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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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zynischen Standpunkt ihres Vaters angenommen, was das Thema Gott und die Schwätzchen betraf, die Er mit den Söhnen Adams und Töchtern Evas hatte – oder auch nicht. Diese Menschen hatten nach einem Grund gesucht, einander abzuschlachten, das war alles, und die Trommeln waren als Vorwand so gut gewesen wie alles andere. Sie mußte an den Stock denken, den sie gefunden hatten – den mißgebildeten Bienenstock mit den weißen Bienen, deren Honig sie vergiftet hätte, wären sie dumm genug gewesen, davon zu essen. Hier, auf dieser Seite des Send, lag auch ein sterbender Stock mit ebenfalls mutierten Bewohnern, deren Stich ob ihrer Verwirrung, Ahnungslosigkeit und ihres Verlusts nicht weniger tödlich sein würde.
    Und wie viele müssen noch sterben, bis das Tonband endlich den Geist aufgibt?
    Als hätten ihre Gedanken es ausgelöst, fingen die Lautsprecher plötzlich an, den unbarmherzigen, rhythmischen Herzschlag der Trommeln zu senden. Eddie schrie überrascht auf. Susannah kreischte und drückte beide Hände auf die Ohren – aber vorher konnte sie noch leise den Rest der Musik hören: die Spur oder Spuren, die vor Jahren ausgeblendet worden waren, als jemand (wahrscheinlich aus Versehen) die Balance-control ganz auf eine Seite gedreht und Gitarren und Stimme ausgelöscht hatte.
    Eddie schob sie weiter auf der Straße der Schildkröte und dem Pfad des Balkens, versuchte, in alle Richtungen gleichzeitig zu sehen und den Verwesungsgeruch nicht wahrzunehmen. Gott sei Dank für den Wind, dachte er.
    Er schob den Rollstuhl schneller und suchte die unkrautüberwucherten Zwischenräume zwischen den Gebäuden nach den anmutigen Kurven einer hochgelegenen Einschienenbahn ab. Er wollte diesen endlosen Korridor der Toten hinter sich bringen. Als er noch einen Atemzug dieses verlockend süßlichen Zimtgeruchs eingeatmet hatte, kam es ihm so vor, als hätte er noch nichts in seinem Leben so sehr gewollt.
     
     
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    Jakes Benommenheit wurde urplötzlich abgeschüttelt, als Schlitzer ihn am Kragen packte und mit der Brutalität eines grausamen Reiters zurückriß, der ein galoppierendes Pferd abbremst. Gleichzeitig streckte er ein Bein aus, und Jake fiel rückwärts darüber. Sein Kopf schlug auf dem Boden auf, und für einen Moment gingen alle Lichter aus. Schlitzer, der nicht gerade Humanist war, brachte ihn wieder hoch, indem er Jakes Unterlippe ergriff und diese in die Höhe und gleichzeitig nach außen zog.
    Jake schrie und schnellte in eine sitzende Haltung, wobei er blindwütig mit den Fäusten um sich schlug. Schlitzer wich den Schlägen mühelos aus, hakte einen Arm unter Jakes Achselhöhle und riß ihn auf die Füße. Jake stand da und schwankte trunken hin und her. Er war jetzt völlig gleichgültig, fast besinnungslos. Er wußte nur mit Sicherheit, daß ihm jeder Muskel im Leib weh tat und seine verletzte Hand wie ein Tier in der Falle heulte.
    Schlitzer brauchte offenbar eine Verschnaufpause, und diesmal kam er nicht so schnell wieder zu Atem. Er stand mit gesenktem Kopf da, hatte die Hände auf die Knie der grünen Samthose gestützt und holte pfeifend und rasselnd und in kurzen Zügen Luft. Der gelbe Schal auf dem Kopf war verrutscht. Das gute Auge funkelte wie ein Tinnefdiamant. Die weiße Augenklappe war zerknittert, gelber Eiter, der ekelhaft aussah, floß von darunter auf die Wange.
    »Schau über dein Kopf, Jüngelchen, dann siehste, warum ich dich abgebremst hab’. Sieh gut hin!«
    Jake neigte den Kopf nach oben und war in seinem allumfassenden Schock nicht überrascht, als er einen Springbrunnen aus Marmor sah, der so groß wie ein Wohnmobil zwanzig Meter über ihren Köpfen baumelte. Er und Schlitzer standen fast darunter. Der Brunnen wurde von zwei rostigen Kabeln gehalten, die größtenteils in zwei riesigen, instabilen Stapeln von Kirchenbänken verborgen waren. Selbst in seinem alles andere als hellwachen Zustand sah Jake, daß diese Kabel noch schlimmer angegriffen waren als die auf der Brücke.
    »Siehst du?« fragte Schlitzer grinsend. Er griff mit der linken Hand unter die Augenklappe, klaubte eine Masse der eitrigen Substanz hervor und schnippte sie achtlos beiseite. »Schön, was? Oh, der Ticktackmann ist ‘n schlauer Fuchs, daß da mal kein Zweifel herrscht. Wo bleiben diese beschissenen Trommeln? Müßten schon längst angefangen haben – wenn Copperhead sie vergessen hat, ramm ich ihm ‘nen Ast so weit in den Arsch, daß er Rinde schmeckt. Und jetzt schau geradeaus, mein köstliches

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