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Der dunkle Ritter (German Edition)

Der dunkle Ritter (German Edition)

Titel: Der dunkle Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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weitaus gefährlicher war, als Garrett es je hätte sein können.
    Und jetzt hatte der Befehl des Königs diesen Mann zu ihrem Widersacher gemacht.
    Als sie nichts erwiderte, sondern ihn nur stumm ansehen konnte, verzog er den Mund zu einem flüchtigen Lächeln. »Wir alle verfügen über gewisse … Fähigkeiten, Mylady. Wenn ich so leichthin über meine Arbeit rede, dann glaubt nicht, dass das heißt, dass ich besondere Freude dabei empfinde. Kämpfen ist lediglich das, was ich am besten kann.«
    »Also glaubt Ihr, dass kein wirklicher Schaden angerichtet wird, solange Ihr beim Töten und Zerstören kein Vergnügen empfindet?«, sagte sie. Seine Gelassenheit machte es ihr möglich, ein wenig Mut zu zeigen.
    Er zog eine dunkle Augenbraue hoch; sein angedeutetes Lächeln wirkte geradezu überwältigend. »Madam, glaubt Ihr tatsächlich, dass Fallonmour ohne bewaffneten Konflikt gehalten werden kann? Und glaubt Ihr, Hugh de Wardeaux ohne Schaden oder Blutvergießen von Euren Toren vertreiben zu können?«
    »Sein Heim zu verteidigen ist etwas anderes, als ein ganzes Volk um der Gier oder der politischen Macht willen zu vernichten«, widersprach sie. »Kriege werden geführt, weil Männer nach Macht streben. Ihr sagt, die Kreuzritter haben die Rechte religiöser Pilger verteidigt, aber wie viele Muslime wurden im Namen der Christenheit getötet, Mylord? Wie viele Reliquien wurden von den einfallenden Armeen gestohlen oder zerstört?« Emmalyn schüttelte den Kopf und lachte leise über die Ironie all dessen. »Wie kann ein fühlender Mensch eine Sache unterstützen, die aus kaltblütigen Ungeheuern wie diesem seelenlosen Verbrecher Blackheart Helden macht?«
    Sie konnte fast fühlen, wie sich Sir Cabal innerlich anspannte, als der Name des berüchtigten Kriegsmannes fiel. Die Luft um sie herum schien von der Intensität seines Schweigens zu knistern, als er sie ausdruckslos anstarrte. Dann verengten sich seine grauen Augen, und sein Blick wurde eiskalt. »Blackheart, Mylady?«
    »Erzählt mir nicht, dass Ihr während der ganzen Zeit, in der Ihr König Richard dientet, niemals von diesem ruchlosen Gefolgsmann gehört habt, Mylord. Nun, Blackhearts Ruf und die Kunde seiner grausamen Taten sind schon bis nach England vorgedrungen, noch bevor unsere Männer ein Jahr fort waren.«
    »Lady Emmalyn hat ganz recht«, warf Father Bryce ein und kaute dabei mit vollem Mund. »Die Bauern von hier bis London machen seitdem ihren Kindern damit Angst, dass Blackheart kommen und sie holen wird, wenn sie nicht gehorchen.«
    »Man sagt, dass er schon als Junge einen Edelmann getötet habe«, ergänzte Bertie und spießte einen Happen Fisch mit ihrem Messer auf. »Er ist mitten in der Nacht in die schwer bewachte Burg eingedrungen und hat den Lord in seinem Bett umgebracht, ganz kaltblütig.«
    Emmalyn bemerkte, dass Sir Cabal bei dieser plötzlichen Wendung des Gesprächs nachdenklich geworden war. Sie beobachtete, wie er sich auf seinem Stuhl zurücklehnte und müßig mit seinem Becher spielte. Sie fragte sich, ob ihm dieselben Geschichten wie ihr zu Ohren gekommen waren – oder mehr noch, ob er selbst Zeuge solcher Geschehnisse geworden war. Sie schauderte in Erinnerung an die grausamen Beschreibungen von Blackhearts todbringenden Fähigkeiten, an Geschichten, die aus Palästina mitgebracht worden waren und sich wie ein Lauffeuer im Königreich verbreitet hatten.
    Männer hatten an ihre Frauen geschrieben und geschildert, wie der furchteinflößende dämonische Kreuzritter zehn ungläubige Krieger auf einmal getötet hatte. Sie hatten von den brutalen Überfällen berichtet, die er auf sarazenische Dörfer verübt hatte … um alles zu zerstören, was ihm in die Quere gekommen war. Sie hatten behauptet, er würde niemals sterben, und dass er in jede Schlacht ritt, als mache er sich über den Tod lustig, und immer wieder unbeschadet aus dem Blut und der Asche und den Trümmern auftauchte. Finsterer als zuvor. Und noch stärker.
    Nicht einmal die Tore und Tempel, die seit Tausenden von Jahren über Palästina wachten, waren in der Lage gewesen, dem Wüten von Blackhearts Schwert Einhalt zu gebieten.
    »Hattet Ihr je Gelegenheit, diesem Mann während Eures Feldzugs zu begegnen, mein Sohn?«
    Der Ritter zuckte bei der Frage des Priesters gleichmütig die Schultern. »Ich kenne ihn«, erwiderte er, hob den Becher mit Ale an die Lippen und leerte ihn.
    »Ist er so böse, wie man sagt?«, fragte Bertie.
    Sir Cabal starrte in seinen leeren

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