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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Erstaunen versetzen, aber Roland hatte sie lediglich einen oder zwei Augenblicke eingehend betrachtet und dann wegwerfend genickt und gesagt, es wäre eine interessante Uhr, aber als Faustregel galt, daß kein Zeitmeßgerät heutzutage besonders gut funktionierte. Die Seiko war also nutzlos, aber dennoch wollte Jake sie nicht wegwerfen… wahrscheinlich, überlegte er, weil sie ein Stück aus seinem alten Leben war, und davon waren nicht mehr viele übrig.
    Gerade jetzt behauptete die Seiko, daß es zweiundsechzig Minuten nach vierzig am Mittwoch, Donnerstag und Samstag im Dezember und März war.
    Der Morgen war extrem neblig; in einer Entfernung von fünfzig oder sechzig Schritten verschwand die Welt einfach. Wenn dieser Tag wie die anderen war, würde die Sonne in einer oder zwei Stunden als schwache weiße Scheibe herauskommen, und gegen halb zehn würde der Tag heiß und klar sein. Jake sah sich um und erblickte seine Weggefährten (er wagte nicht, sie Freunde zu nennen, jedenfalls noch nicht), die unter ihren Felldecken schliefen – Roland ganz in der Nähe, Eddie und Susannah ein größerer Buckel auf der anderen Seite des erloschenen Lagerfeuers.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Tier, das ihn geweckt hatte. Es sah wie eine Mischung aus Waschbär und Waldmurmeltier aus, der man zu guter Letzt noch einen Schuß Dackel zugefügt hatte.
    »Wie geht es dir, Boy?« fragte er leise.
    »Oy!« antwortete der Billy-Bumbler sofort, sah ihn aber weiter ängstlich an. Seine Stimme klang tief und heiser, fast wie ein Bellen, die Stimme eines englischen Footballspielers, der eine schlimme Halsentzündung hatte.
    Jake zuckte überrascht zurück. Der Billy-Bumbler, den die schnelle Bewegung erschreckte, wich noch einmal einige Schritte zurück, schien fliehen zu wollen, blieb dann aber doch standhaft. Der Schwanz zuckte hektischer denn je, die schwarzgoldenen Augen musterten Jake nervös. Seine Schnurrhaare zitterten.
    »Der hier kann sich an Menschen erinnern«, bemerkte eine Stimme an Jakes Schulter. Er drehte sich um und sah Roland, der hinter ihm kauerte, die Unterarme auf den Oberschenkeln liegen und die langen Hände zwischen den Knien baumeln hatte. Er betrachtete das Tier mit wesentlich mehr Aufmerksamkeit, als er Jakes Uhr hatte zuteil werden lassen.
    »Was ist das?« fragte Jake leise. Er wollte das Tier nicht verscheuchen; er war bezaubert. »Seine Augen sind wunderschön!«
    »Billy-Bumbler«, sagte Roland.
    »Umher!« stieß das Geschöpf aus und wich weiter zurück.
    »Es spricht!«
    »Eigentlich nicht. Bumbler wiederholen nur, was sie hören – oder gehört haben. Ich habe es seit Jahren nicht mehr erlebt, wie einer das macht. Der Bursche hier sieht fast verhungert aus. Ist wahrscheinlich zum Plündern gekommen.«
    »Er hat mir das Gesicht geleckt. Kann ich ihn füttern?«
    »Wenn du das machst, werden wir ihn nie wieder los«, sagte Roland, dann lächelte er verhalten und schnippte mit den Fingern. »He! Billy!«
    Das Geschöpf ahmte irgendwie das Geräusch des Fingerschnippens nach; es hörte sich an, als würde es die Zunge gegen den Gaumen schnalzen lassen. »Ee!« rief es mit seiner heiseren Stimme. »Ee, Illy!« Jetzt peitschte sein buschiger Schwanz buchstäblich hin und her.
    »Na los, gib ihm was zu futtern. Ich habe einmal einen alten Tottier sagen hören, ein guter Billy bringt Glück. Der hier sieht wie ein guter aus.«
    »Ja«, stimmte Jake zu. »Stimmt.«
    »Einst waren sie zahm, und in jeder Baronie streifte ein halbes Dutzend durch das Schloß oder Herrenhaus. Sie haben zu nichts getaugt, davon abgesehen, daß sie die Kinder erfreut und die Rattenplage im Zaum gehalten haben. Sie können treu sein – jedenfalls waren sie es in alten Zeiten –, aber ich habe nie gehört, daß einer so treu wie ein guter Hund gewesen wäre. Die Wilden sind Plünderer. Nicht gefährlich, aber eine Landplage.«
    »Plage!« schrie der Bumbler. Seine ängstlichen Augen flackerten zwischen Jake und dem Revolvermann hin und her.
    Jake griff langsam in die Tasche, weil er Angst hatte, das Tier zu erschrecken, und zog den Rest einer Frikadelle à la Revolvermann heraus. Er warf ihn dem Billy-Bumbler zu. Der Bumbler zuckte zusammen, stieß einen leisen, kindlichen Schrei aus, drehte sich um und bot den pelzigen Ringelschwanz dar. Jake war sicher, daß er weglaufen würde, aber er blieb stehen und sah zweifelnd über die Schulter.
    »Komm schon«, sagte Jake. »Iß, Boy.«
    »Oy«, murmelte der Bumbler,

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