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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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von den Felsen wider und kehrten zu ihr zurück.
    »Kasi!«, wiederholte sie. »Kasi!« Ich komme!
    Aus der Stille vernahm sie ein einzelne Reaktion : »e’Na Kasi’e?« Wer kommt, um zu befehligen?
    Die Stimme kam ganz aus der Nähe, aber sie war fast zu leise, um gehört zu werden. Ihr chya nahm sie zur Kenntnis und zog dabei leicht an ihrem hsi .
    »Ch’en’ya vom Nest HeYen«, antwortete sie. »Tochter von si Ch’k’te und si Th’an’ya.« Dann fügte sie noch viele Generationen an Vorfahren hinzu. Sie alle zu lernen, war Teil ihrer Vorbereitung auf diese Reise gewesen, da sie wusste, dass Bewohner solcher Orte wie der Ebene des Schlafs großen Wert auf derartige Dinge legten.
    »Treten Sie vor, damit wir Sie sehen können«, sagte die Stimme in der heutigen Hochsprache.
    »Warum zeigen Sie sich nicht?«
    »Treten Sie vor, dann werden Sie es sehen.«
    Ohne ihr chya zu ziehen, trat Ch’en’ya vor, stets bereit, in die Lüfte aufzusteigen. Es herrschte Totenstille, anGa’e’ren schien bereit, sich nach ihr auszustrecken und sie zu berühren.
    Nach vierzig Flügelspannen auf dem Plateau schritt sie zwischen zwei großen Findlingen hindurch und gelangte auf eine erhöhte Plattform, die eine halbe Flügelspanne breit war. Vier Felsbrocken lagen dort verstreut.
    Erst auf den zweiten Blick erkannte sie, dass diese Steine die Form von Kriegern des Volks hatten. Jeder von ihnen hielt ein steinernes chya in der Klaue, auf jedem Heft war das Wappen von Am’a’a zu sehen.
    »In esLis Namen«, flüsterte sie. »Sie sind die Am’a’an-Wächter: La’ath, Su’ran, Ke’ear und Do’loth.«
    »Das stimmt.« Eine der Steinfiguren blinzelte und drehte unendlich langsam den Kopf in ihre Richtung. »Wir waren die Wächter. Ich war La’ath. Aber …«
    »Sie wurden überwältigt«, führte Ch’en’ya den Satz für ihn zu
Ende. »Vor vielen Zyklen wurde Der-mit-der-Tanzenden-Klinge von unterhalb der Ebene gerufen.«
    »Er kam nicht aus den Nachtbergen«, sagte La’ath, der auf dem Rücken lag. Er konnte seine steinernen Flügel nicht bewegen, doch in seiner Stimme schwang Trauer mit. »Er kam direkt aus der Ebene.«
    »Nur wenige kennen uns überhaupt noch«, sagte eine weibliche Stimme. Die Wächterin klang müde und schwach. »Do’loth war ich. Seit vielen Zyklen ist kein Hoher Lord an diesen Ort gekommen. Bis jetzt.«
    »Aber ich bin nicht …«, begann Ch’en’ya zu protestieren, hielt aber inne und überlegte.
    Sie halten mich für einen Hohen Lord, ging es ihr durch den Kopf. Natürlich. Warum auch nicht? Niemand außer einem Hohen Lord würde es wagen, sich der Ebene des Schlafs zu stellen. Und unser gegenwärtiger Hoher Lord weiß nicht mal etwas von den Am’a’an-Wächtern. Dies ist mein Geheimnis.
    »Das hyu des Volks ist schwach geworden«, sagte sie schließlich. »Ich bin nicht … bereit, den Kampf aufzugeben. Wenn Sie mir dienen, werde ich Sie von idju’e freisprechen.«
    »Was lässt Sie glauben, wir seien idju, hi Ch’en’ya?«, fragte La’ath. »Wir sind …«
    »Was sind Sie?«, unterbrach Ch’en’ya ihn. Die Worte »hi Ch’en’ya« aus dem Mund einer legendären Kreatur zu hören, begeisterte sie über alle Maßen. »Was sind Sie, wenn nicht entehrt?«
    »Wir wurden verraten.«
    »Pah, das spielt bei der Gleichung keine Rolle, und Sie wissen, dass das stimmt.«
    Die Figur von La’ath drehte ihr den steinernen Kopf zu. »Ja«, erwiderte er. »Das wissen wir.«
    »Aber«, gab Ch’en’ya nach kurzem Nachdenken zurück, »Sie können den Äußeren Frieden nicht überwinden.«
    »Das haben wir vor vielen vierundsechzigmal vierundsechzig Zyklen getan.«

    »Dann müssen Sie irgendwie den Makel von idju’e entfernen.«
    »Wir sind für jeden Vorschlag dankbar, hi Ch’en’ya. Seit vielen Zyklen ist niemand zu uns gekommen, um uns die Möglichkeit der Wiedergutmachung zu gewähren.«
    »Ich werde das tun.«
    Die Wächter erwiderten darauf nichts, doch Ch’en’ya sah, dass alle ihre Augen auf sie gerichtet hatten.
    »Sie müssen Ihren Flug ändern, si La’ath«, sagte sie schließlich. »Sie müssen sich für enGa’e’Li öffnen.«
    »Die Kraft des Wahnsinns dient nicht unserem Bestimmungszweck.«
    »Pah«, wiederholte sie. »Ihr ursprünglicher Zweck ist nicht wichtig, denn trotz Ihrer Anwesenheit wandeln die esGa’uYal auf der Ebene des Schlafs. Sie müssen die Kraft des Wahnsinns empfangen, und Sie müssen den Flug wählen, den das Volk heute nimmt. Wir müssen die Ebene des

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