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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Angelhaken, der unten von ihm abstand. Sie sah/spürte, wie das Ding zu dem offenen Loch im Boden sauste. Sah Eddie mit aufgerissenen Augen aufschauen. Sah Roland die Arme ausbreiten, um den Dämon zu ergreifen.
    Der Revolvermann taumelte rückwärts und wurde vom unsichtbaren Gewicht des Dämons fast von den Füßen gerissen. Dann beugte er sich mit einem Armvoll Nichts wieder nach vorne.
    Er umklammerte dieses Nichts fest, sprang durch die Tür und verschwand.
     
     
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    Plötzlich strömte weißes Licht in den Flur der Villa; Hagelkörner prasselten gegen die Wände und auf die gesprungenen Bodendielen. Jake hörte wirre Schreie, dann sah er den Revolvermann durchkommen. Aber er schien zu springen, als käme er von oben. Die Arme hielt er vor sich, die Fingerspitzen ineinander verhakt.
    Jake spürte, wie seine Füße ins Maul des Torwächters rutschten.
    »Roland!« schrie er. »Roland, hilf mir!«
    Der Revolvermann löste die Finger, und sofort wurden seine Arme auseinandergedrückt. Er taumelte rückwärts. Jake spürte, wie scharfkantige Zähne seine Beine berührten und bereit waren, Fleisch zu reißen und Knochen zu zermalmen, und dann sauste etwas Großes wie ein Windstoß über seinen Kopf hinweg. Einen Augenblick später waren die Zähne fort. Die Hand, die seine Füße zusammengepreßt hatte, ließ los. Er hörte, wie ein unirdischer Schrei der Überraschung und Qual aus dem staubigen Maul des Torwächters drang, dann wurde dieser gedämpft, erstickt.
    Roland packte Jake und zerrte ihn auf die Füße.
    »Du bist gekommen!« rief Jake. »Du bist wirklich gekommen!«
    »Ja, ich bin gekommen. Durch die Barmherzigkeit der Götter und den Mut meiner Freunde ist es mir gelungen.«
    Als der Torwächter wieder brüllte, brach Jake in Tränen der Erleichterung und Angst aus. Jetzt hörte sich das Haus wie ein Schiff an, das in schwerem Seegang schlingert. Bruchstücke von Holz und Mörtel regneten um sie herum herab. Roland riß Jake hoch und rannte mit ihm zur Tür. Die Mörtelhand, die wild um sich tastete, erwischte einen Stiefel von ihm und schleuderte ihn gegen die Wand, die wieder zu beißen versuchte. Roland warf sich vorwärts, drehte sich um und zog den Revolver. Er feuerte zweimal in die unablässig um sich schlagende Hand; einer der ungeschlachten Mörtelfinger verdampfte. Hinter ihnen war das Gesicht des Torwächters purpurn angelaufen, als würde er an etwas ersticken – etwas, das so schnell geflohen war, daß es ins Maul des Monsters geriet und, ehe es sich versah, dort steckenblieb.
    Roland drehte sich wieder herum und sprang durch die Tür. Obwohl keine sichtbare Barriere da war, wurde er einen Moment aufgehalten, als wäre ein unsichtbares Netz vor die Tür gespannt worden.
    Dann spürte er Eddies Hände in seinem Haar und wurde nicht nach vorne gezogen, sondern nach oben.
     
     
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    Sie kamen wie Babys bei der Geburt heraus, in einer feuchten Atmosphäre und bei nachlassendem Hagel. Eddie war die Hebamme, wie der Revolvermann es ihm gesagt hatte. Er lag flach auf Brust und Bauch, hatte die Hände durch die Tür geschoben und hielt Büschel von Rolands Haar gepackt.
    »Suze! Hilf mir!«
    Sie wand sich zu ihm, streckte die Hände durch und packte Roland unter dem Kinn. Er kam ihr mit zurückgeneigtem Kopf und vor Schmerzen und Anstrengung verzerrten Lippen entgegen.
    Eddie spürte etwas reißen, eine seiner Hände schnellte aus dem Loch und hielt eine Strähne vom graumelierten Haar des Revolvermannes. »Er rutscht ab!«
    »Dieser Dreckskerl… haut nicht … ab!« Susannah griff zu und zog heftig, als wollte sie dem Revolvermann das Genick brechen.
    Zwei kleine Hände kamen aus der Tür in der Mitte des Kreises und umklammerten eine der Kanten. Als Jakes Gewicht von ihm genommen war, konnte Roland einen Ellbogen aufstützen und kam einen Moment später ganz durch. Währenddessen ergriff Eddie Jakes Handgelenke und zog ihn hoch.
    Jake drehte sich auf den Rücken und blieb keuchend liegen.
    Eddie drehte sich zu Susannah um, nahm sie in die Arme und drückte ihr Küsse auf Stirn, Wangen und Hals. Er lachte und weinte gleichzeitig. Sie klammerte sich schwer atmend an ihn… aber ein schwaches, zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen, und sie streichelte mit einer Hand langsam und beschwichtigend Eddies nasses Haar.
    Unter ihnen ertönte ein Hexenkessel schwarzer Geräusche: Kreischen, Grunzen, Poltern, Klirren.
    Roland schleppte sich mit gesenktem Kopf von dem Loch fort. Das Haar

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