschuhen auf sie, salutierte knapp und
sagte: »Lieutenant David Chang. Der Admiral schickt seine besten Empfehlungen, Ma’am. Wenn Sie mir bitte folgen würden.«
    Jackie wollte ihre Tasche über die Schulter werfen, doch das ließ Lieutenant Chang nicht zu. Er zitierte einen vorbeikommenden niederen Dienstgrad zu sich, der das Gepäck übernahm, dann bewegten sich die drei wie eine kleine Prozession über das Dock in Richtung Liegeplatz der Tristan da Cunha .
    Flottentransporter sind riesige, an Spinnen erinnernde Raumfahrzeuge, deren Arme von der Mitte in alle Richtungen abgehen und zwischen denen sich eine umfangreiche Sensorausrüstung erstreckt. Die Gangway von einer Basis bis zum Transporter erstreckt sich über mehrere hundert Meter bis zu einem Lift vor dem Hauptmaschinenraum.
    Bei Flottentransportern, die die Flagge des Roten Admirals tragen, war diese Gangway mit einem jener automatischen Transportbänder ausgestattet, wie man sie auf kommerziellen Raumhäfen vorfand.
    Die drei betraten den silbrigen, halbflüssigen Belag und wurden mit einer Geschwindigkeit von dreißig Klicks befördert, bis sie sich dem Lift näherten und das Tempo allmählich zurückgenommen wurde. Chang schickte den anderen Mann ohne ein Wort weg, nahm das Gepäck selbst über die Schulter und deutete auf den Lift.
    »Woher wussten Sie, dass Sie mich abholen sollten?«, wollte Jackie wissen, obwohl ihr die Antwort längst klar war.
    »Befehl des Admirals, Ma’am. Wurde erteilt, als Ihr ID beim Eintreffen am Sprungpunkt angezeigt wurde. Der XO wollte Sie am Dock mit einer Ehrengarde empfangen, doch der Admiral widerrief den Befehl.«
    »Ich

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