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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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ist. Das Blatt ist noch in Bewegung, die Karten sind immer noch am
     
     
    mischen
     
    Weitere köstliche, wohlschmeckende Fleischstücke. Es geht ihm besser. Eddie sieht auch besser aus. Aber er sieht auch besorgt aus.
    »Sie kommen näher«, sagt er. »Sie sind vielleicht häßlich, aber nicht völlig dumm. Sie wissen, was ich getan habe. Sie wissen es irgendwie, und sie kapieren es nicht. Sie kommen jede Nacht ein bißchen näher. Es wird klug sein, bei Tagesanbruch weiterzuziehen, wenn du kannst. Sonst könnte es der letzte Tagesanbruch sein, den wir erleben.«
    »Was?« Nicht gerade ein Flüstern, aber ein heiseres Krächzen irgendwo zwischen Flüstern und richtigem Sprechen.
    »Sie«, sagt Eddie und deutet zum Stand. »Dad-a-chack, duma-chum, und diese ganze Scheiße. Ich glaube, sie sind wie wir, Roland – sehr fürs Fressen, aber nicht scharf aufs Gefressenwerden.«
    Mit einem Anflug vollkommenen Entsetzens wird Roland mit einem Mal klar, was die weißlich-rosa Fleischstücke waren, mit denen Eddie ihn gefüttert hat. Er kann nicht sprechen; der Ekel raubt ihm das bißchen Stimme, das er wiedererlangt hat. Aber Eddie liest ihm alles, was er sagen will, vom Gesicht ab.
    »Was hast du gedacht, hätte ich getan?« faucht er beinahe. »Angerufen und Hummer zum Mitnehmen bestellt?«
    »Sie sind giftig«, flüstert Roland. »Darum bin ich…«
    »Darum bist du horse de combat. Und ich versuche zu verhindern, mein Freund Roland, daß du auch zum hors d’oeuvre wirst. Was das Gift anbelangt – auch Klapperschlangen sind giftig, aber die Leute essen sie. Klapperschlange schmeckt wirklich gut. Wie Hähnchen. Das habe ich irgendwo gelesen. Ich fand, sie sehen wie Hummer aus, daher beschloß ich, es zu versuchen. Was sollten wir sonst essen? Dreck? Ich habe einen der Wichser erschossen und die Scheiße aus ihm rausgekocht. Es gab nichts anderes. Und außerdem schmecken sie ziemlich gut. Ich habe einen pro Nacht geschossen, jedesmal wenn die Sonne kurz vor dem Untergehen war. Sie werden erst richtig lebhaft, wenn es vollkommen dunkel geworden ist. Ich habe nicht gesehen, daß du das Fleisch abgelehnt hättest.«
    Eddie lächelt.
    »Ich stelle mir gerne vor, ich hätte eins von denen erwischt, die Jack gefressen haben. Der Gedanke, daß ich diesen Pisser esse, gefällt mir. Weißt du, es beruhigt mich irgendwie.«
    »Eines von ihnen hat auch Teile von mir gegessen«, krächzt der Revolvermann. »Zwei Finger, einen Zeh.«
    »Das ist auch cool«, sagt Eddie und lächelt weiter. Sein Gesicht ist bleich, haifischähnlich… aber das kranke Aussehen ist teilweise verschwunden, und der Geruch von Scheiße und Tod, der ihn wie ein Leichentuch eingehüllt hat, scheint sich zu verziehen.
    »Scheiß auf dich«, krächzt der Revolvermann.
    »Roland zeigt gute Laune!« ruft Eddie. »Vielleicht wirst du doch nicht sterben! Liiiiebling! Ich finde, das ist wunnebar!«
    »Leben«, sagt Roland. Das Krächzen ist wieder zum Flüstern geworden. Die Angelhaken sind wieder in seinem Hals.
    »Ja?« Eddie sieht ihn an, nickt und beantwortet dann seine eigene Frage. »Ja, ich glaube, es ist dein Ernst. Einmal habe ich gedacht, du stirbst, und einmal, du wärst schon gestorben. Jetzt sieht es so aus, als würde es besser werden. Die Antibiotika helfen wohl, schätze ich, aber ich finde, du richtest dich weitgehend selbst auf. Wozu? Warum bemühst du dich verdammt noch mal so sehr, an diesem gottverlassenen Strand am Leben zu bleiben?«
    Turm, formt er mit dem Mund, denn jetzt kann er nicht einmal mehr krächzen.
    »Du und dein Scheißturm«, sagt Eddie und will sich abwenden, aber dann dreht er sich überrascht wieder um, als Rolands Hand seinen Arm wie einen Schraubstock umklammert.
    Sie sehen einander in die Augen, und Eddie sagt: »Schon gut! Schon gut!«
    Norden, formt der Revolvermann. Norden, ich habe es dir gesagt. Hat er ihm das gesagt? Er glaubt es, aber es ist verschüttet. Beim Mischen verschüttet.
    »Woher weißt du das?« schreit Eddie ihn in plötzlicher Frustration an. Er hebt die Fäuste, als wolle er Roland schlagen, dann senkt er sie wieder.
    Ich weiß es einfach – warum also vergeudest du meine Zeit und Energie mit albernen Fragen? will er antworten, aber bevor er das kann, sind die Karten wieder am
     
     
    mischen
     
    wird fortgeschleppt, poltert und holpert, sein Kopf rollt hilflos von einer Seite auf die andere, er ist mit seinen eigenen Revolvergurten auf eine unheimliche Art von travois geschnallt, und er kann

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