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Der dunkle Thron

Der dunkle Thron

Titel: Der dunkle Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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mit Sumpfhexe und Brechnuss unter einem Dach leben könne und sie und Philipp fürs Erste nach London zu Philipps Onkel Nathaniel ziehen würden, obwohl dort eigentlich nicht genug Platz und der Onkel ein furchtbarer Tyrann war. Laura hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie das Gefühl hatte, ihre Brüder hier im Stich zu lassen, aber Nick hatte sie beruhigt. Wenn er seine Schwester gut aufgehoben in London wusste, war er um eine Sorge ärmer, und er hatte ihr den Schlüssel für das Londoner Stadthaus der Waringham gegeben, damit Laura und Philipp nicht als Bittsteller an das Tor des allseits gefürchteten Onkel Nathaniel klopfen mussten.
    Er verabschiedete Sir Thomas und das junge Paar im Hof, und statt in die Halle zurückzukehren, umrundete er die Kapelle und ging zum Grab seines Vaters, das inzwischen zugeschaufelt worden war. Braune Schlammbäche rannen von dem kleinen Erdhügel herab und versickerten im nassen Gras. Es regnete immer noch unablässig.
    »Ich habe mir gedacht, dass ich dich hier finde«, hörte er den Duke of Suffolk nach einer Weile in seinem Rücken sagen.
    Nick wandte sich um. »Und ich habe mir gedacht, dass Ihr herkommt.«
    Suffolk trat neben ihn und sah genau wie Nick auf das Grab hinab. »Weißt du, im Moment ist es dir vielleicht ein schwacher Trost, aber du wirst nicht enteignet. Dein Vater wird nicht posthum der Ketzerei oder des Verrats angeklagt – was durchaus hätte passieren können, und dann wäre sein Besitz an die Krone gefallen. Aber das wird nicht geschehen.«
    Nick sah ihn von der Seite an. »Es ist mehr als ein schwacher Trost. Ich danke Euch, Mylord. Ich nehme an, das habt Ihr dem König abgerungen.«
    »Es war nicht einmal schwierig«, erwiderte Suffolk. »Er wollte das Thema so schnell wie möglich abhandeln. Es war ihm unbehaglich dabei, das konnte man sehen.«
    Nick wusste nichts zu sagen. Er sah wieder auf das Grab hinab, das gleich neben dem seiner Mutter lag, wie sein Vater es ihm aufgetragen hatte. Ihr Stein war verwittert und von Flechten bedeckt. Eleanor , stand fast unleserlich darauf, 1493 – 1521 . Nick beschloss, ihn bei Gelegenheit mit Essig zu schrubben, bis die Inschrift wieder lesbar war, damit ihr Andenken nicht mit den Buchstaben verblasste.
    »Glaubst du, jetzt wäre der geeignete Zeitpunkt, mir zu erzählen, was du in der Nacht im Tower vorgefunden hast?«, unterbrach der Herzog seine Gedanken.
    »Das wisst Ihr doch, Mylord«, antwortete Nick. »Mein Vater ist am Fieber gestorben.«
    Suffolk brummte missfällig, bedrängte ihn aber nicht, sondern wechselte scheinbar unvermittelt das Thema. »Der König hat mir die Vormundschaft für dich übertragen.«
    »Wie gütig von ihm.«
    »Hm. Es war naheliegend, als dein Pate.«
    »Ihr werdet feststellen, dass ich keine sehr lohnende Beute bin, fürchte ich. Das Zehntel meiner Pacht- und Zinseinnahmen, das Ihr dafür bekommt, wird vermutlich nicht einmal reichen, um die Kosten Eurer Taubenzucht zu decken.«
    »Ich hatte fast vergessen, was für ein unverschämter Flegel du sein kannst«, knurrte der Herzog. »Warum bist du so versessen darauf, mich zu beleidigen?«
    Nick zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.« Er dachte einen Moment darüber nach. »Weil Ihr lebt und hoch in der Gunst des Königs steht und reich und mächtig seid, schätze ich. Weil Ihr all das habt, was mein Vater hätte haben sollen.«
    Suffolk nickte. Er hatte offenbar keinerlei Mühe, das zu verstehen. Er verschränkte die Arme und musterte Nick einen Moment. Dann sagte er: »Wenn du hierbleiben willst, bitte. Ich lasse dir freie Hand. Was immer du hier anstellst, du kannst es schwerlich schlechter machen als dein Vater. Aber du könntest auch mit mir kommen. Bei meiner Frau und den Kindern leben, meine ich. Es ist … ein fröhliches Zuhause, voller Leben und lachender Kinder. Auch wenn meine Gemahlin die Schwester des Königs ist und ein paar Wochen Königin von Frankreich war, geht es bei uns nicht besonders förmlich zu, weißt du. Wir … leben auf dem Land in East Anglia. Es ist im Grunde nicht so anders als Waringham.«
    Nick stieß hörbar die Luft aus. »Gott, das hatte ich tatsächlich vergessen. Dass Ihr der Schwager des Königs seid.«
    »Er vergisst es auch gern«, spöttelte Suffolk.
    Nick sah ihn forschend an. »Ihr habt seine Schwester ohne seine Erlaubnis geheiratet, nicht wahr? Als sie in Frankreich verwitwet war und Ihr sie nach Hause holen solltet?«
    »So ungefähr, ja. Ich hatte ihn vor meiner Abreise gefragt, ob

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