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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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schätze, den Grund dafür kenne ich«, sagte Jackie lächelnd.
    »Dessen bin ich mir sicher, Ma’am«, antwortete Chang, der sich ein Lächeln nur schwer verkneifen konnte.
    Der Lift setzte sie direkt auf einer breiten Promenade ab. Von
ihrer Position aus konnte Jackie sehen, dass diese Promenade sich über die gesamte Längsachse des Transporters erstreckte und breit genug war, um darauf eine Parade abzuhalten. Transporter früherer Generationen hätten hier bequem Platz finden können. Auf der Promenade standen Crewmitglieder und Offiziere in Habtachtstellung, allen voran der Admiral, die breit grinste, als aus dem Hintergrund Dudelsackmusik ertönte.
    Als die zeremonielle Melodie – »The Brave Six«, die Hymne von Jackies Heimatwelt Dieron – verklungen war, trat sie vor und salutierte vor Admiral Barbara MacEwan. »Erbitte Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen, Admiral.«
    »Schön, Sie wiederzusehen«, sagte Barbara. »Erlaubnis erteilt, willkommen an Bord.« Sie fassten sich in Zor-Manier an den Unterarmen.
    »Das ist ja ein beachtlicher Kahn.«
    »›Kahn‹?« Barbara lächelte. »Na ja, wir müssen sie erst noch einfliegen.« Sie führte Jackie an der salutierenden vordersten Reihe vorbei. Jackie bemerkte die Scharen an Matrosen, die alle versuchten, strammzustehen und gleichzeitig einen Blick auf den berühmten Gyaryu’har des Hohen Nests zu werfen.
    »Was bringt Sie ins Oberon-System? … Natürlich nur, falls mich das irgendetwas angeht«, fügte Barbara rasch an.
    »Ich lege nur einen Zwischenstopp auf dem Heimweg ein. Ich wusste nicht, dass Sie hier sind, aber wenn das schon der Fall ist, dann sollten wir uns auch unterhalten.«
    »Gern«, antwortete Barbara, blieb stehen und wandte sich ihren Leuten zu. »Also gut«, sagte sie laut und deutlich, »die Show ist vorbei. Weggetreten.« Die Menge löste sich sofort auf, die Crewmitglieder strömten einzeln oder in Gruppen in verschiedene Richtungen davon. Barbara führte Jackie zum Lift, vier Offiziere einschließlich Lieutenant Chang folgten ihnen.
    »Der Braintrust der Tristan «, sagte sie zu Jackie und zeigte auf die vier. »Kommandant Arturo Schelling, mein XO. Senior-Geschwaderkommandant Ron Maroux. David Chang, ihn kennen
Sie ja bereits – einer der besten jungen Ingenieure der Flotte. Und Dr. Henry Santos, mein Chefarzt.«
    »Freut mich, Sie alle kennenzulernen«, meinte Jackie, als der Lift sich nach unten in Bewegung setzte. »›Der Braintrust‹? Soll das heißen, Barbara lässt Sie zu Wort kommen?«
    »Sie gibt die Drinks aus«, entgegnete Schelling, dann lachten sie alle. »Ich möchte mit niemandem tauschen.«
    »Ich schätze, Admiral zu sein, hat so seine Vorteile«, wandte sich Jackie an Barbara. »Das ist ein enormes Schiff. Nach dem Aussehen zu urteilen fast so groß wie ein Schwarmschiff.«
    »Es ist breiter als die kleinen Schiffe, mit denen wir es zu Beginn des Krieges zu tun hatten, und vom Bug bis zum Heck gemessen ist es auch länger. Aber diese neuen Schiffe, vor allem die, denen wir in den letzten Jahren begegnet sind … na ja, ob es uns gefällt oder nicht, aber hinsichtlich der Masse sind wir nach wie vor unterlegen. Jedes Mal setzen sie mehr und größere Schiffe ein.« Der Lift stoppte seine Abwärtsbewegung und fuhr nun horizontal weiter. »Also, welchem Anlass verdanken wir die Ehre Ihres Besuchs, se Gyaryu’har ?«
    »Sie hat endlich gelernt, den Titel auszusprechen«, sagte Jackie und brachte die Offiziere erneut zum Lachen. Vor zehn Jahren wäre sie noch explodiert, wenn ihre Untergebenen auf ihre Kosten gelacht hätten, überlegte Jackie. Barbaras Temperament war in der Flotte legendär, aber inzwischen war es mehr Legende als Tatsache. Sie sparte sich ihre Wut lieber für den Feind auf. Ihre Untergebenen brachten ihr enormen Respekt entgegen, das konnte Jackie buchstäblich sehen.
    Der Lift kam langsam zum Stehen, die Gruppe stieg durch eine Tür aus, die zur Seite glitt, als Barbara sich ihr näherte. Ein Maat wartete in einer geräumigen Offiziersmesse, Tischdecke und Porzellan trugen das Wappen der MacEwans.
    Barbara stellte sich ans Kopfende des Tischs, Jackie stand rechts von ihr. Die anderen verteilten sich auf die übrigen Plätze. Der Maat schenkte eine bräunliche Flüssigkeit in die kleinen Gläser
ein, die neben jedem Teller standen. Die Offiziere gingen in Habtachtstellung, dann griffen alle gleichzeitig nach den Gläsern und hoben sie.
    »Auf den Sol-Imperator, möge er lange regieren. Und auf den

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