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Der dunkle Ritter (German Edition)

Der dunkle Ritter (German Edition)

Titel: Der dunkle Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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als Sieger aus einem Kampf hervorgeht?« Als Pete darauf nichts zu erwidern wusste, schüttelte Cabal den Kopf. »Ausdauer, Junge; das ist das Geheimnis. Du musst in der Lage sein, es ruhig angehen zu lassen, während du gleichzeitig danach strebst, den Gegner zu ermüden. Du musst schneller auf den Beinen sein als er, jeden seiner Schläge erwarten und bereit sein, sie abzuwehren, sogar noch ehe er den Hieb ausführt.«
    Zweifelnd fragte Pete: »Aber wie?«
    »Das Ferkel hatte nur seine Instinkte, um dir zu entkommen«, erklärte Cabal. »Es musste dich nicht sehen, um zu wissen, dass du näher kamst; das Ferkel konnte es spüren. Es konnte sagen, welchen Weg du nehmen würdest, um anzugreifen. Es hat das an deiner Körperhaltung erkannt, an der Art, wie du dein Gewicht verlagert hast, als du vor ihm standest.«
    »Meint Ihr, dass ich eines Tages ein guter Ritter sein kann, Mylord, wenn ich lerne, wie das kleine Schwein dort zu denken?«
    »Nun, der Instinkt allein ersetzt keine gute Ausbildung«, gab Cabal zu bedenken. »Aber ein wahrhaft guter Ritter weiß den Wert von beidem zu schätzen und wird dafür sorgen, sein Können in gleichem Maß zu vergrößern.«
    Pete schaute auf das fressende Ferkel. »Darf ich es noch einmal versuchen, Mylord? Ich denke, ich kriege es jetzt besser hin.«
    »Gib dein Bestes.«
    Pete zog sich die verdreckte Tunika aus und warf sie auf den Boden, dann ging er auf das entgegengesetzte Ende des Pferches zu. Das Ferkel, das einen Klumpen aus Zweigen und matschigem Gras kaute, hob den Kopf. Die samtigen Ohren zuckten alarmiert, als der Störenfried zurückkam. Dieses Mal waren Petes Schritte überlegter, je näher er seiner Beute kam. Er blieb vor dem Ferkel stehen und verharrte reglos. Dann, ohne Vorwarnung, warf er sich auf das Tier.
    Petes Arme schlossen sich um nichts als Luft, während das ringelschwänzige Objekt seiner Begierde mit einem ärgerlichen Grunzen davontrabte.
    »Wen lehrt Ihr hier das Kämpfen, Sir Cabal, einen Soldaten oder einen Schweinehirten?«
    Taggarts spöttische Frage wurde vom höhnischen Lachen vier weiterer Ritter von Fallonmour begleitet, die neben ihm hergingen. Cabal wandte sich den näherkommenden Männern zu, während er versuchte, nicht das Gesicht verziehen, als er hörte, dass Pete einen weiteren wenig anmutigen Sturz im Schweinepferch vollführte.
    »Was wollt Ihr, Taggart?«
    »Nun, nichts, Mylord. Wir hörten, dass Ihr mit Pete hier draußen seid, und waren auf Eure Kampfübungen neugierig, das ist alles.«
    »Oh?« Cabal zog spöttisch die Augenbrauen hoch. »In dem Fall bleibt, solange Ihr wollt. Vielleicht könnt Ihr noch etwas lernen.«
    Einer der Männer an Taggarts Seite unterdrückte ein Lachen; die anderen waren zu überrascht, um einen Ton zu sagen. Taggart für seinen Teil schien vor allem schockiert zu sein. Sein Gesicht nahm vor Wut fast das Rot seiner Tunika an. »Alles, was ich wissen will, ist, wie laut ich Euren Bauernsoldaten schreien lassen kann, ehe ich ihn in zwei Tagen mit meinem Schwert aufspieße.«
    Als wolle er Taggarts Drohung unterstreichen, erhob sich ein lautes klagendes Quieken im Pferch, gefolgt von Petes lautem Siegesschrei. »Ich hab’s geschafft, Mylord! Ich hab es!«
    Cabal wandte sich von dem boshaft blickenden Ritter ab und schaute über die Schulter zum Schweinestall. Von Kopf bis Fuß mit Morast und Mist bedeckt, stand Pete in der Mitte des Pferches. Er hielt das sich windende Ferkel an seinen Hinterläufen umklammert und hob es hoch, damit alle es sahen. »Mylord, seht Ihr es? Ich hab’s geschafft! Ich hab den verschlagenen kleinen Bastard gefangen!«
    Taggart, der neben Cabal stand, lachte humorlos. »Lasst Euch von uns nicht aufhalten, Mylord. Eure Schweineherde wartet.« Mit einem höhnischen Grinsen nickte er seinen Begleitern zu, und sie gingen davon, zurück zum Übungsplatz auf dem vorderen Burghof.
    Cabal sah die Männer davonschlendern. Pete hatte seine Beute wieder freigelassen und kam jetzt zu ihm. »Ist was nicht in Ordnung, Mylord? Hab ich irgendwas falsch gemacht?«
    »Nein. Das war gute Arbeit, Pete. Ich wusste, dass du es kannst.«
    Offensichtlich konnte Pete sehen, dass die Gedanken seines Mentors noch bei den Rittern weilten, die eben hier gewesen waren. »Was wollte Taggart?«
    »Ärger«, entgegnete Cabal. »Aber den werden wir ihm zu gegebener Zeit machen. Was hältst du davon, unseren Unterricht woanders fortzusetzen? An einem Ort, an dem wir ungestört mit den Schwertern üben

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