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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Eddie Dean ein Lied singen hören, das ihm so unheimlich bekannt ist, daß er zuerst denkt, es muß ein Traum im Delirium sein.
    »Heyy Jude… don’t make it bad… take a saaad song… and make it better…«
    Wo hast du das gehört? will er fragen. Hast du gehört, wie ich es gesungen habe, Eddie? Und wo sind wir?
    Aber bevor er etwas fragen kann
     
     
    mischen
     
    Cort würde dem Jungen den Schädel einschlagen, wenn er diese Tragbahre sehen könnte, denkt Roland und betrachtet die travois, auf der er den Tag verbracht hat, und er lacht. Kein besonderes Lachen. Es hört sich an wie eine der Wellen, die ihre Kieselsteinlast am Strand ablädt. Er weiß nicht, wie weit sie gekommen sind, auf jeden Fall so weit, daß Eddie vollkommen ausgepumpt ist. Er sitzt im Licht der Dämmerung auf einem Felsen und hat einen Revolver des Revolvermanns im Schoß und einen halbvollen Wasserschlauch an der Seite. Seine Hemdentasche ist leicht gewölbt. Das sind die Patronen aus dem Rückenteil der Gurte, der schwindende Vorrat ›guter‹ Patronen. Diese hat Eddie in ein Stück seines eigenen Hemdes eingewickelt. Der Hauptgrund, weshalb der Vorrat an ›guten‹ Patronen so schnell schwindet, ist der, daß sich auch davon jede vierte oder fünfte als Lusche erwiesen hat.
    Eddie, der beinahe eingenickt ist, sieht auf. »Worüber lachst du?« fragt er.
    Der Revolvermann winkt abwehrend mit der Hand und schüttelt den Kopf. Ihm ist klar geworden, daß er sich geirrt hat. Cort hätte Eddie wegen dieser travois nicht den Kopf eingeschlagen, auch wenn sie ein komisches, erbärmlich aussehendes Ding war. Roland hielt es sogar für möglich, daß Cort ein Wort der Anerkennung gegrunzt haben würde – was so selten vorkam, daß der Junge, dem es galt, meist nicht wußte, wie er darauf reagieren sollte; er stand mit offenem Mund da, wie ein Fisch, der gerade aus dem Topf des Kochs gezogen worden ist.
    Die Hauptstreben waren zwei Pappeläste von ungefähr gleicher Länge und Stärke. Vom Sturm abgerissen, vermutet der Revolvermann. Er hatte kleinere Zweige als Stützen verwendet und sie mit einem aberwitzigen Sammelsurium von Materialien befestigt: Revolvergurten, dem Klebeband, mit dem er das Teufelspulver an der Brust befestigt gehabt hatte, sogar der Lederschnur vom Hut des Revolvermanns und den Schnürsenkeln von Eddies Schuhen. Über dieses Gerüst hatte er den Schlafsack des Revolvermanns gelegt.
    Cort hätte ihn nicht geschlagen, weil Eddie trotz seiner Krankheit nicht einfach niedergekauert war und sein Los beklagt hatte. Er hatte etwas getan. Hatte es versucht.
    Und Cort hätte vielleicht eines seiner unerwarteten, brummigen Komplimente gemacht, weil das Ding, so verrückt es auch aussah, funktionierte. Die langen Spuren, die sich am Strand entlang erstreckten, bis sie am Rand des Horizonts zusammenzulaufen schienen, bewiesen das.
    »Siehst du welche?« fragt Eddie. Die Sonne geht unter und hämmert einen orangefarbenen Pfad über das Wasser, und daher schätzt der Revolvermann, daß er dieses Mal länger als sechs Stunden weg gewesen ist. Er fühlt sich kräftiger. Er setzt sich auf und sieht zum Wasser hinunter. Weder der Strand noch das Land, das sich bis zum westlichen Massiv erstreckt, haben sich sehr verändert; er kann winzige Unterschiede der Landschaft und des Schutts erkennen (zum Beispiel eine tote Möwe, die in einem kleinen Haufen verwehender Federn etwa zwanzig Meter links von ihm liegt), aber davon abgesehen, könnten sie ebensogut noch dort sein, wo sie angefangen haben.
    »Nein«, sagt der Revolvermann. Dann: »Doch. Da ist einer.«
    Er deutet. Eddie blinzelt, dann nickt er. Als die Sonne tiefer sinkt und der orangefarbene Streifen immer mehr wie Blut aussieht, kommen die ersten Monsterhummer aus dem Wasser und fangen an, den Strand emporzukriechen.
    Zwei rasen unbeholfen auf die tote Möwe zu. Der Sieger wirft sich darauf, reißt sie auf und stopft sich die verwesenden Überreste ins Maul. »Did-a-chick?« fragt er.
    »Dum-a-chum?« antwortet der Verlierer. »Dod-a… «
    KA-BUMM!
    Rolands Revolver macht den Fragen des zweiten ein Ende. Eddie geht hinunter und packt ihn am Rücken, während er seinen Gefährten argwöhnisch im Auge behält. Der andere macht jedoch keine Schwierigkeiten. Er ist emsig mit der Möwe beschäftigt. Eddie bringt seine Beute mit. Die Kreatur zuckt noch und hebt und senkt die Scheren, aber sie hört bald auf, sich zu bewegen. Der Schwanz krümmt sich ein letztes Mal, dann fällt er

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