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Der dunkle Punkt

Der dunkle Punkt

Titel: Der dunkle Punkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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welche dafür zu liefern.«
    »Vielleicht habe ich Ihnen nichts zu erzählen.«
    »Das Lied kenn’ ich. Lassen Sie sich eins gesagt sein, Donald: Machen Sie keinen Mumpitz mit dem Mädel.«
    »Mit welchem Mädel?«
    »Na, mit der Roberta Fenn. Die Polizei von New Orleans ist hinter ihr her, und wir würden sie auch ganz gern das eine oder andere fragen. Wenn sich herausstellen sollte, daß Sie wissen, wo sie ist, und sie versteckt halten, ziehe ich Ihnen das Fell über die Ohren. Merken Sie sich das!«
    »Verstehe. Ich werde dran denken. Schönen Dank für die Auskünfte.«
    Ich eilte die Treppe hinunter und rief in der Halle von einer Telefonzelle aus im Büro an. Bertha war inzwischen eingetroffen und wollte wissen, ob es etwas Neues gäbe. Ich vertröstete sie auf später.
    Dann ging ich zum Hotel zurück. Roberta schlief noch. Ich setzte mich auf die Bettkante, weckte sie und sagte: »Ich muß Ihnen noch ein paar Fragen stellen.«
    »Na schön, schießen Sie los.«
    »Wie standen Sie zu diesem Craig?«
    »Ich war mit ihm befreundet.«
    »Drängten Sie ihn vielleicht zur Heirat, und weigerte er sich, darauf einzugehen?«
    »Nein.«
    »Waren Sie irgendwie in der Klemme?«
    »Nein.«
    »Wußten Sie, wo er arbeitete?«
    »Ja. Zuerst bei Roxberry und danach bei den Roxberry Estates.«
    »Hat er mit Ihnen jemals über geschäftliche Dinge gesprochen?« Ich beobachtete sie scharf. »Oder vielleicht bei irgendeiner Gelegenheit Edna Cutler erwähnt?«
    »Nein.«
    »Sie könnten lügen, wissen Sie.«
    »Warum, Donald? Was hätte ich schon davon?«
    »Eine ganze Menge, falls Sie mit Edna Cutler unter einer Decke stecken und mit ihr von Anfang an gemeinsame Sache gemacht haben. Dann hätten Sie nämlich nicht nur mit einer Mordanklage zu rechnen, sondern gleich mit zwei.«
    »Donald, ich hab’ über meine Beziehungen zu Edna die Wahrheit gesagt. Ehrenwort.«
    »Gut.« Ich stand auf.
    »Wohin gehen Sie?«
    »Muß arbeiten.«
    »Und ich werde zunächst mal frühstücken und mir danach was zum Anziehen besorgen. Ich brauche unbedingt ein Nachthemd.«
    »Zeigen Sie sich lieber nicht auf der Straße. Lassen Sie sich das Essen aufs Zimmer bringen und verschieben Sie die Einkäufe auf später. Telefonieren Sie nicht und setzen Sie sich auf keinen Fall mit Edna Cutler in Verbindung.«
    »Herrje, Donald, ich hab’ ja gar keine Ahnung, wo sie steckt.«
    »Das ist ein wahrer Segen. Wenn sie hier anruft, dann lassen Sie sich auf nichts ein.«
    »Gut, Donald. Ich verspreche es Ihnen. Ich tu’ alles, was Sie wollen.«
    »Jetzt noch ein paar Fragen über die Sache mit Craig.« Ihr Gesichtsausdruck verriet mir, wie satt sie das Thema hatte. »Tut mir leid, Rob, aber ich muß noch mal darauf zurückkommen. Der Täter war maskiert, trug Mantel und Hut und hinkte?«
    Sie nickte.
    »Als er wegrannte, hinkte er nicht mehr?«
    »Stimmt.«
    »Er war mittelgroß?«
    »Ja. Ich war natürlich sehr erregt, als es passierte, aber ich hab’, seitdem oft drüber nachgedacht. Ohne den Mantel muß er ziemlich schlank und für einen Mann direkt zierlich gewesen sein.«
    »Aha. Dann denken Sie noch mal drüber nadi und sagen Sie mir, ob es auch eine Frau gewesen sein könnte.«
    »Eine Frau?! Ausgeschlossen. Er wollte mich doch... Er ...«
    »Blech! Das gehörte nun mal zu der Rolle. Von Ihnen wollte er gar nichts. Könnte es eine Frau gewesen sein?«
    Sie runzelte die Stirn. »Der Mantel verbarg natürlich die Figur. Außerdem hatte er die Maske um und den Hut tief ins Gesicht gezogen. Aber er trug einen Anzug und Herrenschuhe und...«
    »Beantworten Sie meine Frage, Rob: Könnte es eine Frau gewesen sein?«
    »Also — ja. Aber ich begreife nicht, weshalb Sie ...«
    »Vergessen Sie’s. Sie sind dessen sicher, daß Craig Edna Cutler nie erwähnt hat?«
    »Ja. Ich wußte gar nicht, daß er sie kannte.«
    »Das genügt mir. Seien Sie brav. Ich hol’ Sie zum Dinner ab. Also bis nachher.«

20

    Der Mann im Marinerekrutierungsbüro stellte weiter keine Fragen. Er beschränkte sich auf die Personalien und gab mir einen Fragebogen zum Ausfüllen. Als ich ihn ablieferte, warf er einen Blick darauf und sagte: »In Ordnung. Wann möchten Sie untersucht werden?«
    »Gleich, falls das möglich ist.«
    Er nickte. Ich wurde in ein Hinterzimmer bugsiert, von Kopf bis Fuß unter die Lupe genommen und für tauglich befunden.
    »Wieviel Zeit brauchen Sie, um Ihre Privatangelegenheiten zu regeln?«
    »Vierundzwanzig Stunden.«
    »Gut. Kommen Sie Donnerstag mittag um

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